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Verhältnisse vom 04.08.2016

Piz Cristallina bis Piz Greina, partielle Gratüberschreitung (3210m): West - Ost Traverse

HochtourGuter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
Start der Tour am 1. August. Ende der Tour am 4. August.

Val Cristallina: So ab 2700 kann mit Schnee gerechnet werden. Vorsicht vor den Hirtenschutzhunden, die die Schafe bewachen.

Piz Cristallina bis Fil Liung: Fels trocken, schneefrei. Teils schöne Kletterei, Gletscher und Firnpassagen mit gutem Trittschnee, keine ersichtlichen Spalten. Oft instabiles Schuttgelände.

Fil Liung bis Capane di Medel: Gletscher nicht blank, schneebedeckt. Unten recht steil, teilweise etwas unangenehm. Keine Wegspuren bis zum nordwestlichen Felsfuss des Piz Liung. Ab dort Weg mit Kette und gut markiert. Schwierigkeit hängt stark von Nässe auf Felsplatten und Schutt ab.

Wanderweg bis Fuorcla Sura da Lavaz: Einige Gletscher-/Schneepassagen. Blankeis lässt sich leicht umgehen. Wir konnten den Bach nicht queren, da zu viel Wasser (bereits am frühen Vormittag!).

Piz Valdraus: Südwestgrat schneefrei; offenes Gelände hat glücklicherweise noch viel stabile Schneefelder. Schlussaufstieg mit viel Lockergestein. Grat ok. Teils Wegspuren.

Piz Gaglianera: Nicht gemacht, da Rucksäcke zum eleganten Klettern zu gross. Eine schmale recht exponierte Passage zwischen Scharte und Vorgipfel. Gipfel würde sich über die bewegende Südseite ebenfalls besteigen lassen.

Piz Vial: Grat zwischen Gaglianera und Vial nicht gemacht. Gelände derzeit über stabile Firnfelder bis in den Schlusshang leicht zu begehen. Dann ist Aufpassen angesagt - Kühlschrankgrosse Felsbrocken, die in Bewegung kommen können.

Piz Greina: Leichter Aufstieg.

Abstieg Terrihütte: Greina-Gletscher mit Schneeauflage, nicht blank. Gletscher via Felsscharte zu erreichen, die im Nebel besser via Schneefeld südlich vom Piz Greina erreicht wird. Gelände unterhalb Gletscher: Nur an neuralgischen Punkten ein paar Steinmännchen. Abstieg aber logisch, da immer wieder Fels- oder steile Plattenbänder zu queren sind.

Piz Tgietschen: Schneefrei, Abstieg über eindrückliche erosive Gräben bis nach Puzzatsch.
Sehr gute Bedingungen. Bei Neuschnee auf Grat weniger zu empfehlen. Genug Zeit einrechnen.
Val Cristallina: Teilweise Militärschiessplatz. Gebietssperren nach Anzeigen (im Internet zu finden). Vorsicht vor den Herdenschutzhunden. Tal eignet sich für Biwaks.

Gratüberschreitung 1: Bedingt lohnend - kaum begangen, schöne Aussicht, aber auch nicht wirklich fordernd. Alles Skiberge.

Camona da Medel: Gastfreundlichere Bewartung (als vor dem Hüttenwartswechsel)! Feines Abendessen! Nuss- und Kernallergiker können nur Kaffee oder Tee zum Frühstück nehmen, da Brot Kerne enthält und Müesli Nüsse.

Gratüberschreitung 2: Lange Tour, die genug Zeit erfordert, bei Nebel teils erschwerte Wegfindung oder Umwege besser, Grat um den Piz Gaglianera recht exponiert, nicht geglückte Bach-Querung verhinderte geplante Route, gefährliche Schuttpassagen am Piz Vial; bis auf den Piz Gaglianera alles eigentliche Skiberge.

Terrihütte: Wir sind angekündigterweise fast eine Stunde zu spät zum Abendessen gekommen. Ganzes Menu bekommen. Sehr gut und viel gegessen :-)! Professioneller Betrieb. Auch hier können Nuss- und Kernallergiker weder Brot noch Müesli nehmen.

Es ist nicht ganz einzusehen, weshalb nur Kernbrote gebacken werden.

Piz Tgietschen: Lohnend wegen Aussicht, einsame Ausstiegsroute aus dem Greina-Gebiet.

Generell: Eher Winter-Tour. Im Sommer aber gewaltige Landschaften, Bergflora, Murmeltiere, Adler, Mauerläufer, Steinhühner, Alpenschneehühner, Steinböcke, Frösche, Ringamseln, Wasseramseln und ganz viele unterschiedliche Gesteine.
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Routeninformationen

Piz Cristallina bis Piz Greina, partielle Gratüberschreitung (3210m)

West - Ost Traverse
Schutt-Dekalogie: Piz Cristallina (3128) - Piz Uffiern (3151) - Cima di Camadra (3173) - Piz Medel (3210) - Fil Liung (3063) - Piz Valdraus (3096) - Piz Gaglianera (3121) - Piz Vial (3168) - Piz Greina (3124) - Piz Tgietschen (2858)

Start an der Lukmanier-Passstrasse bei der Station Pardatsch. Erst breite Militärstrasse und dann normale Alpenstrasse im Val Cristallina. Ab Stavel digl Uffiern "antiker" Wanderweg mit rot-weissen Stahlpfosten mit kleinem Richtungspfeil. Diesem bis ungefähr auf 2400 folgen. Aufstieg im weglosen Gelände erst über Gras-Steinhänge, dann über Geröllhalden bis zur Fuorcla Cristallina oder direkt auf den Piz Cristallina.

Piz Cristallina wird über Schnee und Schutt bestiegen. Piz Uffiern recht schöne einfach Kletterei im Auf- und Abstieg. Kurze Passage über den obersten flachen Gletscherteil bis ungefähr zur Fuorcla Su. Einfaches Blockgratgelände auf die Cima di Camadra. Über das Firnfeld Vadrecc di Camadra an den Südwestausläufer vom Piz Medel. Aufstieg im Schutt auf einen passablen Schlussgrat. Mit dem Piz Medel ist der höchste Punkt der Tour erreicht. Abstieg über den Gletscher in einem Bogen zum Fil Liung. Im Bereich der Gratscharte eine Minipassage schöner Kletterei, dann wie gehabt - Schutt. Über den verbleibenden Medelsergletscher absteigen und eher im rechten Bereich bleiben. Über glatte Platten mit Schutt gegen den nordwestlichen Felsfuss des Piz Liung steigen. Anschliessend einem mit einem blauen Dreieck auf weissem Grund markiertem Wanderweg bis zur Camona da Medel.

Ab der Hütte Abstieg auf dem blau-weissen Wanderweg bis auf ca. 2180 und ins Tal vom Lavaz-Gletscher abzweigen. Wenn man Glück hat, findet man über den reissenden und unerwartet breiten Bach eine Querung und kann der Hauptlinie des Topoführers auf den Piz Valdraus folgen. Diese führt erst über den Nordwest- und dann über den Westgrat zum Gipfel. Wenn man keine Lösung findet, den Bach zu überqueren, steigt man bis zur Fuorcla Sura da Lavaz hoch und folgt einem imaginären Weglein über Schutthalden und Schneefelder ins Becken zwischen Piz Valdraus und Piz Gaglianera. Bei genügend Zeit kann der Südwestgrat gemacht werden (Stellen 3a). Ansonsten steigt man soweit möglich über die Firnfelder hoch, bis einem nur noch eine mehr oder weniger lange Schuttpassage bleibt. Über den Grat leicht auf den Piz Valdraus. Dem Grat nach Osten folgend bis zum Vorgipfel des Piz Gaglianera. Der Hauptgipfel liegt nicht weit daneben. Erst über einen breiten Schuttgrat runter, dann über einen schmalen Felsgrat und letztlich über einen weiteren Schuttgrat zum Piz Vial (höchster Punkt der Greina). Zwischen Piz Vial und Piz Greina werden die Felstürme auf der flachen Gratpassage südlich umgangen. Vom Piz Greina über den Greina-Gletscher und einem weiteren undeutlich markierten Steinmännchen Weg runter bis zum P2265, wo man gegen Süden oder Norden weitergehen kann.

Im Norden kommt man über einen normalen Weg zur Terrihütte.

Variante um die Greina zu verlassen, die lohnenswert erscheint: Gegen Diesrut Pass und zur Fuorcla Cotschna hoch. Unbedingt den Tgietschen erklimmen. Über anstrengendes Wiesen-Busch-Lochgelände auf die Alp Ramosa und schliesslich runter nach Puzzatsch. Weiter via Rufbus nach Vrin.
Letzte Änderung: 06.08.2016, 01:08Aufrufe: 3990 mal angezeigt

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Piz Cristallina bis Piz Greina, partielle Gratüberschreitung (3210m)

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