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Verhältnisse vom 04.12.2016

Maigehelspass (2421m): 2-Täler-Wanderung mit zwei Gipfelversuchen

SchneeschuhtourSehr guter Eintrag
1 Person
Hauptziel erreicht
Der Zustieg zur Vermigelhütte erfolgt derzeit am unproblematischsten über den noch schneefreien Fahrweg, insofern wäre dieser aktuell auch noch MTB-tauglich. Die eine oder andere vereiste Stelle muss dabei passiert werden, was allerdings keine sonderlichen Probleme aufwirft. Anders sieht es aus, wenn man den bei der obersten Kirche in Andermatt seinen Ausgang nehmenden, sich südwestlich parallel zur Fahrstraße durch den Hang ziehenden Pfad benutzt. Hier sind aufgrund der Vereisungen Steigeisen zwingend, zudem muß später noch über den Bach gewatet werden, da die Brücke bereits abgebaut ist.

Ab etwa 2100 m kann man derzeit im Gebiet von einer geschlossenen Schneedecke sprechen. Die häufig windgepresste Schneedecke trug, weshalb die Tour möglicherweise auch komplett zu Fuß durchführbar gewesen wäre. Eignung durchaus auch für unentwegte Skifahrer.

Die Wettervorhersage ließ mit einem Hoch über dem gesamten Alpengebiet an und für sich keine Zweifel aufkommen. Hier hat der Gotthard einmal mehr seine berüchtigte Unberechenbarkeit unter Beweis gestellt. Am Samstag hatte sich die von Süden herüberschwappende Hochnebeldecke wie ein Leintuch über den Unteralppass (Passo Scengion,2574 m) gelegt - und zwar nur dort. Daraus resultierend entwickelte sich eine lebhafte bis stürmische Südwinddüse, die durchs Unteralptal pfiff, und zwar ebenfalls nur dort. Ich bin nach Hüttenankunft noch zum Maighelspass hinaufgestiegen und war ruckzuck außerhalb der stürmischen Zone. Norbert, ein Mitübernachter auf der Hütte, konnte bestätigen, dass am Samstag sowohl auf dem Pazolastock, als auch im Val Maighels nurmal windarme Verhältnisse herrschten.

Der Wind heulte die ganze Nacht. Am nächsten Morgen hatte sich die aus Süden hereindrückende Hochnebeldecke noch ein kleines Stück weit nach vorne verschoben und dabei den etwa 3 km Luftlinie langen Kamm zwischen dem Passo Bornengo und dem Passo della Sella ergriffen. Ich bin trotzdem zunächst in Richtung meines vorgenommenen Gipfelzieles Piz Giübin aufgebrochen. Dass ich dann bei P 2360 umgekehrt bin, war weniger den stürmischen Windverhältnissen, als vielmehr der Tatsache zu verdanken, dass der Piz Giübin permanent in der Hochnebeldecke verschollen blieb, während hinter und über mir ein stahlblauer Himnmel ohne nur das kleinste Wölkchen prangte. Zurück an der Hütte, beschloss ich, abermals zum Maighelspass aufzusteigen, um das Val Maighels hinauszuwandern und zum Schluß noch dem von mir bislang unbestiegenen Pazolastock einen Besuch abzustatten.

Die Besteigung des Pazolastocks musste ich dann bei P 2520 abbrechen. Hier waren beim Übergang vom Grat in den Osthang die Schneeschuhe abzuziehen, bis zum Gipfel schien es noch mindestens eine Stunde, die Uhr zeigte 15.15 h, und ich hatte diesmal keine Lust, einmal mehr im Lampenschein die Hänge zum Oberalppass abzusteigen.

Achtung: um vom Talausgang des Val Maighels schneller zum Oberalppass zu gelangen, ist die Verlockung groß, den Sommerpfad zu nehmen. Die Flanke war mit Lawinenkegeln nur so übersät, und das in einer bislang noch schneearmen Periode! Auch im Nordosthang des Pazolastocks fand sich ein Gleitschneelawinenkegel (siehe Verhältnisfotos).
Die Vermigelhütte war dieses Wochenende unbewartet. Wer auf der Hütte übernachten möchte, sollte sich vorher unbedingt mit der Hüttenchefin, Frau Müller, in Verbindung setzen, um in Erfahrung zu bringen, ob die Hütte am jeweiligen Wochenende bewartet wird, bzw. zum Erhalt von Informationen bezüglich er Hüttenbenutzung.

Norbert, Ralf, Jörg: der Hüttenabend mit euch war super, vielleicht und hoffentlich mal wieder :-)!
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Routeninformationen

Maigehelspass (2421m)

2-Täler-Wanderung mit zwei Gipfelversuchen
Von Andermatt auf dem Fahrweg durchs Unteralptal in 3 h zur Vermigelhütte. Ein bei guten Bedingungen nicht allzu schwieriges Gipfelziel von der Hütte aus wäre der Piz Giübin (2776 m), welcher gemäß 177b SAC-Skitourenführer Zentralschweiz in etwa 3 h erreicht werden kann.

Von der Vermigelhütte aus steigen wir nach Osten, in etwa dem Verlauf der Sommerroute folgend, zum Maighelspass hinauf. Achtung: im unteren Teil des Anstieges auf 60 m bis zu 42 Grad steil! Von der Passhöhe geht es sanfter hinunter ins weit ausladende Val Maighels. Das Tal gen Norden hinauswandern, wobei im Talausgang der stark lawinengefährdete Sommerweg zu meiden ist, und sich meist einer präparierten Trasse zur Oberalppassstraße folgen läßt. Von P 1860 Wiederaufstieg parallel zur Straße auf den Oberalppass.

Im Val Maighels finden sich zahlreiche Gipfeloptionen und zudem eine weitere Unterkunftsmöglichkeit, die Maighelshütte.

Letzte Änderung: 06.12.2016, 05:11Aufrufe: 1774 mal angezeigt

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