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Verhältnisse vom 25.04.2017

Jezerski Vrch (1657m): Übergang Ivanova Korita - Centinije

WanderungAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
gut
Wir unternahmen diese Tour am 17.04.2017. Unsere ursprüngliche Absicht war es, bereits am 16.04. von Niegosi aus über den Gipfel des Jezerski Vrh zur Ivanova Korita zu wandern. Dies wurde durch ein drohendes Gewitter vereitelt. Wir taten gut daran, die Gipfeltour abzubrechen, um die Ivanova Korita über eine Alternativroute zu erreichen, denn gegen Abend kam es zum Wettersturz.

Für den Folgetag hatten wir Glück: bei deutlicher Wetterbesserung, jedoch merklich kühler, als in den Tagen zuvor gingen wir zum Gipfel. Oben angekommen, war bereits wieder Gewölk aufgezogen, es windete recht lebhaft und es begann leicht zu fetzeln. Wir konnten aber noch eine gute Aussicht genießen, bevor wir uns auf den Abstieg begaben und nach Cetinje weiterwanderten.

Neben dem Orijen im Norden und dem Rumija im Süden ist das im Hinterland der Bucht von Kotor sich erhebende Gebirgsmassiv des Lovcen das bedeutendste in der Kette der montenegrinischen Küstendinariden. Auch dieses Gebirge ist eine klassische Karstlandschaft, geprägt von stufenartigen, durch Spalten und Löcher zerrissene Kalkterrassen, Höhlen, bizarren Felsgebilden, Dolinentälern und unterirdischen Wasserläufen. Das Fehlen von oberflächlichem Wasser soll allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Flora im Lovcen insbesondere im Frühjahr wächst und gedeiht, denn der Lovcen schließt sich südlich an den Orijen an, welcher als niederschlagsreichste Region Europas gilt. Die meisten Niederschläge gehen in den Wintermonaten nieder, aber auch Herbst und Frühjahr können von Regenreichtum betroffen sein.

Für Wanderer ist der Lovcen bestens erschlossen. Wege und Pfade sind bestens ausgeschildert und markiert, und es finden sich, anders als etwa im Orijen, ausreichend Unterkünfte für Mehrtagestouren.

Der höchste Berg im Lovcenmassiv ist der 1749 m hohe Stirovnik. Sein mit einer Antennenanlge besetzter Gipfel ist Sperrgebiet. Wenn Montenegriner vom Lovcen sprechen, meinen sie oft nur den zum Stirovnik in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Jezerski Vrh. Mit 1657 m ist er der zweithöchste Gipfel im Massiv.

Der Jezerski Vrh ist sozusagen der geheiligte Berg Montenegros, ein Symbol nationaler Identität und Unabhängigkeit. Denn auf dem Gipfel wurde das Mausoleum für den einstigen Herrscher Montenegos, Petar Petrovic II. Niegos geschaffen. Petar Petrovic war nicht nur Landesfürst, sondern auch Bischof, Philosoph, bedeutender Staatsreformer, Beherrscher von fünf Fremdsprachen und einer der großartigsten Poeten in der Geschichte Montenegros. Der Jezerski Vrh ist übrigens mit einer Straße erschlossen, welche an einem Restaurant endet. Von dort aus sind nur noch die Stufen durchs Tunnel hinauf zum Mausoleum zu überwinden, son daß davon ausgegangen werden kann, dass man auf dem Jezerski Vrh selten allein sein wird.
In einem zwei- bis dreitägigen Lovcen-Trekking kann den Spuren Petar Petrovics II. gefolgt werden. Steigt man etwa von Kotor über den Krstac-Sattel ins Gebirge auf, so kann die erste Nächtigung in Niegosi gewählt werden. Das Dorf ist landesweit bekannt für seine Schinken- Käse- und Honigweinspezialitäten, sowie als Petar Petrovic´s Geburtsort. Das Geburtshaus ist als Museum zugänglich. Am Folgetag kann der Jezerski Vrh bestiegen und das dortige Mausoleum besichtigt werden. Je nach Lust und Laune kann entweder auf der Ivanova Korita übernachtet werden, wo sich das Zentrum des Lovcen-Nationalparks befindet, oder man wandert gleich weiter nach Cetinje, der ehemaligen Hauptstadt Montenegros. Dort sollte unbedingt die als Museum fungierende einstige Residenz, Billarda genannt, besucht werden. Im Kloster von Cetinije verbrachte Petar Petrovic II. ebenfalls einige Lebensjahre. In Cetinje sind noch weitere Mitglieder der Petrovic-Dynastie bestattet. Das Mausoleum des Fürsten Danilo ist allein schon wegen der schönen Aussicht auf das malerisch in einer Karstpolje gelegene Städtchen einen Abstecher wert.

Der Rother-Wanderführer "Montenegro" ist eine gute Option für Wanderfreunde, welche die vielseitige Bergwelt Montenegros erkunden wollen. Das Büchlein beinhaltet zwar fast ausnahmslos Tagestouren, mit seiner Hilfe lassen sich aber auch Mehrtagestouren zusammenkomponieren.
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Routeninformationen

Jezerski Vrch (1657m)

Übergang Ivanova Korita - Centinije
Vom Besucherzentrum des Lovcen-Nationalparks auf der Ivanova Korita gehen wir am Denkmal der Petrovic-Dynastie vorbei und peilen das kleine Kirchlein auf der Wiese an.Der Aufstieg über das Dorf Velij Bostur und die unterirdische Quelle Jama bis zum Gipfelrestaurant ist gut markiert. Beim Restaurant benutzen wir den Treppenaufstieg durch den Tunnel hindurch. Zum Betreten des Gipfelmausoleums müssen wir 3 € Eintritt bezahlen. Erst hinter dem Mausoleum können wir die Aussicht auch in die Nordrichtung genießen.

Wir steigen wieder hinunter zum Restaurant und folgen jetzt ein Stück weit der Straße abwärts, bis uns die Wandermarkierung auf einen gen Norden absteigenden Pfad führt.So gelangen wir zum Sanik-Sattel, wo sich ein Schilderbaum befindet. Eines der Schilder weist uns die Richtung gen Cetinje. Zunächst auf einem Fahrweg, später auf einem Hirtenpfad werden wir in mäßigem Auf und Ab durch eine anregende Karstlandschaft geführt. Wir erreichen das Dorf Bajice, von wo aus wir gut 2 km der Straße entlang ins Zentrum von Cetinje gelangen.
Letzte Änderung: 25.04.2017, 22:03Aufrufe: 2215 mal angezeigt

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Jezerski Vrch (1657m)

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