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HochtourAusgezeichneter Eintrag
3 Personen
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Nass
Ausschnitt aus dem Tourenbuch der Besteigung des Landeshöhepunktes der Republik Südossetien:

TAG 1:

... Inzwischen war es schon halb zwei Nachmittags als wir auf 2320m Höhe mit schweren Rucksäcken mit dem Aufstieg begannen. Schon nach wenigen Metern mussten wir einen Seitenbach des Zrug überqueren - Brücken für Wanderer gibt's hier im Gegensatz zu den überlaufenen Alpen nicht! Danach folgten wir direkt dem Lauf des Zrugs. Dies war mancherorts etwas mühsam und es wäre besser gewesen weiter oben am Hang über Alpwiesen das Tal hochzulaufen. Nach 250 Höhenmeter erreichten wir den Knick des Tals und rasteten nach zwei weiteren grösseren Bachquerungen ein erstes Mal. Von da an wurde das Gelände deutlich steiler. Wir stiegen zwischen dem Zrug und dem Khalaca-Südwestgrat weglos über steiles Gras hinauf wobei die Schneeflecken ab 2800m immer zahlreicher wurden und wir manchmal knietief einsanken. Nach 3½ Stunden Aufstieg erreichten wir schliesslich einen schönen Biwakplatz auf einer Geröllinsel auf knapp über 3000m. Chistoph und ich stellten die Zelte auf und Saša bereitete das Nachtessen vor - und es musste natürlich viel Schnee geschmolzen werden zum Kochen und für die Getränkereserven. Wir genossen die Szene und legten uns erst weit nach Sonnenuntergang in die Zelte zum Schlafen.

TAG 2:

Nach einer Stunde seit der Tagwach brachen wir auf. Zuerst ging es über einen Firnhang zu einer weiteren kleinen Ebene. Von dort traversierten wir einen steilen Firnhang hinauf in die Lücke P.3222m auf dem Südwestgrat. Wir konnten nun endlich nach Süden in die Republik Südossetien sehen. Von P.3222m ging es zunächst bequem auf den nächsten Gratbuckel. Dort mussten wir feststellen dass sich der Grat zu nächsten Lücke stark verengt und aus griffarmen, glatten Schiefeplatten besteht. Wir seiten uns deshalb für diese Passage an - es sollte die ausgesetzteste Stelle der Tour bleiben. Danach gingen wir weiter am Seil wel wir dachten dass es nicht einfacher werden würde. Den nächsten Aufschwung traversierten zuerst in der Südflanke, stiegen danach aber bald wieder zum Grat hinauf. Da das Gelände nun wieder einfacher war, seilten wir im nächsten Gratsattel ab. Der nächste Aufschwung zum Gratpunkt P.3585m war schöne Kraxelei die nirgens schwierig war. Ich war erstaunt, denn obwohl viel Schutt und Geröll in der Flanke liegt, war der Fels sehr fest. Übrigens begingen man diesen Aufschwung auch wieder in der Südflanke um dann vor dem nächsten Gratsattel wieder den Grat zu erreichen; man begeht alle vier Grataufschwünge so, und wenn man vor Ort steht, erkennt ein „geübtes Bergauge“ die optimale Route sofort. Vom P.3585m waren noch die beiden steilsten Aufschwünge zu meistern. Wie liessen uns dabei Zeit und genossen die Kraxelei. Besonders beim Austieg vom letzten Aufschwung war der Fels steil aber herrlich zum frei klettern. Der Ausstieg war bei etwa 3820m und wir standen vor dem Gipfelfirnfeld.
Hier rasteten wir erst einmal und Saša meinte wir dürften nach Angabe der Grenzsicherheit nicht weiter gehen. Wir verstanden die Regel nicht und ich erklärte Saša dass wir Alpinisten sind und nur der Gipfel zählen würde. Er liess sich umstimmen und so gingen wir weiter über das Gipfelschneefeld das sich oben zum einem Firngrat verengte. Zu unserer Überaschung waren hier Fusspuren im Schnee von Berggängern zu sehen, welche von Südossetien her aufgestiegen waren. Auf dem Firngrat bemerkten wir, dass dieser auf dem Vorgipfel endet und der Hauptgipfel weiter hinten liegt. Dennoch gab es kein halten mehr und wir stiegen in die Scharte zwischen den Gipfeln ab, umgingen ein steiles Nasschneefeld im Fels und gelangten zuletzt leicht über ein Schneefeld zum höchsten Punkt Südossetiens. Die Freude war gross und wir genosses es auf einem weiteren Landeshöhepunkt bei perfektem Wetter zu stehen!
Den Abstieg über den Südostgrat bewältigeten wir konzentriert um keinen Unfall zu provozieren. So gelangten wir sicher in die Lücke beim Schiefergrätchen. Dieses liessen wir aus und stiegen dagegen über steilen Firn direkt nach Norden ab und traversierten unter den Felsen des Nordostgrates zurück zu unserer Aufstiegsspur. Von dort waren wir bald wieder zurück bei den zelten. Nochmals assen wir genütlich Mittag, packten danach unsere schweren Rucksäcke und wanderten abwärts zum Auto. Diesmal wählten wir nich den etwas mühsamen Weg direkt dem Zrug entlang sondern spazierten über Alpweiden östlich des Bergbaches...
Keine.
Bis Ende September theoretisch machbar, aber so schnell bekommt man kein Permit mehr dieses Jahr.
Der Berg ist der Landeshöhepunkt Südossetiens. Organisatorisch einfacher ist der Aufstieg von der Russischen Nordseite. Der Berg befindet sich jedoch in einer Sperrzone und eine Genehmigung muss ein halbes Jahr zuvor beim KGB, Abteilung Grenzsicherheit in Alagir beantragt werden. Für weitere Fotos und Infos siehe bei: www.hikr.org/tour/post122557.html
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 17.08.2017, 15:30Aufrufe: 4692 mal angezeigt

Metadaten

Kartenmaterial

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Khalaca (Халаца) (3938m)

Südostgrat

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WS +

1600 hm

30.0 h

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