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WanderungAusgezeichneter Eintrag
1 Person
Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 2070m
schlecht
Zur Capanna Gesero bin ich samstags von Roveredo aus über Monti Laura aufgestiegen und sonntags über Monti di Rodas und Prebonella nach Roveredo zurückgekehrt. Die langen Waldanstiege fand ich nur mäßig interessant. Die Pfade sind meist schlecht oder gar nicht markiert, mit etwas Pfadfindergespür kommt man dennoch gut hinauf bzw. hinunter. Ich war der einzige Übernachter in der im Winter nicht bewarteten Hütte.

Nachdem ich anlässlich meiner ersten Besteigung des Corno di Gesero vor 2 Jahren ob des Kampfes mit den Erlen und anderen Büschen zum Erlköänig wurde, musste ich mich heute als Schneewühler betätigen. 40 cm Schnee lagen bereits um die Hütte herum. Die nichttragende Schneedecke war am Bergfuß zunächst pulvrig, wurde dann aber im bereits länger sonnenbeschienenen oberen Teil der Bergflanke immer schwerer. Im steilen Hang ständig durch den Schnee und in darunterliegendes Buschwerk einbrechend, kam ich zum Schluß hin kaum noch vorwärts. Zudem waren kleinere Schneerutsche vom obersten Grashang her mit eventueller Mitreißgefahr nicht mehr auszuschließen. Nachdem ich seit meinem Aufbruch von der Hütte bereits 2 1/2 h verbraten hatte, beschloss ich auf 2070 m die Umkehr.

Ab etwa 1400 m lag Schnee, ab 1500 m wären Schneeschuhe sinnvoll gewesen. Am Berg selbst hätten sie mir aber wahrscheinlich auch nicht weitergeholfen.

Auch wenn das Gebiet um den Passo San Jorio durch Militärbauten und Strommasten teilweise verunziert ist, findet es dennoch mein Interesse, und es sollen noch weitere Besuche folgen. Verschiedene Gratbegehungen, wie die Umrahmung des Val Traversagna, oder der von der Cima di Cugn aus gen Südwesten streichende Kamm wären sicher lohnend. Neben militärhistorisch Interessierten (Festungswanderung "Fortificazioni Ticinesi") kann das auf der insubrischen Linie liegende Gebiet auch Hobbygeologen empfohlen werden. Insbesondere die ergiebigen Aufschlüsse am Corno di Gesero sollen mitunter gar einzigartig sein. Als Anleitung ist das sich im SAC-Führer "Alpinwandern Tessin - Einsame Touren südlich des Gotthards" befindliche Essay von Tanja Gianettoni zu empfehlen.

Im Winterhalbjahr erhält die Capanna Gesero offentsichtlich kaum Besuch.Es reichte, nur mal wenige Seiten im Winterhüttenbuch zurückzublättern, um meinen damaligen Eintrag zu finden. Wie schon beim letzten Mal, war ich der einzige Gast auf der Hütte. Generell war´s einsam im Gebiet, über der Schneegrenze kam gar ein gewisses Alaskaflair rüber :-)

Es soll bald eine neue Capanna Gesero geben. Hierzu soll eine in aussichtsreicher Lage über der Baumgrenze in Richtung Passo San Jorio situierte Kasermatte aus- und umgebaut werden.

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Letzte Änderung: 13.11.2017, 21:18Aufrufe: 2357 mal angezeigt

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Kompass 91: Lago di Como, Lago di Lugano, M: 1:50000; https://www.viamichelin.it/web/Mappe-Piantine/Mappa_Piantina-Lago_di_Como-23822-Como-Italia

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Corno di Gesero (2227m)

Südwestflanke ab Capanna Gesero

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