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Routenbeschreibung
Rubihorn (1957m)

Ruby Tuesday

Rubihorn-Nordwand

?Ruby Tuesday?
Ca. 440Hm, 12 Seillängen
70 Grad, M6, A0
Erstbegeher: Alban Glaser, Peter Faulhaber, 2007

Tourenbeschreibung:
1.Seillänge (45m, 60°, M2-3, Stand an 1 BH)
Die Rampe nach links empor. Je nach Verhältnissen entweder im Eis (ca.60 Grad) oder im Fels (M2-3) weiter bis zu einer Verflachung. Auf der darüberliegenden Stufe dann rechterhand Stand.
2. Seillänge: (60m, 70°, Stand an 2 BH)
Dem Eisfall über mehrere kleine Stufen folgen (oft dünnes Eis) bis zu einem geneigten Schneefeld. Dieses schräg rechts bis zu den Felsen ausgehen. Dort Stand an 2 BH.
3. Seillänge: (60m, M5, 1BH, 1 NH, Stand an 2 BH)
Gerade 3 m empor (ehemals alter Standbohrhaken links) und abdrängend (M5) nach rechts auf Leiste bis zu einer Verschneidungsrinne (1BH). Die Verschneidung empor (1NH, M4) bis zum Ende (Camelot 0,3 bzw 0,4 links !) und schwer (M4+) über ihren Abschlußwulst in einfacheres Gelände. Im Folgenden auf Rampen und Rinnen (M2) schräg rechts empor bis zur nächsten Steilstufe. Stand an 2 BH.
4. Seillänge: (40m, M6, 3 BH, Stand an 2 BH)
Links vom Stand über Platten empor (M4) auf Band. Nach rechts bis zur Verschneidung. Diese hinauf (M6, 2 BH, ) und gegen Ende mittels Eiswulst (nur selten vorhanden) weiter zu kleiner Verflachung. Nach links weiter (BH, M2-3) zu Stand bei großem Block in Rinnenmitte (2BH)
5. Seillänge: (25m, M4/4+, 4 BH, Stand an 2 BH)
Waagrecht nach rechts um Kante und über Platten (4 BH, M4/4+) schräg rechts empor bis zu einem sperrenden Wandriegel mit Verschneidungsrampe. Dort Stand an 2 BH.
6. Seillänge: (30m, M4+, 4BH, Stand an 2 BH)
Die Rampe entlang (2 BH) bis zu Ringbohrhaken mit Schlinge (unbedingt verlängern wegen Seilreibung). Nun auf Grasband links um Kante und mittels Hangelquergang an Grasbalkon nach links zurück in Felsrinne (BH). 3m hinauf zu Stand linkerhand an 2 BH.
7. Seillänge: ( 55m, M1-2, Stand an 1 BH)
Schräg links über Rampe weiter hinauf zu einem Band. Stand direkt links einer kleinen Kante.
8. Seillänge: (55m, M2, Stand an 2 BH)
Waagrechts auf Band nach rechts. Schräg rechts über Felsstufe in wieder einfacheres Gelände und hinauf zu großem Band am Fuß der Abschlusswand. Stand rechts am Beginn einer markanten Verschneidung.
9. Seillänge: (55m, M5-6, 8 BH, 1 NH, Stand an 2 BH)
Die Verschneidung empor bis zu kleinem Wulst. Rechts daran vorbei und weiter die Verschneidungsrinne empor ( BH meist rechts). Gegen Ende der Rinne noch etwas gerade empor zu Felsblock und dann Querung nach links zu Stand an 2 BH hinter einer Kante.
10.Seillänge.(30m, M4, 3 BH, 1 NH)
Links vom Stand steil hinauf (gute Friendmöglichkeiten) zu Absatz mit brüchigen Blöcken (BH) eine kleine brüchige Verschneidung hinauf (BH) und nach links auf kleine Leiste. (Ringbohrhaken). Auf Leiste wenig nach links absteigen und queren zu grasdurchsetztem Gelände (NH). Nun gerade empor und links hinter Kante (direkt links eines kleinen Latschenkieferbaumes) zu Stand an 2 BH.
11. Seillänge. (30m, M6 (M4 und A0), 5 BH, 1 NH, Stand an Latschenkiefern mit Schlingen und Wandbuch) Gerade empor über grasdurchsetztes Gelände bis unterhalb einer kleinen verdorrten Latsche. (BH). Nun nach rechts und wieder gerade hinauf (BH) bis zu dachartigem Überhang (BH). Nun links schwer heraus unter Überhang (BH, NH mit Schlinge, M4 und A0 oder ca. M6) und empor auf Leiste. Kurz nach links (BH) und leichter schräg rechts hinauf zu Latschenkiefern mit Standschlingen und Wandbuch. Ende der Hauptschwierigkeiten.
Ab hier entweder abseilen zu Wandfuß oder Weiterweg zum Gipfel mit Abstieg über Normalweg.
12. Seillänge: (45m, M1-2)
Die Grasschneise im Latschenkiefergürtel hinauf über kleinen steileren Aufschwung in flacheres Gelände. Stand entweder an flachem Felsblock mit BH und Schlinge (Kurz vor dem Band, bei viel Schnee schwer zu finden) oder an beliebiger Stelle an Latschenkiefern auf rechter Seite.
Weiterweg: Auf Band nach rechts in einfacheres Gelände des Gipfelschneefeldes. Nach eigenem Ermessen beliebig empor zum Gipfel (max. 40 Grad, meist deutlich leichter)

Vom Ende der 11. Seillänge kann folgendermaßen abgeseilt werden ( Vorsicht vor Steinschlag beim Abseilen und vor allem beim Seilabziehen !!!)
1.Abseilen: 30m, bis zum Stand nach der 10. Länge
2. Abseilen: 40-45m, Zuerst westlich der Kante hinunter bis zu einem geschützten Absatz unter kleinem Überhang. Hier eigener Abseilstand mit 2 BH und Schlinge (nicht ganz leicht zu finden).
3. Abseilen: 35-40m, leicht schräg links hinunter auf Band oder direkt zum Stand nach der 7. Länge.
4. Abseilen. 55m, Schräg rechts zu Stand nach der 6. Länge.
5. Abseilen. 55m, Gerade die Felsrinne hinunter, den Stand nach der 4. Länge überseilen und bis zum Stand nach der 3. Länge.
6./7./8.Abseilen: entlang der 3., 2. und 1. Länge abseilen.

Alternativ kann mit etwas Aufwand/Übung (Queres Abseilen in der 10. Seillänge) in der 11.-9. Länge entlang der Tour abgeseilt werden. Und dann in ca. 70m auf Band nach rechts zum Wandbuchstand der ?Carpe diem? ausgequert werden (1 Zwischenbohrhaken). Ab hier schnelles Abseilen über Abseilpiste.
Charakter:
Anspruchsvolles und großzügiges alpines Unternehmen in der Rubihorn Nordwand. Schwerer und länger als die benachbarten Touren, dabei jedoch meist besser abgesichert. Deutlich zeitintensiver als die ?Klassische Nordwand? und zeitlich auch länger als die ?Carpe diem?.Über die Tour kann abgeseilt werden. Nach der 8. Länge besteht die Möglichkeit zur ?Carpe diem? Auszuqueren. Zeitiger Einstieg empfehlenswert (Einstieg bis Wandbuch ca. 8h, bis Gipfel ca 9-9 1/2h.)
In den ersten 2 Seillängen (vor allem 2. Seillänge) teilweise Eiskletterei. Rest der Tour vorwiegend Fels/ Graskletterei. Tendenziell gegenüber der ?Carpe diem? mehr Felskletterei da weniger Grasbestand. Die Tour erfordert M5+ obligat. An Einzelstellen liegen die Schwierigkeiten frei bei etwa M6. Das Abschlußdach in der 11. Seillänge erfordert auf 2-3 Zügen kurze technische Kletterei (A0, gut abgesichert). Die Stelle ist frei ca. M6. Im oberen Felsteil teilweise brüchige Passagen (dort in der Regel gut abgesichert). Nachdem die Tour im oberen Wandteil unterhalb eines Felsausbruches durchzieht ist prinzipiell die Möglichkeit eines weiteren Felsausbruches in Betracht zu ziehen. (Wie überall am Rubihorn, man sehe sich nur das Schotter/Geröllfeld am Fuße der Wand an).

Bemerkung zur Absicherung/Material:
Alle Standplätze und viele Zwischensicherungen sind mit 10mm-BH eingerichtet. (rostfreier Stahl/ oder verzinkt, 66-80mm lang). Vereinzelt stecken wenige Normalhaken. Die Tour ist im mittleren und oberen Teil gut mit Zwischenbohrhaken bestückt, im unteren Teil stecken nur wenige BH. Dort kann jedoch bei Eis mit kurzen Eisschrauben und im Fels mit Friends/Camelots meist gesichert werden. Ein kleines Sortiment Schlaghaken sollte zur Sicherheit dennoch mit dabei sein. Zu empfehlen sind Camelots der Größe 0,2-2 (vor allem 0,3-1 !) und evtl. ein kleines Klemmkeilsortiment (selten einsetzbar). Mehrere Schlingen.
2x60m Halbseil. 10 Expressschlingen, 2 kurze Eisschrauben. Stirnlampe (!!)

Weitere Infos und Topo zur Tour im neuen Panico-Eiskletterführer: zw. Bregenz und Garmisch, und u.a. auf der Rocksports.de-Homepage:
http://www.rocksports.de/forum/viewtopic.php?p=164

Weitere Touren in der Nordwand:
Carpe diem: M5/5+
Mittlere Nordwand: M3
Alte (klassische) Nordwand: M4


Letzte Änderung: 31.12.2007, 14:45Alle Versionen vergleichenAufrufe: 8288 mal angezeigt

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