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Verhältnisse vom 18.07.2019

Pillaren (Lofoten) (713m): Celebrian (5c)

KlettertourSehr guter Eintrag
3 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
gut
Celebrian verdient in Punkto Felsqualität und Kletterei auf jeden Fall 3 Sterne, gehört meiner Meinung nach sogar zu den Top 50 der Lofoten. 40 Touren dieser doch recht populären Liste bin ich bereits geklettert.
Unsere Begehung relativ direkt nach starkem Regen war vielleicht etwas verfrüht. Die zweite Seillänge erwies sich als echte Nervenprobe auf den nassen Platten. Ansonsten ist der Fels absolut kompakt und herrlich zu klettern. Die Absicherung ist durchwegs unproblematisch.
Einige grobe Fehler im Rockfax Kletterführer habe ich in der Routeninformation korrigiert. Es handelt sich aber um eine sehr alpine Route die für Lofoten Verhältnisse einsam und abgeschieden ist. Den Schwierigkeitsgrad sollte man souverän beherrschen und auch das Bauen von Standplätzen muss speditiv erfolgen. Mir sind Seilschaften bekannt, die benötigten volle 24 Stunden vom Auto zum Auto Zurück. Üblich sind immerhin 15-16 Stunden. Wer die ersten 2 Seillängen ohne Probleme meistert, ist für den oberen Teil gut gewappnet.
Den Abstieg sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Die im Führer eingezeichnete Abseilpiste hatten wir nicht gefunden. Da wir allerdings sowieso auf den Gipfel wollten, suchten wir nicht ernsthaft. Ich kenne aber mindestens 2 Teams, die sich auf Abseilen einstellten und ebenfalls nicht fündig wurden. Der Abstieg erfordert etwas Spürnase und zügiges Gehen im T5 Gelände. Wenn ihr eine kurze Abseilstelle mit einer Schlinge an einem Felsblock erreicht, seid ihr richtig. Anschliessend nochmals etwa 50 Höhenmeter zum Grat aufsteiegen, dann kommts gut.
So lange das Wetter trocken ist, bleibt die Tour gut. Da der Pfeiler komplett in der Mitternachtssonne steht, empfiehlt es sich, nicht zu früh einzusteigen.
Wir gerieten völlig unerwartet in einen Hagelsturm. Innert 5 Minuten war der Berg komplett vereist. Auch das ist Lofoten klettern. Gut, wenn man dann noch etwas Reserve hat und die Nerven behält. Daher weiss ich nicht genau, wie schwierig der Absteig wirklich ist. Im Schnee mit Zustiegschuhen hatten wir einige Passagen gesichert, die man bei trockenen Verhältnissen wohl seilfrei gehen würde. Technisch vermutlich ähnlich wie der Abstieg vom Presten.
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 18.07.2019, 15:24Aufrufe: 1216 mal angezeigt

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