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Verhältnisse vom 11.08.2019

Schermberg (2396m): Tassilo-Klettersteig

KlettersteigGuter Eintrag
1 Person
5-20 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Tourenbeginn um 08:30 Uhr bei 18°C unter bedecktem Himmel nachdem der Regen aufhörte. Restliche Altschneefelder im Abstieg boten gute Trittschnee-Möglichkeiten, auf denen man erheblich schneller vorwärts kommt (besser mit Teleskopstöcke) als über nervige Schrattenkalkhänge.
Ausgesprochen schöner alpiner Klettersteig ohne viel Schnickschnack. Eisenbügel sind nur dort, um die Schwierigkeit nicht zu hoch werden zu lassen. Sehr viel Reibungskletterei auf dem Kalkstein. Darum ungut bei Regen. Trotz Regen in der Nacht, war die Oberfläche vom Kalkstein schnell wieder trocken. Auch das gehört zum Toten Gebirge.
Im Steig vor mir waren 3 Leute unterwegs. Nach mir folgten 6 Klettersteigler. Das Wandbuch beim Felsenfesnter fehlt. Wer bringt ein neues mit ? Das blaue Gipfelbuch ist vom 6.7.2017 und wurde von Silvie von der Welser Hütte hochgebracht. Es wird bald vollgeschrieben sein.
Vom 6.8. bis heute hielt der Landesverband Oberösterreich des Bergrettungsdienstes einen Felskurs im Zustiegsbereich ab. Welser Hütte hat geöffnet vom 1.6. bis 15.9.2019.
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Routeninformationen

Schermberg (2396m)

Tassilo-Klettersteig
(Schwierigkeit: KS 4+ bzw. C/D):
Der 1400 m lange Klettersteig wurde im Jahr 2009 gebaut. Man überwindet 550 Hm auf kompakten Kalkstein. Der alpine Steig verlangt viel Reibungskletterei ab. Es gibt jedoch nur wenig schwierigere Einzelstellen. An „neuralgischen“ Passagen gibt es Eisenbügel. Der Steig folgt dem Nordostgrat. Das Seil beginnt in der Felsnische neben neuer KS-Tafel und führt entgegen dem Uhrzeigersinn rechts hinauf um unteren schrägen Pfeiler auf eine Rampe. Danach folgt eine Felsstufe, wo es erste schwierigere Kletterei gibt. Danach folgt schrofiges Gelände. Anschließend klettert man linksdrehend über schräge Platten total auf Reibung zu kurzer Felsstufe (wieder etwas schwieriger), um weitere Platten dann nach links zu queren. Über Gehgelände läuft man hinauf zu einem Grasabsatz. Von dort klettert man über schräge Bänder und Platten zu einer exponierten Steilstufe (letzte schwierigere Stelle). Dann wird der Grat waagerechter. Links von ihm traversiert man nun zum Almtaler Köpfl (2205 m), den ein kleines neues Holzkreuz ziert. Zuvor gibt es vor einer verbuddelten blauen Tonne des Bergrettungsdienstes Österreich in einem Schottersattel die Fluchtmöglichkeit nach links hinab ins Kar, wo man auf den Bergweg Nr. 263 trifft, auf dem man absteigt. Vom Vorgipfel steigt man hinab auf tieferliegenden NO-Grat. Auf diesem exponiert, aber unschwierig und schön tiefblickend bis zu einer Scharte. Vorbei an einem Klemmblock, der ein natürliches Felsenfenster gebildet hat, läuft man direkt über den Grat zur Blechbox mit dem Steigbuch beim nächsten schmalen Felsenfenster. Nach Passage über weitere Felsplatten geht man nun die Gipfelflanke an. Nach einer Steilstufe lehnt sich der Berg immer mehr zurück, die Kletterei immer leichter. Nach 2 ¼ Std. erreicht man den Gipfel. Auf diesem steht ein Dreibock, errichtet im Herbstmond 1932 von der Alpinen Gilde „D‘ Schermbergler Wels“.
Abstieg:
Über den kurzen Südwestgrat läuft man hinab zum Pfaffenschneid, den man aber gleich nach links hinab verläßt zur Weggabelung (5 min.). Nach rechts führt der rot-weiß signalisierte Bergweg zur Pühringerhütte („P.H.“ auf dem Felsstein geschrieben). Man biegt jedoch links ab und steigt hochkonzentriert über das zerfurchte Schrattenkalkgelände ab. Zwischendurch gibt es einfache Kraxeleinlagen (Schwierigkeit K 1-). Die sehr vielen rot-weißen Markierungen auf den Felsen des Hermann Wöhs Steigs (Bergweg Nr. 263) erleichtern ungemein das Orientieren und Vorwärtskommen durch das Karstgebiet. Vorausgesetzt, es liegt kein Schnee darauf. In diesem halten sich lange Schneefelder. Deren Hänge (20° bis 30° Neigung) kann man ggfs. bei warmen Temperaturen (Trittschneeverhältnisse) für den Abstieg nutzen. Bei den Fleischbänken (2010 m) trifft man nach 45 min. auf den rot-weiß markierten Bergweg Nr. 262 zum Großen Priel (gelber Wegweiser). Auf diesem steigt man nordwärts hinab zu einer Metall-Leiter, auf der man eine Felsstufe hinabklettert. Anschließend läuft man über ein 30° schräges Altschneefeld hinab zur Moorsenke (30 min.). Ab der Moorsenke retour wie aufgestiegen zur Hütte (10 min.) und hinab zum Parkplatz (2¼ Std.).
Anfahrt:
Auf der Autobahn A9 entweder aus Norden (Knoten Voralpenkreuz), oder Süden durch mautpflichtigen Bosruck-Tunnel (Knoten St. Michael) bis Ausfahrt Inzersdorf im Kremstal. Von dort weiter auf der B 138 südwärts Richtung Kirchdorf an der Krems. Nach dem südlichen Ortsende biegt man links (westwärts) ab nach Kremsdorf und fährt weiter auf der L 553 nach Ottersdorf bis man nach Steinfelden auf die B 120 trifft. Dort biegt man südwärts ab nach Scharnstein und Mühldorf. Bei nachfolgender Siedlung Dorf verläßt man die Bundesstraße und biegt südwärts ab Richtung Grünau im Almtal. Auf der L 549 fährt man bis kurz vor dem Almsee und biegt in kleiner Siedlung Habernau (560 m) beim Gasthaus Jagersimmerl links (ostwärts) ab. Auf geteerter schmaler Straße fährt man entlang des Straneggbaches südostwärts bis zum Almtalerhaus, wo die Straße endet. Vor der bewirtschafteten ÖAV-Schutzhütte der Sektion Wels gibt es rechts und links der Straße viele (kostenfreie) Parkplätze (714 m).
Zustieg:
Vom Almtalerhaus (gelber Wegweiser) wandert man auf breitem Forstweg rot-weißen Markierungen folgend südwärts in die Hintere Hetzau. Der Güterweg (Nr. 215) macht ein einem Bachtal eine halbe Rechtskehre und führt nach 55 min. (ab Parkplatz) zur Talstation der Materialseilbahn im Talschluss (920 m). Danach begint der Bergweg zu einer Felsstufe hinauf, die auf einem ausgebauten schrägen Felsband (Hans-Pumberger-Band) mit Seilsicherung nach links um eine Kante herum überwunden wird. Dann helfen 2 lange Stufenleitern weiter hinauf zum Wiesinger Eck. Diese wurden 1999 von der Wolf Systembau GmbH in Scharnstein gestiftet. An einer Holzbank vorbei (1 Std.) steigt man im oberen Felskessel bis zu einer Schotterriese. Eine zerbeulte Metall-Leiter hilft über nächste Felsstufe hoch. Danach führt der Weg nach links unterhalb der Welser Hütte, die man nun über einem sieht, und dreht dann oben auf dem breiten Sattel am nördlichen Fuß des Großen Priels nach rechts hinüber zur 1971 erbauten ÖAV-Hütte (30 min.) der Sektion Wels (1740 m). Nordöstlich der Hütte gibt es am Apfelplan kurze Übungsklettersteige. In entgegengesetzte, südliche Richtung (gelber Wegweiser: Gr. Priel) wandert man an der Bergstation der Materialseilbahn vorbei zur kleinen Felsstufe, über die eine Metall-Leiter hilft. Der rot-weiß signalisierte Bergweg Nr. 215 führt zu einer kleinen Moorsenke. Rechts von ihr steht ein schiefer Wegweiser (Schermberg über Tassilo-Klettersteig). Am Ende der Moorsenke liegt ein großer Felsstein mit roter Aufschrift: „ Achtung Felssturzgefahr“. Spätestens hier verläßt man den Bergweg und steigt über Blockgestein rechts drehend hinauf in Richtung oberes Ende einer trichterförmigen Schuttrinne. Oben beginnt sie unterhalb eines riesigen Klemmblocks. Ausgeblichene rote Punkte und Steinmandl signalisieren die Route zum Geröllfeld, wo man dann Trittspuren vorfindet. Nach 20 min. erreicht man den Einstieg unterhalb des markanten eingeklemmten Felsblocks.
Letzte Änderung: 29.08.2019, 11:39Aufrufe: 1180 mal angezeigt

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Schermberg (2396m)

Tassilo-Klettersteig


Klettersteig


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