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Verhältnisse vom 29.09.2019

Ofenhorn (3235m): Mittlenberghütte - Hohsandjoch - Ofenhorn - Eggerscharte - Binntalhütte

Hochtour
4 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
machbar
Ist gemäss Führer als eine einfache Hochtour deklariert.

Wir haben am Vorabend die Route bis zur Schwemmebene vorgelaufen und noch ein paar Steinmännchen zusätzlich gebaut.
So konnten wir die erste Stunde mit der Stirnlampe laufen und den Weg recht gut finden.
Über die Schwemmebene ging es dann direkt über Stock und Stein Richtung Gletscher.
Mit Steigeisen konnten wir gut über den aperen Gletscher zum Hohsandjoch aufgestiegen.
Der Abstieg ging überraschend einfach - wenn auch viel loses Gestein vorhanden ist - auf den Gletscher.
Angeseilt ging es an den Felsgrat gemäss Routenbeschrieb bis zum Bergschrund.
Ein Teil davon hat noch eine Brücke, allerdings ist darüber hartes Blankeis. Es müssen ca. 5 m bis zu den Felsen direkt mit Frontzacken erklettert werden.
Eine Eisschraube beruhigt hier die Situation und in den Felsen kann dann wieder gesichert werden.
Über Blöcke und Schnee gehts weiter bis der Felsgrat auf einem Schneefeld nach links traversiert werden kann. Danach geht es einfach über Schnee und Felsen recht einfach zum Gipfel.

Abstieg:
Der Firn des Chiacciaio d'Arbola kann aktuell oberhalb umgangen werden sodass der Abstieg komplett ohne Steigeisen machbar ist (dies kann sich aber immer wieder ändern).
Im oberen Teil bis auf 3000 m sind gelbe Punkte vorhanden(aber nur in Aufstiegsrichtung).
Danach gibts das eine oder andere Steinmännchen, aber so einfach ist der Weg nicht zu finden (Tendenziell von oben ausgesehen links ausholend).
Die Eggscharte ging so, aber es liegt recht viel loses Zeugs (Steinschlag und Abrutschgefahr). Evtl. ändert sicht das je nach Wetter und Jahreszeit.

Der Abstieg zur Binntalhütte ist am Anfang noch recht mühsam über Blöcke bis dann in einer kleinen Schwemmebene ein Pfad erkennbar ist.
Bei Neuschnee, Vereisung und Nebel recht heikel. Hütte ab Montag nicht mehr bewartet bis März.
Gute Bewirtung in der Mittlenberghütte mit Charme und klassischen Hüttenfeeling.

Mit so einer Situation am Bergschrund wird eine einfache Hochtour kurz zur Herausforderung, welche dann doch Erfahrung und Ausrüstung erfordert.

Ein paar Markierungen von beiden Hütten könnten sicher nichts schaden.

Routeninformationen

Ofenhorn (3235m)

Mittlenberghütte - Hohsandjoch - Ofenhorn - Eggerscharte - Binntalhütte
Normalroute: Ausgezeichnete Verhältnisse. Gletscher leicht Schneebedeckt. 2x Bergschrund zu überwinden. Der Erste war problemlos, beim Zweiten gibt es 3m Eiswand zu überwinden (siehe Bilder).

Um 6:30h Start von der Mittlenberghütte (2393m), den Wegspuren und Steinmännchen folgend bis zum ausgetrockneten See und zum Gletscherrest. Aperer Gletscher traversieren bis Hohsandjoch (2901m). Abstieg über eine Geröllscharte in Richtung Süd-Osten (Achtung Steinschlag). Ghiacciaio del Sabbione, Höhe haltend, auf ca. 2850m traversieren bis zum unteren Ende des Steingrates. Auf der westlichen Seite des Grates bleiben und aufsteigen bis zum 1. Gletscherschrund. Diesen via Schneebrücke überwinden. Weiter in felsig, verschneitem Gelände, parallel zum Grat aufsteigen. Zweiter Bergschrund, rund 3m Eis sind vertikal zu überwinden (siehe Bilder), was sich allerdings als einfacher als zuerst vermutet herausstellte.

Abstieg über den Südgrat, rund 200m sind über das Resteises des Ghiacciaio d'Arbola zu gehen, ansonsten alles Geröll. In der oberen Hälfte sehr gut Markiert mit gelben Punkten und Steinmännchen, die Markierungen verlieren sich dann aber mit der Zeit (oder wir sind vom Weg abgekommen). Der Aufstieg zur Eggerscharte von Süden her in Angriff nehmen. Steinmännchen haben wir keine gesichtet. Der Aufstieg ist rutschig (loses Geröll) und Steinschlag gefährdet. Bei akuter Steinschlaggefahr könnte der Grat wohl rund 50m südlich erreicht werden und zur Eggerscharte abgeklettert werden (I-II Grad). Der Westseitige Abstieg der Eggerscharte ist wesentlich einfacher und weniger Steinschlag gefährded. Ein weiterer ausgetrockneter See wird durchquert und schon bald finden sich Wegspuren die zur Binntalhütte führen.
Letzte Änderung: 30.09.2019, 21:13Aufrufe: 1097 mal angezeigt

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