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Verhältnisse vom 11.08.2020

Ärlenhoren (2453m): Powerplay

Klettertour
2 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
gut
Ideale Klettertour an diesen schwül-heissen Tagen. Die NW-Wand des Ärlenhorens erhält erst Mitte Nachmittag Sonne. Vergnügliche Plaisirtour mit ein paar sehr schönen Seillängen.
Leider war die Schlüsselstelle im Quergang (ganz am Schluss bei den letzten beiden Haken) noch nass (daher nur "gut"), war aber dank den scharfen kleinen Leisten trotzdem kletterbar. Dies zeigt, dass diese Länge (wie praktisch alle andern auch) stark überbewertet ist (wo in der Handegg gibt es eine 6b-Reiberstelle, die sogar nass geklettert werden kann? Diese Stelle am Ärlenhoren wurde sogar mit 6c bewertet, was verglichen zu den Gebietsklassikern wie Siebenschläfer und Boulder-Highway sicherlich deutlich zu hoch gegriffen ist.) Zudem ist die Route beinahe hallenmässig abgesichert (im Quergang sogar im 1-Meter-Raster!), was zwar einen sehr grossen Aufwand seitens der Routeneinrichter* bedeutet, aber meistens ziemlich übertrieben ist. Da wir Angst vor den früh angesagten Gewittern hatten, sind wir alles simultan geklettert (was dank der mehrheitlich einfachen Kletterei problemlos möglich ist) und mussten auch so nur jeden zweiten oder dritten Haken klinken. Auf diese Weise geklettert benötigten wir nur gut 2,5h bis zum Top, doch denken wir, dass die Tour normal geklettert in circa 5h machbar wäre. Da das Wetter dann morgens um 10 Uhr noch sehr sicher aussah, kletterten wir noch auf die beiden Gipfel (circa T5) und bauten auf beiden einen Steinmann.
*bewusst "Routeneinrichter" und nicht "Erstbegeher", da die Linie stellenweise auf einer alten Klettertour verläuft, wie die hie und da vorgefundenen rostigen Schlaghaken zeigen. Schade, dass dies im Text nicht erwähnt wurde. Ebenso schade, dass die Route im unteren Teil sehr nahe an der (gemäss Routeninfo älteren) Route rechts davon verläuft, teilweise sogar identisch ist. Dass es möglich ist, in einer solch grossen Wand einen Routensalat zu bauen, ist doch etwas erstaunlich. Häufig muss man das Topo sehr genau konsultieren, um nicht in der falschen Linie zu landen.
Hier nun ein Versuch, die Seillängen gemäss unserer Einschätzung zu bewerten:
SL 1: 5b+ sehr schöne Risslänge
SL 2: 5a vergnügliche Quarztreppe mit einer Kletterstelle, schön (zu Beginn sehr nahe an rechter Route)
SL 3: 4a weiter auf der Quarztreppe
SL 4: 3b Ausstieg auf den Grasrücken
SL 5 und 6: Gehgelände (T4 und T3)
SL 7: 3a einfacher Rücken
SL 8: 4b gut gestufte Kletterei, zu Beginn identisch mit rechter Route, anschliessend sehr nahe
SL 9: 5c+ sehr schöne Risslänge
SL 10: 4a kurze Länge, kann gut mit der folgenden zusammengehängt werden
SL 11: 5a kurze Rissverschneidung zum Quergang, in der Mitte etwas nass
SL 12: 6b (oder 6a, 2pa) schöner Quergang, der (zumindest in den ersten zwei Dritteln) einfacher zu klettern ist, als er aussieht
SL 13: 5b schöne Länge gerade hoch, der Fels beginnt etwas mürbe zu werden
SL 14: 3c einfache Länge in gestuftem Fels
SL 15: 6a+ spektakuläre Länge entlang einer gutmütigen Rissverschneidung
SL 16: 5a letzte lohnende Länge aufs grosse Band
SL 17: 3a unlohnend dem Rücken vor dem Band entlang nach rechts
SL 18: 2 nochmals unlohnend über Schrofen und Felsstufen
von hier auf den nahen Sattel und dann dem Blockgrat entlang unschwierig auf den südlichen und von diesem auf den nördlichen Gipfel (T4, ein paar Schritte T5)
Letzte Änderung: 12.08.2020, 09:14Aufrufe: 1668 mal angezeigt

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