Der Ringelspitz ist die zentrale, markanteste und zugleich höchste Erhebung im langen Gratzug des Ringelgebirges. Weite Distanzen zu den nächsthöheren Gipfeln erlauben eine gewaltige Fernsicht.
Aufbau:
Der Gipfel wird durch ein ringsum von steilen Wänden umgebenes, leicht nach Norden hin abfallendes Plateau gebildet, dem an seinem Südende ein markanter Doppelturm aufgesetzt ist.
Am Westende des Gipfelplateaus führt der nur wenig an Höhe verlierende Westgrat zum Glaserhorn. Richtung Norden zieht in einem leichten Bogen ein deutlich ausgeprägter, steiler Grat hinunter zur Risegg. Dazwischen ist eine steile, von Rinnen durchzogene Wand eingelagert, an deren Fuss die Reste des Glasergletschers ihr Dasein fristen. Die Mitte dieser Wand durchzieht die deutlich ausgeprägte, bis 45 Grad steile Glaserruns.
Die gewaltige, aus Schutt, Fels und Firn gebaute Nordostwand durchzieht der Nordostgrat zum Augstberg.
Am anderen Ende des Gipfelplateaus findet sich mit dem Vorder Ringel ein weiterer, ausgeprägter und seiner Tiefblicke wegen lohnender Gipfelpunkt. Von diesem zieht ein teilweise schwierig zu begehender Grat ostwärts zu den Panärahörnern.
Der markante, Richtung Südosten ziehende Mittelgrat verliert sich in den Sandböden, er wird für den Normalaufstieg mit Ausgangspunkt Ringelspitzhütte verwendet. Zwischen Mittelgrat und Ostgrat war bis vor wenigen Jahren ein inzwischen abgeschmolzener Gletscher eingelagert. Der Tschepgrat zieht als längster Grat des Ringelspitz Richtung Süden, er verliert sich erst in den Wäldern oberhalb Mulin im Gelände. Er vermittelt den leichtesten Aufstieg zum Gipfelplateau.
Die Südseite zeigt die steilsten und wildesten Wände des Ringelspitz. Darunter liegen zwischen Tschep- und Mittelgrat die kläglichen Reste des arg geschmolzenen Taminser Gletschers.
Die Westseite schliesslich sinkt aus brüchigstem Schutt und Fels gebaut in den Talkessel von Lavadignas, auch hier fand sich in früherer Zeiten ein heute nicht mehr vorhandener Gletscher.
Der Gipfelturm selbst präsentiert sich je nach Standpunkt im Bereich eines breiten Doppelkegels bis hin zu einer schlanken Nadel.
Gestein:
Der Unterbau wird aus Flyschschiefern gebildet, während der eigentliche Gipfelaufbau aus Verrucano besteht. Beide Gesteine trennt ein vor allem von Süden gesehen markantes, schmales Band aus Dolomit und Kalk. Dies ist die seit 2008 ins UNESCO Weltnaturerbe aufgenommene Haubtüberschiebung. Mehr darüber unter www.tektonikarenasardona.ch
Normalwege:
Von der Ringelspitzhütte des SAC her über die Südseite (Mittelgrat oder Bänderroute). Von Bargis über den Südgrat.
Panorama:
Um Norden finden wir die Appenzeller Alpen, anschliessend das Rheintal. Es folgen gegen Nordosten der Pizol, das Rätikon und das Bregenzerwaldgebirge.
Zwischen Nordost und Ost reicht die Fernsicht bis in die Allgäuer und Lechtaler Alpen, ins Wettersteingebirge und ins Verwall, in die Ötztaler, die Stubaier Alpen und die Samnaungruppe,
Zwischen Südost und Süd zeigen sich über der Silvretta und den Albulaalpen die Sesvennagruppe, die Ortler- und die Livignoalpen.
Es folgen zwischen Südost und Süd die Berninaalpen sowie die Plattagruppe, anschliessend dominieren bis über Südwest die Adulaalpen.
Zwischen Südwest und West reicht die Fernsicht bis in die Walliser Alpen. Dann sperren die höchsten Gipfel der Glarner Alpen, dahinter die Berner Alpen.
Es folgen im Westen die Urner Alpen, dann sperren der Sardonastock, der Bös Fulen und das Glärnischmassiv, dahinter der Jurabogen mit dem Chasseral und die Vogesen.
Bis Nord beschliessen die östlichen Ausläufer der Glarner Alpen die Rundsicht.
Namensgebung:
'Ringelberg' oder 'Ringel mons' wird zuerst auf Meyers Atlas erwähnt, dann auch von Salis, der dem Berge noch den Namen 'Glaserberg' gibt.
Literatur: 1796-1802 - Weiss, J. H., und Meyer, J. R., Atlas suisse. Aarau.
Literatur: 1805-1812 - Salis-Seewis, J. U. v., Gesammelte Schriften. Chur 1858.
'Ringelberg' war im Taminatal wie auf der Bündnerseite für den östlichen und mittleren Teil des Gebirges seit jeher im Gebrauch.
Mit 'Glaserberg' oder kurz 'Glaser' bezeichnete man dagegen im Taminatal nur die zentrale, höchste Erhebung des Ringelgebirges oberhalb Panära, auf welcher der 'Glaser' oder 'Glasergletscher' ruht.
Gelegentlich meinte man damit auch den dreikantigen Felskopf, den wir heute als Pendant zur höchsten Ringelspitze mit dem Namen 'Vorderringel' benennen.
Die Benennung 'Ringel' dürfte auf das markant sichtbare Kontaktband zurückzuführen sein.
Barghis stammt vom romanischen 'bargias' und kann als Schopf oder Heustadel gedeutet werden.
Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 840 m
Bezugsscharte: Panixerpass (2407 m)
Prominence master: Bifertenstock (Piz Durschin, 3419 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.
Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 29.8 km
Dominance master: Bifertenstock (Piz Durschin, 3419 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.
Route:
Von Tamins über Kunkelspass, Ringelspitzhötte und Südwandcouloir
Von Tamins über Kunkelspass, Ringelspitzhötte und Südwandcouloir
Skitour / Snowboardtour
2600 m
Vom nördlichen Teil von Tamins auf der Forststrasse Richtung Kinkelspass. Kurz nach der ersten Kehre auf den Wanderweg über das Foppaloch bis auf den Kunkelspass. Von hier in Richtung Westen über die Felder bis man die Spur von Vättis herkommend findet. Nun auf der gleichen Route zur Ringelspitzhütte und von da über die Augsberge, die Sandböden über den Taminsgletscher bis zum Skidepot (ca 3000 m).
Steil hinauf über das Südwandcouloir und dann über einfache Felsen bis zum Gipfelaufbau. Der einfachste Weg ist über die Kante neben dem Fixseil (welches nicht wirklich von Nutzen ist), mit einer Stelle im III Grad ein bisschen expo. Dann wieder einfach in wenigen Schritten auf den Gipfel.
Abstieg / Abfahrt: dito bis Kunkelspass. Von da am besten über die Forststrasse nach Tamins, die je nach Schneelage auch zum Teil mit den Skis befahren werden kann.
Füge dieser Route (Von Tamins über Kunkelspass, Ringelspitzhötte und Südwandcouloir) deine eigenen Fotos hinzu.
unverspurt
Verhältnisse (Kurzeintrag via Mobile)
27.02.2021
Sehr wenige (max. 5 Personen)
Gut
Schnee im Foppaloch ab ca. 1040. Hierher per ebike von Tamins. Trotz bedecktem Himmel oberhalb Waldgrenze gut gefroren. Südwandcouloir in der unteren Hälfte über 2-3m aper. Ohne vernünftige Steileisausrüstung lässt sich diese Stelle nur sehr heikel überwinden. Also Rückzug und über das steile Schnnefeld rechts der Rinne hoch und dann links rüber traversieren und man gelangt direkt zum oberen Ende der aperen Stelle. Ab hier guter, teils recht harter Firn. Den Gipfelturm liess ich aus (seit einiger Zeit keine Drahtseile etc. mehr vorhanden).
Abfahrt: 11.00 Uhr. Tragender Firn/Presspulver bis zur nicht bewarteten SAC-Hütte. Weiter unten immer weicher werdend.
Nur noch eine andere Person angetroffen. Dafür noch ca. 15 Birk(?)Hühner gesichtet.
Obere Hälfte
Sulzschnee
Untere Hälfte
Nasschnee
Mit besserer Abstrahlung unten besser. Oben je nach Sonneneinstrahlung auch früher weich. Heute meist bedeckt.