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Verhältnisse vom 06.09.2021

Piz Sardona (3056m): Mittelgrat

HochtourSehr guter Eintrag
3 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Hart
Wir haben die Besteigung des Piz Sardona kombiniert mit der des Piz Segnas.

Kurz nach 6 Uhr an der Hütte noch im Halbdunkel gestartet freuten wir uns über den gut sichtbaren Wegweiser Richtung Mittelgrat bei P 2328. Auf dem Plateau des früheren Sardonagletschers angekommen, wären wir beinahe der Versuchung erlegen, den Spuren im Schnee Richtung Südwesten zu folgen. Tatsächlich erfolgt aber der weitere Aufstieg auf Wegspuren (ab und zu Steinmannli) zum Mittelgrat. Die Karte suggeriert noch eine Überquerung des Surengletscher, der aber inzwischen so weit zurückgegangen ist, dass wir ohne Schneeberührung an den Grat und dort weiter über besagte Wegspuren und dann entlang der Drahtseile bis ca. 2900m in einfacher Kraxelei aufgestiegen sind. Der Mittelgrat war schneefrei.

Oben war der Schnee noch etwas hart und tatsächlich auch der gesamte Grat bedeckt, liess sich aber ohne Steigeisen begehen bis zum Piz Sardona. Deshalb haben wir auch Steigeisen und Seil (das wir übrigens auf der ganzen Tour nicht benutzt haben) deponiert und sind nur mit Pickel ausgerüstet auf dem Grat zum Gipfel aufgestiegen. Um ca. 9h waren wir am ersten Gipfel für den Tag. Die in Anbetracht der totalen Einsamkeit da oben etwas überraschende autobahnähnliche Spurenlage erklärte sich offenbar durch eine große Gruppe vom Vortag. Wir jedenfalls genossen komplett alleine den Blick in die Tiefe, zu den Glarnern und rüber zu unserem zweiten Tagesziel, dem Piz Segnas.

Wieder am Depot entschieden wir uns dafür, die Steigeisen einzupacken. Tatsächlich war der weitere Verlauf der Tour -bis auf den ersten Rücken bis ins Surenjoch- praktisch komplett schneebedeckt. Ohne Steigeisen wären der steile Aufstieg vom Surenjoch zu P. 3038 und die Querung auf dem Grat zum Piz Segnas nicht möglich gewesen. Oben angelangt, konnten wir auch die Wegspuren auf dem aperen Grat für den Abstieg nach Elm sehen -steil und ausgesetzt erfordert diese Route absolute Trittsicherheit.

Wir sind wieder ins Surenjoch zurück. Es gab Spuren vom Surenjoch Richtung Sardonapass und Sardonagletscher (frühere Normalroute). Wir wären gerne so über den Schnee abgestiegen, um uns das Abklettern und Absteigen über den felsigen Mittelgrat zu ersparen. Da wir aber über unser Depot am Ausstieg vom Mittelgrat mussten, konnten wir diese Route nicht wählen. Allerdings riet uns Hüttenwart Beat, den wir unterwegs antrafen, auch sehr von dieser Variante ab. Insbesondere der Übergang vom Segnasgletscher auf den Felssporn, der ihn vom Sardonagletscher trennt, sei oft sehr heikel. Diesen Teil der Route konnten wir nicht einsehen und daher nicht beurteilen, sodass ich mich freuen würde über Verhältnisberichte von Personen, die diesen Abschnitt vor kurzem gegangen sind.

So also sind wir den gleichen Weg zurück und mit einem Zwischenstopp an der Hütte wieder ins Tal nach St. Martin und ins Unterland.

Das wilde Calfeisental und die schön kombinierbare Begehung von Piz Sardona und Piz Segnas lohnen einen Ausflug in die auf den ersten Blick weniger hochalpin scheinende Gegend.
Bleibt so, wenn die Temperaturen nicht nochmals massiv ansteigen oder mehr Schnee fällt.
Die Bewartung auf der gemütlichen Sardonahütte durch Helen und Beat war sehr freundlich. Erholsam im Vergleich zu den Erfahrungen der letzten Wochen mit unfreundlichen Hüttenwarten oder sehr voll gepackten Hütten.
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Letzte Änderung: 07.09.2021, 13:34Aufrufe: 2364 mal angezeigt

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