Am Gründonnerstag machten sich 7 Lauerzer und 1 Luzerner auf die traditionelle Osterskitour. Nach der Anreise mit der Autoverladung Kandersteg-Goppenstein trafen wir am späten Vormittag in Leukerbad an. Bei Sturm und Schneefall fuhren wir mit der Seilbahn zum Gemmipass, wo wir im Restaurant Wildstrubel auf die prognostizierte Aufhellung warteten. Nachdem der Hüttenwart der Lämmerenhütte (2‘500m) schon um die Mittagszeit den Weg zur Hütte gespurt hatte, konnten wir am Nachmittag den Weg über die tiefverschneite Moräne des Wildstrubelgletschers in Angriff nehmen. Wie erwartet besserte das Wetter und wir bekamen bei unserem 1 ½ stündigen Aufstieg sogar noch die Sonne zu spüren.
Der Empfang auf der Lämmerenhütte und die Bewirtung waren herzlich und wir konnten es uns im obersten Verschlag gemütlich machen. Den Nachmittag vertrieben wir uns mit Jassen und Dank der Hartnäckigkeit von Elisabeth konnte sogar unsere österreichische Tourenteilnehmerin die Grundzüge des Jassens erlernen.
Am Karfreitag machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück um 8 Uhr auf den Weg zum Mittelstrubel. Glücklicherweise war eine französische Gruppe, deren Bergführer eine schöne Spur bis zum Gipfel, welchen wir bereits nach 2 ½ Stunden erreichten, legte, schon vor uns aufgebrochen. Obwohl das Panorama und die Sicht bis zum Mont Blanc umwerfend waren, fuhren wir schon bald mit Steigfellen den Gipfelhang hinunter und machen uns auf den Weg zum Wildstrubel. Auch auf diesem Gipfel waren wir nicht die einzigen, ein Wald von Ski und Stöcken erwartete uns neben dem Gipfelkreuz. Über den Glacier de la Plaine Morte blickten wir auf die Bergstation von Crans-Montana und über das Wallis und seine Viertausender. Das Matterhorn zeigte sich in einer eher ungewohnten Perspektive und wurde von einigen von uns aufgrund des abgeflachten Gipfels gar nicht erkannt. Glücklicherweise konnte uns Stefan auf unseren Irrtum aufmerksam machen.
Aufgefallen ist uns auch das Bishorn, welches wir genau vor einem Jahr in derselben Besetzung bezwungen haben sowie das benachbarte Weisshorn.
Die Abfahrt durch den Pulverschnee war traumhaft und zahlreiche Bilder und Filme legen davon Zeugnis ab. Nach der Abfahrt querten wir nochmals die Moräne und stiegen zum Hotel Wildstrubel am Gemmipass auf, wo wir die auf Skitouren eher unüblichen Vorzüge von warmem Wasser und Dusche geniessen konnten.
Hans und Bruno lockten die Pulverschneehänge des Daubenhorns und sie bestiegen diesen Berg noch schnell im Vorbeigehen, nicht ahnend, dass er am nächsten Tag unser Hauptziel sein sollte.
Am Ostersamstag machten wir uns wieder früh auf den uns bereits bekannten Weg über die Moräne und bereits um 10 Uhr stand wir auf dem Gipfel des Daubenhorns (2‘941m), welcher bis zum Skidepot einfach zu besteigen ist aber auf den letzten Metern vor dem Gipfel doch ein Anseilen erfordert. Wir legten ein spezielles Augenmerk auf die meterhohen Schneewächten und konzentrierten uns auf den festen Boden, den uns die Steine wiesen.
Nach der Abfahrt über den steilen Gipfelhang erblickten wir die Pulverschneehänge des Trubelbodens (2‘473m) und nahmen noch den halbstündigen Aufstieg zum Trubelstock unter die Füsse. Anschliessend wurden wir von (einer) der herrlichsten Abfahrten in 30 cm hohem Pulverschnee belohnt. Zahlreiche Freudenschreie und sogar Juchzer zeugten von unseren genussvollen, ja schwerelosen Schwüngen im Pulverschnee.
Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns anschliessend noch ein wohlig warmes Bad im Burgerbad in Leukerbad, bevor wir die Heimreise ober Oberwald-Realp antraten.
Herzlichen Dank an Stefan Nietlisbach, der die Tour bestens vorbereitet und wieder einmal einen guten Draht zu Petrus bewiesen hat.
Doris Dörig
Verhältnisse
02.04.2010
6-10 Person(en)
ja
Traumhafter Pulverschnee
Da genügend Schnee liegt, sind die Touren noch lange machbar.