Keine halben Touren mit Felix' neuen roten Schuhen, keine halben Sachen, das Alpinwanderherz darf wieder lachen.
Treff- und Startpunkt Bahnhof Stansstad 436 m, auf ausgeschildertem Wanderweg gehts hinauf auf den Lopperberg 570 m. Trocken und warm und bald steigen wir unschwierig weglos dem Grat entlang, (was uns mit sehr eindrücklichen Tiefblicken belohnt!), zu P 839, P. 934 und aufs Haslihorn 961.4 m. Nach feiner Stärkung marschieren wir auf dürr begrastem Pfad zum offiziellen Wanderweg ab, folgen diesem zum Renggpass 886 m. Ab da wirds reichlich laubig und auch steil. Über Wurzeln, Stock und Stein bis südseitig vom Chrummhorn. Mit einem roten Punkt ist der Einstieg zum Chrummhorngipfel markiert, welchen wir die letzten paar Meter über den Südgrat in hübscher Kraxelei (I)ersteigen. Der Tiefblick und das Panorama, von den Zentralschweizern bis zu den Bernern ist famos, Matthorn und Pilatus (Esel) imponieren grandios (im z.T. noch weissen Kleid vor blauem Himmel). Ein gemütlicher Gipfelplatz mit Kreuz und Buch, relativ kurz ist aber unser dortiger Besuch. Wenige Tropfen vom Himmel lassen uns aufbrechen, auf gutem Pfad zum Wanderweg mit Ab- und Wiederaufstieg, mit einer guten Holztreppe (seilgesichert), oder weniger vertrauenserweckende morschen (seilgesichert) Balkentreppe. Unser höchster Punkt der heutigen Reise ist die Tellenfadlücke 1382 m. Was jetzt kommt ist nordseitig mit Altschneeresten, Lawinenkegeln, der spannendste Abschnitt (T4+). Nasse glitschige Pfade inklusive. Knapp oberhalb 1200 m zweigt ein nicht mehr ausgeschilderter "Weg" Richtung Gschwänd ab. Vom Lawinenschnee verdeckt, haben wir die Abzweigung primär verpasst, den Fehler aber bald bemerkt und sind wieder hoch gestiegen. Nass, schmal und abschüssig ist der Verlauf durch die Ginetendossen. Seilsicherungen sind teilweise vorhanden, sonst halte man sich an(sofern vorhanden) Wurzeln, Grasbüscheln oder Felsen. Couloirs sind mit Schnee gefüllt, welcher momentan noch dick genug und tragend ist. Bei der einen Stelle müssen wir hoch steigen, da der gegenüberliegende Hang erosionsgeprägt ist und der Weiterweg NOCH oberhalb durchführt. Höchst gefällig und spannend dieser Abschnitt und irgendwann wirds auch wieder flacher. Bei P 1142 nimmt Felix 75 Hm zusätzlich in Kauf, um mit der Gondel von Gschwänd nach Brunni zu schaukeln, während ich zu Fuss runter gehe. Gemeinsam marschieren wir etwas später dem Steinibach entlang abwärts zu Ober Chellen 595 m und seewärts zum Bahnhof Hergiswil 446 m. Abstieg 1225 m. Mit dem Zug zurück zum Ausgangspunkt.
Ursula Hess
Verhältnisse
21.04.2010
2 Person(en)
ja
Südexponierte Hänge und Grate trocken, frühlingshaft warm. Im Abstieg Altschnee, zurzeit noch gut zu begehen, nasse rutschige Pfade, vor allem im Ginetendossenbereich. Diese Querung ist nicht ausgeschildert, auf der Karte eingezeichnet und im Gelände mit orangen Punkten markiert.
Eine ausgefallene, sehr spannende, abwechslungsreiche Rundreise. Herrliche Frühlingswanderung im Aufstieg und den Graten entlang. Wunderschöne Ausblicke und Tiefsichten, ebenso interessante Fauna und Flora. Hat riesig Freude bereitet, danke Felix!
Mehr knackige Bilder demnächst im hikr.org, Autor Felix.
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