Verhältnisse vom 24.04.2010
Dufourspitze + Nordend (4634m)
Ca. 2 Tage alter Eissturz auf ca. 3450m über die Spur; jetzt führt diese in respektvollerem Abstand dort vorbei. Größter Eisklotz etwa Klein-LKW.
Spalte auf knapp 4500 wird am rechten Rand überwunden, durch reinfahren, abschnallen und auf der anderen Seite wieder steil durch nen Durchschlupf hochtragen.
Das Fixseil ab Silbersattel ist an seinem unteren Ende ca. 5m unterm Eis.
In der Abfahrt bis 3100m sehr guter, lockerer Schnee. Auf den letzten Metern zur Hütte absolut faul, d.h. mit spontanem Bohren der Skier mußte jederzeit gerechnet werden.
Spalte auf knapp 4500 wird am rechten Rand überwunden, durch reinfahren, abschnallen und auf der anderen Seite wieder steil durch nen Durchschlupf hochtragen.
Das Fixseil ab Silbersattel ist an seinem unteren Ende ca. 5m unterm Eis.
In der Abfahrt bis 3100m sehr guter, lockerer Schnee. Auf den letzten Metern zur Hütte absolut faul, d.h. mit spontanem Bohren der Skier mußte jederzeit gerechnet werden.
Routeninformationen
Dufourspitze + Nordend (4634m)
Aufbruch von der Neuen Monte Rosa Hütte um 4:50 Uhr. Im Tälchen hinter dem Moränenkamm südostwärts aufwärts. Für den Steilhang, der auf die Obere Plattje führt, sind Harscheisen von Vorteil. Auf ca. 3400m laufen wir südostwärts durch ein buckeliges Gletscherfeld, dann schwenken wir nordostwärts ein in eine Gletschermulde. Von ca. 3500m herunter gab es vor ca. zwei Tagen einen Eissturz, der bis 3450m und über die alte Spur gerutscht war. Der größte Eisklotz hatte die Größe eines Kleinlasters. Wir wenden uns wieder nach Südost, an der "Scholle" vorbei und halten bis 4200m auf das Nordend zu. Die nun folgende steile Spaltenzone ersteigen wir unter großen Eiswänden vorbei von links nach rechts - sprich südwärts.
Auf 4400m erreichten wir die Megaspalte, die regelmäßig das Ende einer Tour ist; nämlich dann, wenn man nicht weiß wo oder wenn es die aktuellen Verhältnisse überhaupt nicht zulassen. Wir hatten Glück, denn bereits der Hüttenwirt hatte uns gesagt, dass die Spalte an ihrem rechten Rand passierbar sei. Genau dort verliefen auch Spuren: wir rutschten sanft in den Spaltengrund hinunter und standen unterhalb einer riesigen ca. 20m hohen "schwebenden Eiswand" (sie hatte keine Verbindung nach unten, nur nach hinten = beängstigend!). An deren rechten Rand führte ein kaminartig schmaler und steiler Durchschlupf wieder aus der Spalte heraus. Um das Ski-an-den-Rucksack kommt man bei der Aktion nicht rum, Steigeisen sind Geschmackssache. Dann die letzten Meter bis zum Silbersattel (4515m) hinauf (=1600hm ab Hütte), den wir nach 5,5 Std. ohne nennenswerten Pausen erreichen.
Da der Aufstieg zur Dufourspitze total überlaufen ist, entscheiden wir uns "erstmal" Richtung Nordend zu gehen. Wir waren gespannt, was uns am laut Karte "schwierigen Südgrat" erwarten würde. Bester Trittfirn und eine gute Spur, aber nicht für zwei Füße nebeneinander, sondern voreinander. In dieser steilen Westabdachung des Grates ist hochkonzentriertes und absolut fehlerfreies Gehen gefragt! Am felsigen Gipfelaufbau sichern wir zwei Seillängen: von einem großen Block aus (=1.Stand) zuerst auf einem horizontalen Band links ums Eck, dort 2.Stand, dann 30m gerade hoch in IIer Kletterei zum Gipfel. 1:15 Std. bis zum Gipfel, wovon wir wg. Gegenverkehr ca. 20-30Min. warteten; knappe Std. wieder runter in den Silbersattel.
Nach ner 1/2 Std. Pause starten wir 13.50 Uhr den Gipfelaufstieg zur Dufourspitze. Das Fixseil ist an seinem unteren Ende ca. 5m unterm Eis. Um nicht lange mit Eisschrauben zu hantieren oder ungesichert gehen zu müssen, gehen wir mit Prusik gesichert am Seil der letzten Abseilenden hinauf. Nach gut 1 Std. haben wir das Ende des Fixseils und damit den Grat erreicht. Eine deutliche Spur mit zwei kleinen Kletterstellen führt zum Gipfelkreuz; wir sichern nochmal zwei Seillängen. 15.30 Uhr (also nach 1,5 Std. ab Silbersattel) sind wir bei genialstem Wetter alleine am Gipfel! 16Uhr beginnen wir den Abstieg: Seilsicherung bis zum Fixseil, dann an diesem zügig abwärts. Am letzten Fixpunkt knoten wir für Abseilen unser 25m und 30m-Seil zusammen und erreichen damit nur noch mäßig steilen Trittfirn. Nach gut 1 Std. ab Gipfel, sind wir wieder am Rucksackdepot. Für die Abfahrt bis zur Neuen Monte Roas Hütte brauchen wir trotz Fotopausen 1 Std.
Insgesamt waren wir für die 1950hm Auf- + Abstieg inkl. der beiden Gipfeln 13:20 unterwegs.
Auf 4400m erreichten wir die Megaspalte, die regelmäßig das Ende einer Tour ist; nämlich dann, wenn man nicht weiß wo oder wenn es die aktuellen Verhältnisse überhaupt nicht zulassen. Wir hatten Glück, denn bereits der Hüttenwirt hatte uns gesagt, dass die Spalte an ihrem rechten Rand passierbar sei. Genau dort verliefen auch Spuren: wir rutschten sanft in den Spaltengrund hinunter und standen unterhalb einer riesigen ca. 20m hohen "schwebenden Eiswand" (sie hatte keine Verbindung nach unten, nur nach hinten = beängstigend!). An deren rechten Rand führte ein kaminartig schmaler und steiler Durchschlupf wieder aus der Spalte heraus. Um das Ski-an-den-Rucksack kommt man bei der Aktion nicht rum, Steigeisen sind Geschmackssache. Dann die letzten Meter bis zum Silbersattel (4515m) hinauf (=1600hm ab Hütte), den wir nach 5,5 Std. ohne nennenswerten Pausen erreichen.
Da der Aufstieg zur Dufourspitze total überlaufen ist, entscheiden wir uns "erstmal" Richtung Nordend zu gehen. Wir waren gespannt, was uns am laut Karte "schwierigen Südgrat" erwarten würde. Bester Trittfirn und eine gute Spur, aber nicht für zwei Füße nebeneinander, sondern voreinander. In dieser steilen Westabdachung des Grates ist hochkonzentriertes und absolut fehlerfreies Gehen gefragt! Am felsigen Gipfelaufbau sichern wir zwei Seillängen: von einem großen Block aus (=1.Stand) zuerst auf einem horizontalen Band links ums Eck, dort 2.Stand, dann 30m gerade hoch in IIer Kletterei zum Gipfel. 1:15 Std. bis zum Gipfel, wovon wir wg. Gegenverkehr ca. 20-30Min. warteten; knappe Std. wieder runter in den Silbersattel.
Nach ner 1/2 Std. Pause starten wir 13.50 Uhr den Gipfelaufstieg zur Dufourspitze. Das Fixseil ist an seinem unteren Ende ca. 5m unterm Eis. Um nicht lange mit Eisschrauben zu hantieren oder ungesichert gehen zu müssen, gehen wir mit Prusik gesichert am Seil der letzten Abseilenden hinauf. Nach gut 1 Std. haben wir das Ende des Fixseils und damit den Grat erreicht. Eine deutliche Spur mit zwei kleinen Kletterstellen führt zum Gipfelkreuz; wir sichern nochmal zwei Seillängen. 15.30 Uhr (also nach 1,5 Std. ab Silbersattel) sind wir bei genialstem Wetter alleine am Gipfel! 16Uhr beginnen wir den Abstieg: Seilsicherung bis zum Fixseil, dann an diesem zügig abwärts. Am letzten Fixpunkt knoten wir für Abseilen unser 25m und 30m-Seil zusammen und erreichen damit nur noch mäßig steilen Trittfirn. Nach gut 1 Std. ab Gipfel, sind wir wieder am Rucksackdepot. Für die Abfahrt bis zur Neuen Monte Roas Hütte brauchen wir trotz Fotopausen 1 Std.
Insgesamt waren wir für die 1950hm Auf- + Abstieg inkl. der beiden Gipfeln 13:20 unterwegs.
Letzte Änderung: 19.05.2010, 19:59Aufrufe: 1686 mal angezeigt