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Verhältnisse vom 11.10.2017

Amden Betlis Serenbachfälle: Feuchtes Rauschen 6c+ (6b obli)

KlettertourSehr guter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
gut
2. Mai 2017
leicht feucht, ohne Sonne kühl, mit Sonne tüppig
1. Juni 2017
Nach Niederschlägen (und je nach Wasserfallmassen) bleibt die ZustiegsSL feucht bis nass, ab Mittag in der Sonne trocknet es rasch. Der Rest der Route scheint meist trocken zu bleiben.
Noch gibt es entlang der Route viel zu putzen; einen mühsamen Fallout-Belag des Wasserfalls, vermutlich feinster Gesteinsstaub aus der Gischt, müssen wir entlang der Kletterei noch wegbürsten.
11. Oktober 2017
Erste Begehung und nachbohren; gutes Zeichen ist das Fixseil, trocken und nach einigen Monaten und Gewittern in perfektem Zustand; 2.SL einen Bh vor Stand dazugesetzt, 3.SL Abgang vor 3.Bh wegen Griffausbruch, bleibt weiterhin heikel (="fein" klettern), 4.SL Variante in gelber Verschneidung frei geklettert (="geschrubbt"), unten re herum einfacher, 5.SL fehlenden 3.Bh und 1Bh für direktere Variante zum Stand gesetzt
Eher im Herbst klettern, im Frühling/Frühsommer sehr eindrücklich bei Schneeschmelze oder nach Niederschlägen (1-2 Tage warten); Sonne ab Mittag, dann kann es sehr warm werden; mit Thermik sprüht ab und zu kühlende Gischt über die Route.
Am Dienstag 2. Mai begannen Jan und ich unser MSL-Kletterprojekt an der linken Felswand der untersten Stufe der Serenbachfälle. Mit klammen Fingern bohrte ich "meinen" ersten Bolt für die 1. Kletterseilläng so hoch wie möglich über dem Stand. Schon nach 15m und einigen Bohr-, Turn-, Friend- und Hookübungen war ich so erschöpft, dass ich den Löffel/bzw. das Bohrmaschinchen an Jan abgeben musste. Er vollendete diese ca. 35m-SL in meisterlicher Manier, denn es folgt nun zwar nicht mehr ganz so steiles Gelände, aber ohne Möglichkeiten für Klemmgeräte, zudem immer wieder leicht brüchig und auch für Hooks heikel.
Fürs Erste reichte das, denn wir wollten nun raus aus der kalten Feuchte, um ohne Daunenjacke und 10kg Zusatzgewicht das Mittagessen an der sonnigen Wärme zu futtern.
Wir wurden uns schnell einig, dass eine Erschliessung von unten für uns zu gefährlich ist, da häufig aus heiklen Positionen gebohrt werden müsste und wir uns doch auch nicht hochbohren wollen.
Freitag, 5. Mai
Nachdem wir am Donnerstag aufgrund der unberechenbaren, leicht feuchten Kaltlufttropfen in die Kletterhalle Näfels SGU ausweichen mussten, nutzten wir den folgenden Prachtstag, um die Fixseile von oben abseilend zu montieren.
Man stelle sich zwei Männer mit überdimensionalen Rucksäcken vor, welche auf dem Promenadenweg durch Betlis schlendern... danach geht's auf dem von MDettling (Eisklettern, Seerenbachfälle) bestens beschriebenen Pfad rechts herum auf die erste Stufe der Fälle. Ohne diesen zwar immer noch teilweise heiklen, aber einigermassen berechenbaren Weg, wären wir wahrscheinlich wieder umgekehrt. Den Bach mussten wir dann barfuss durchqueren und waren etwas überrascht, dass ein gut sichtbarer Pfad in Richtung der geplanten obersten Abseilstelle führte. Bei einer unangenehm abzukletternden Steilstufe schirrten wir an und sicherten an einem Bäumchen. Nächste Überraschung war ein bereits vorhandener Stand mit Seilstück mitten "im Chrut".
Jan als der Stärkere von uns beiden (in jeder Hinsicht!) übernahm nun den Lead für alle folgenden Aktionen: Stand an Felsplatte oberhalb eines krautigen Bandes. Abseilen ca. 30m, wobei unser Stand von unten gesehen re anzupendeln ist. Es gibt einen anderen Stand weiter links unten, der mit ca. 40m einfacher zu erreichen wäre, von dem wir aber nicht wissen, von wem er ist (bitte Infos an mich).
Das Einrichten der Fixseile ab hier besorgte Jan in ruhiger und effizienter Art, so dass wir bald wieder unten waren.
PS: Wir nutzen auf ca 1/3 Höhe der Wand einen schon vorhandenen Stand (2BH, weisse Seilverbindung). Wer weiss was?

SL2: Ab hier Kletterei durchgehend in Fels.

Unsere Route wird in 5-6 SL bis links unter das markante Dach führen. Wir folgen dabei einem schwach ausgeprägten Pfeiler, nahe der Abbruchkante zum gelben Wandteil.

Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder

Routeninformationen

Amden Betlis Serenbachfälle

Feuchtes Rauschen 6c+ (6b obli)
SL1: Zustieg an Fixseil mit Zustiegsschuhen (Steigklemme sehr empfehlenswert) von li einquerend zum "Basecamp" = bequemer und geschützter Stand (= letzte Abseilstelle 25m)
SL2, 30m 6c(+): Die erste Kletterseillänge zuerst schon deftig nach re hoch/herum über die Kante auf eine Rampe. Zuerst technische Kletterei an den Fuss eines leicht überhängenden Risses Ausstieg sehr athletisch (verschiedene Lösungen machbar, die einfachste ist nicht offensichtlich). Es folgt nun nicht mehr ganz so steiles Gelände, technische Kletterei in etwas splittrigem Fels (leichter Rechtsbogen) zu Stand in Nische unter Dächlein (etwas unbequem).
SL3, 25m 6b+: Wir umklettern das schützende Dächlein über dem Stand rechts herum, sehr ausgesetzt in gut strukturiertem, aber nicht 100% festem Fels (eher tief nach li zum 3. Bh), dann entlang eines fragilen Pfeilers und eher technisch, am Schluss nochmals athletisch über Bauch/Dächlein zum Stand in einer Nische (Überbleibsel der Vermessung der Serenbachfälle, etwas hoch gebohrt; Selbstsicherung verlängern, dann sehr bequem.
SL4, 30m 6c(+): Der Weg führt nun am weitesten nach rechts auf einen schwach ausgeprägten Pfeiler der in der Folge wieder links hinauf zu einem sehr angenehmen Stand auf einem Bödeli führt. !Zwei Haken gerade hinauf gehören nicht zur Route. Eine schwierigere "Schrubb-Variante" kann in der gelben Ausbruchsverschneidung direkt über den 3. Bh geklettert werden, sonst besser hoch hängen und untenherum um den Pfeiler nach re klettern.
SL5, 25m 6a+: SL in super Fels (leider noch staubig), zuerst ganz einfach, dann kurz steil gerade hoch, nun rechtshaltend und abschliessend über einen Bauch zu bequemem Stand (der aus einem Schlitz herausragende Stein gilt als Tritt ;-). Variante weit li zu einem (routenunabhängigen) Stand mit weisser Seilschlinge (stark verlängern), dann nach re hoch und am Ende in einer Art Quergang zum Stand.
SL5, 35m 6a+: Zuerst 1. (und evtl. 2. Bh) hängen, um dann tief auf Bändchen horizontal nach links unter das Dach zu queren, dort Einstieg in die Verschneidung, welche zuerst athletisch um das Dach herum- und dann ca. 15m in einer Verschneidung (nicht immer gutes Gestein) gerade nach oben führt (ab und zu Expressen verlängern!). Nun ein eher unerfreulicher Abschnitt links über die brüchige Kante (eng gebohrt) und schliesslich über einen Pfeiler. Ergänzung Mai 2022:
Sl6 30m, 6b/A0: Zuerst gemütlich über leichte Stufen unter eine Verschneidung mit grosser Schuppe. Kräftig darüber hinweg und li auf den Pfeiler. Hier etwas tricky nochmals li herum und an Kante bis zum herausragenden Felskopf. A0 darüber hinweg zu letztem Bolt (Mai 2022 noch keine Abseilstelle)
Abseilen über die Route problemlos.
Durchfahrt nach Betlis nur jeweils xx:00 und xx:30 für jeweils 5 Minuten!
Von den Parkplätzen gemütliches Schlendern durch das wunderschöne Betlis, weiter zur Aussichtsplattform Seerenbachfälle, den Pfad kurz davor li hoch weitergehen, einen Bachlauf überqueren, durch immer feuchteres Gelände (Karstquellen!) und moosbedeckte Steinhalde an den Wandfuss: Man suche sich nun den am wenigsten nassen Platz, etwas geschützt von der Gischt des Wasserfalls (im Frühling/Frühsommer).
Letzte Änderung: 17.05.2022, 10:15Aufrufe: 4517 mal angezeigt

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