Verhältnisse vom 10.10.2017

Gonzenbergwerk historischer Teil (1375m): Gonzenwald/Sargans-Naus-Gonzenbergwerk historischer Teil-Stollenausgang 1-Erzbild Kapelle 845-Gonzenwald

Wanderung

4 Personen

Hauptziel erreicht

ausgezeichnet

Verhältnis-Beschreibung Der genaue Verlauf der Bergwerkbegehung kann unmöglich wiedergegeben werden, das Stollensystem ist ein wahres Labyrinth und erstreckt sich über 90 km. Wir haben im Juni den ersten, unteren, "modernen" Teil (d.h. es existierten schon technische Hilfsmittel, wie Bohrmaschinen etc) erkraxelt. Schon diese Begehung ,in Begleitung von 2 überaus kompetenten und liebeswürdigen Führern, war eine echte Herausforderung. Der zweite "historische" Teil (alles wurde noch in mühsamer Handarbeit erstellt, ohne jegliche Hilfsmittel, eine schier unglaubliche Arbeit) ist jedoch um vieles schwieriger und bewegt sich grösstenteils im T 4 Gelände, und dies unter Tag, im fahlen Schein der Stirnlampen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind absolute Voraussetzung, ebenfalls wäre Klaustrophobie fehl am Platze. Unter Tag haben wir ca 450 Höhenmeter überwunden, dies hört sich nach wenig an, aber das Gelände und die Dunkelheit macht das Vorwärtskommen jedoch sehr mühsam und zeitaufwendig. Wir wurden wieder von den beiden Führern, die uns schon im Juni begleitet hatten, geführt. Sie kennen das Stollensystem nicht nur wie ihre Hosentasche (eine lebensnotwendige Notwendigkeit, denn in dem Labyrinth kann man sich keinen Schnitzer erlauben), sie informieren auch kompetent über den "Betrieb" der Mine, über die Gesteinsarten, Arbeitsmethoden etc etc. Es versteht sich von selbst, dass das Stollensystem nur in Begleitung von mindestens 2 Führern begangen werden darf. Die Stollen sind derart verzweigt, dass man wohl schon nach wenigen Minuten vom richtigen "Weg" abkommen würde. Das Gelände ist teilweise sehr steil (steile , total verfallene Steintreppen) und einige Stellen kann man nur mit Hilfe eines Fixseiles überwinden. Der Ausstieg erfolgt beim Stollen l auf einer Höhe von 1375 m. Ein unscheinbares "Löchlein" (das Tageslicht erblickt man erst kurz vor dem Ausgang) führt, an einem Fixseil, an die Sonne, und man befindet sich unter den gewaltigen Felswänden des Gonzen. Es gilt nun noch eine 30m hohe Felswand zu überwinden, mit Hilfe eines Fixseiles wurde dies Felswand jedoch entschärft, aber man muss sehr konzentriert Gehen,ein Ausrutscher würde fatal enden. Anschliessend geht der Abstieg über ein steiles, rutschiges Geröll, und man quert anschliessend unter den Fuss der Felswand in Wald-und Gebüschgelände und
steigt mehr oder weniger weglos (am Anfang hat es schwache Wegspuren) abwärts, bis man auf den markierten Hauptweg (Schild "zu den Leitern") trifft. Von hier auf markierten Pfad zur Erzbildkapelle.

Ausblick Die Bergwerkbegehung ist kein Spaziergang , sondern eine äusserst anstrengende Bergtour in der Dunkelheit. Feste Bergschuhe und Stöcke (mit Gummischutz),leichte Handschuhe, sind ein Muss. Im Bergwerk beträgt die Temperatur konstant 13 Grad, solange man in Bewegung ist genügt ein Pullover, wenn man jedoch eine Pause macht , wird es schnell frostig, da die Luft sehr feucht ist. Reservejacke mitnehmen. Diese Tour hat nichts mit den öffentlichen Bergwerksbesichtigungen (jedermann kann problemos teilnehmen) zu tun. Wir haben die Tour als spezielle Privattour gebucht.