Hörnlihütte (3260m)14.04.2024
Verhältnisse vom 27.08.2018
Grand Cornier (3962m): Überschreitung NW nach SW Grat
Zustieg zur Cabane de Moiry am Sonntag Morgen bei leichten Minusgraden, nachdem es am Samstag noch letzte, schwache Kaltfrontniederschläge gegeben hatte. Start gen Grand Cornier dann am Montag Morgen ab Cabane de Moiry um 4:00 bei ca. 0 Grad. Die für Montag angekündigte Warmfront „die die Alpennordseite streifen sollte“ hielt sich leider nicht an geographische Grenzen, so gab es Wolkensuppe statt Sternenschein. Mit den ersten Sonnenstrahlen löste sich die kompakte Wolkendecke jedoch rasch, bereits um 7:30 war der Himmel stahlblau. Lediglich die 4000er Spitzen hatten teilweise noch Wolkenschleier.
Ab 3300 m dünne Pulverschnee-Auflage auf dem Gletscher. Die Traverse des Firnfeldes unterhalb des vorgipfels war auf ca. 30 m fast aper, daher kurz mit Schrauben gesichert. Nordwestgrat eher delikat, da mit dünner Raureif Schicht überzogen. Nach der klaren Nacht fror die Feuchtigkeit aus der kurzzeitig durchziehenden Wolkensuppe aus. Sah zwar toll aus, kurzfristig überwog aber die Sorge, ob sich das wirklich klettern lassen würde. Mit Steigeisen und Marcus' als souveränen Vorsteiger in den Schlüsselstellen war der N-Grat dann doch machbar. SE Grat später im Abstieg dann top, komplett trocken und (ohne Steigeisen) schön zu klettern. Gletscherabstieg vom Biwak auch um 16:00 noch ok. Spalten klar ersichtlich, unterer Teil ohnehin aper. Wir sind auf der bereits vorhandenen Spur, welche in Abstiegsrichtung links der Felsinsel im oberen Teil des Gl. de la Dent Blanche verläuft gefolgt. Der Gletscher bildet dort eine flache, in Fliessrichtung längs abfallende Senke, welche etwas weniger spaltig ist. Gegen 3200 m etwas nordwestlich abknickend durch einen etwas zerrisseneren Bereich Richtung des markierten Wanderwegs. Dessen Beginn ist klar durch einen grossen Steinmann auf der nördlichen Seitenmoräne erkennbar. Mit diesem Gletscherabschnitt hatte ich mich im Vorfeld der Tour recht ausdrücklich beschäftigt. Möchte man nicht eine zusätzliche Nacht im Biwak (nach N-S Überschreitung) bzw. nicht extrem früh (für S-N Überschreitung) in Les Haudères (was aufgrund der ÖV Anbindung gar nicht möglich wäre) erreicht man diesen Gletscher zwangsläufig erst am Nachmittag. Entscheiden muss hier jeder letzten Endes selbst, wir sahen dann vor Ort trotz grosser Wärme kein übermässig hohes Begehungsrisiko.
Gesamthaft generell sehr schöne Überschreitung, technisch in etwa Weissmiess Nordgrat oder Portjengrat Liga, wenn auch deutlich länger. Lohnend, technisch sollte man aber etwas mehr Reserven haben, als der Silbernagelführer zu vermitteln scheint. Meist gut absicherbar mit Cams C4 0.5. - 2 und Bandschlingen. Der einzige Bohrhaken stammt von einer Rettungsaktion, ansonsten hat es einige wenige Schlaghaken und den einen oder anderen Schlingenstand in mehr oder weniger fragwürdigen Zustand.
Ab 3300 m dünne Pulverschnee-Auflage auf dem Gletscher. Die Traverse des Firnfeldes unterhalb des vorgipfels war auf ca. 30 m fast aper, daher kurz mit Schrauben gesichert. Nordwestgrat eher delikat, da mit dünner Raureif Schicht überzogen. Nach der klaren Nacht fror die Feuchtigkeit aus der kurzzeitig durchziehenden Wolkensuppe aus. Sah zwar toll aus, kurzfristig überwog aber die Sorge, ob sich das wirklich klettern lassen würde. Mit Steigeisen und Marcus' als souveränen Vorsteiger in den Schlüsselstellen war der N-Grat dann doch machbar. SE Grat später im Abstieg dann top, komplett trocken und (ohne Steigeisen) schön zu klettern. Gletscherabstieg vom Biwak auch um 16:00 noch ok. Spalten klar ersichtlich, unterer Teil ohnehin aper. Wir sind auf der bereits vorhandenen Spur, welche in Abstiegsrichtung links der Felsinsel im oberen Teil des Gl. de la Dent Blanche verläuft gefolgt. Der Gletscher bildet dort eine flache, in Fliessrichtung längs abfallende Senke, welche etwas weniger spaltig ist. Gegen 3200 m etwas nordwestlich abknickend durch einen etwas zerrisseneren Bereich Richtung des markierten Wanderwegs. Dessen Beginn ist klar durch einen grossen Steinmann auf der nördlichen Seitenmoräne erkennbar. Mit diesem Gletscherabschnitt hatte ich mich im Vorfeld der Tour recht ausdrücklich beschäftigt. Möchte man nicht eine zusätzliche Nacht im Biwak (nach N-S Überschreitung) bzw. nicht extrem früh (für S-N Überschreitung) in Les Haudères (was aufgrund der ÖV Anbindung gar nicht möglich wäre) erreicht man diesen Gletscher zwangsläufig erst am Nachmittag. Entscheiden muss hier jeder letzten Endes selbst, wir sahen dann vor Ort trotz grosser Wärme kein übermässig hohes Begehungsrisiko.
Gesamthaft generell sehr schöne Überschreitung, technisch in etwa Weissmiess Nordgrat oder Portjengrat Liga, wenn auch deutlich länger. Lohnend, technisch sollte man aber etwas mehr Reserven haben, als der Silbernagelführer zu vermitteln scheint. Meist gut absicherbar mit Cams C4 0.5. - 2 und Bandschlingen. Der einzige Bohrhaken stammt von einer Rettungsaktion, ansonsten hat es einige wenige Schlaghaken und den einen oder anderen Schlingenstand in mehr oder weniger fragwürdigen Zustand.
Grat wird besser, Firnfeld unterhalb Vorgipfel apert weiter aus und wird dann wie üblich mit Fortschreiten des Sommers heikler (40 Grad Blankeis auf 50 Hm, ggf. anspruchsvoller Bergschrund).
Moiry Hütte top, Lasagne zum z‘Nacht! Bei der Überschreitung in Nord-Süd Richtung umgeht man das Problem, nach 1900 Aufstiegshöhenmetern nicht akklimatisiert auf 3500 m nächtigen zu müssen, verpasst allerdings das sensationelle Biwak Au Col de la Dent Blanche.
Dank an Marcus für die gelungene Tour und an Léon und Jael für die Mitfahrgelegenheit von Les Haudères nach Sion zum parking.
Dank an Marcus für die gelungene Tour und an Léon und Jael für die Mitfahrgelegenheit von Les Haudères nach Sion zum parking.
Routeninformationen
Grand Cornier (3962m)
Überschreitung NW nach SW Grat Den Beschreibungen in diversen Führern (Silbernagel, DAC Führer) ist nichts hinzuzufügen. Linie ist eigentlich immer der Gratverlauf, am Südwestgrat können einige Gendarme im unteren Gratabschnitt westlich unterhalb der Gratkante umgangen werden.
Letzte Änderung: 17.04.2020, 11:04Aufrufe: 2627 mal angezeigt
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Metadaten
Grand Cornier (3962m)
Überschreitung NW nach SW Grat
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