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Plattenspitz

2579m

Gipfel
Plattenspitz
2579 m
CH - Glarus - St. Gallen
742925 | 201220
46:56:48:N | 9:18:58:E
46.9467 | 9.31611
Aus dem Calfeisental gesehen zieht der Plattenspitz als markante, gestreckte Pyramide im langen Gebirgszug zum Weisstannental hin das Auge auf sich.
Von Norden her gesehen tritt der Gipfel nur wenig aus dem Gratverlauf hervor.
Am höchsten Punkt findet sich ein Gipfelsteinmann mit Buch.
Ebenfalls eine Erwähnung wert ist das idyllisch auf 2319 Meter Höhe am Südwestfusse des Gipfels gelegene Plattenseeli. Wem das Glück zuteil wurde, in sanftem Licht die Ringelkette in dessen glatter Oberfläche gespiegelt zu erblicken, wird dem nur beipflichten.

Aufbau:
Die Pyramide des Plattenspitzes weist drei Grate auf.
Richtung Nordost stellt ein mehrheitlich aus Fels und Schutt gebauter Grat die Verbindung zum Hangsackgrat her.
Der vielerorts grasüberwachsene Südgrat läuft mehrere Erhebungen aufweisend nach gegen einem Kilometer Länge in den Weiden der Alp Platten aus.
Der in Gipfelnähe eher flankenartige Westgrat endet in der als Übergang unbedeutenden Ritschlifurggla.
Die Ost- und die Südwestflanke sind steil und zum grossen Teil mit Gras bewachsen.
Die Nordflanke zum Talkessel des Ritschli hin besteht aus brüchigem Fels und Schutt.

Gestein:
Sardona-Flysch.

Normalweg:
Über die Grate, am einfachsten von Westen aus der Ritschlifurggla.

Erste dokumentierte Besteigung:
3.8.1889 - Dr. Walter Gröbli mit Führer David Kohler.

Panorama:
Die Rundsicht wird ringsum durch höhere Gipfel eingeengt.
Ausblicke bieten der Nordosten mit den Allgäuer Alpen, der Südosten mit den Albulaalpen, der Westen mit den Urner Alpen sowie der Norden mit den Appenzeller Alpen.
Dafür kommen die höheren Gipfel der näheren Umgebung zur Geltung, insbesondere die Nordseite des Ringelgebirges und die Gipfel des hintersten Calfeisentals, aber auch der Hangsackgrat, der Pizol und das Sazmartinhorn.

Namensgebung:
Die Erstellung detaillierterer Karten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere das Aufkommen von Führerliteratur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zur Notwendigkeit der Einführung eindeutiger und zutreffender Namen für bis anhin namenlose oder unklar bezeichnete Erhebungen.
Auch die Bezeichnung Plattenspitz für den namenlosen Punkt 2575 der Dufourkarte von 1860 geht auf jene Zeit zurück. Der Name wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewählt, weil der Berg teilweise zur Alp Platten gehört, selbst aus Platten besteht und sich unmittelbar über dem idyllischen Plattensee erhebt.

Die Erstauflage des betreffenden SAC-Führers aus dem Jahr 1916 führt den bis anhin unbenannten Gipfel dann erstmals als Plattenspitz mit einer Höhe von 2580 Metern. Mit der dritten Auflage des SAC-Führers aus dem Jahr 1958 wird die Höhe auf 2579 Meter korrigiert.

Auf der Dufourkarte von 1859 ist der Gipfel als Punkt 2575 kotiert. In der Siegfriedkarte von 1889 wird die Höhe auf 2580 m angepasst. Mit der LKS von 1961 erhält der Gipfel die Bezeichnung Plattenspitz, mit einer Höhe von 2579 m.

Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 39 m
Bezugsscharte: Grat zum Hangsackgrat (2540 m)
Prominence master: Hangsackgrat (2634 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 0.44 km
Dominance master: Hangsackgrat (2634 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.

Jagdbanngebiet Graue Hörner:
Dieser Gipfel liegt im wildreichen Eidgenössischen Jagdbanngebiet Graue Hörner. Insbesondere am Plattenfirst (Punkt 2537 LKS), dem Verbindungsgrat vom Heubützlipass zum Heubützler, können gerne Steinböcke beobachtet werden.
Mit dem Beginn des Einwinterns muss aus Rücksicht auf die hier überwinternden Tierbestände bis zum Zeitpunkt der Schneeschmelze im Frühsommer jegliche Tourenaktivität aus Richtung des Calfeisentals und des Weisstannentals unterbleiben.
Detaillierte Informationen zu bestehenden Einschränkungen sind unter folgender Webseite abrufbar: http://www.wildruhezonen.ch
Auch in der restlichen Jahreszeit sollte es eigentlich selbstverständlich sein, sich am Berg derart zu verhalten, dass die Tierwelt möglichst wenig gestört wird.

Auswilderungsstelle Bartgeier:
Am Fuss des Südgrats zum Plattenspitz besteht in der unterhalb des Horni gelegenen Schrofenzone des Dachssteins eine Auswilderungsstelle für Bartgeier.
Am Verbindungsweg von der Malanseralp zum Platten-Obersäss können auf Höhe des Plattenbachs vom dortigen Posten aus im Juni und Juli junge Bartgeier bei ihren Erstflügen beobachtet werden.
Letzte Änderung: 08.12.2017, 16:51Alle Versionen vergleichenAufrufe: 17801 mal angezeigt

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