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Sichler

2643m

Gipfel
Sichler
2643 m
CH - Glarus - St. Gallen
749090 | 204375
46:58:25:N | 9:23:53:E
46.9736 | 9.39806
Fels- und Schuttkopf nördlich der Wildseeluggen. Am höchsten Punkt findet sich ein Steinmann.
Der Gipfel bietet packendste Ausblick zum Pizol.

Aufbau:
Die aus Gras und Schutt gebaute Südflanke ist im Gipfelbereich von Felsen und unschwierig gehbaren Rinnen durchsetzt. Auch nordseitig ziehen Schutt und Schrofen bis zum höchsten Punkt.
Die Ost- und Westflanken hingegen sind felsiger.
Der rückenartige Nordgrat stellt über die Einsattelung Punkt 2542 die Verbindung zum Südgipfel (2645 m) der Schwarzen Hörner her.

Gestein:
Verrucano.

Normalweg:
Von der Wildseeluggen über die Südflanke.

Erste dokumentierte Besteigung:
Hierzu liegen keine Fakten vor.

Panorama:
Von Nordwest bis über Nord reihen sich über den Schwarzen Hörnern die Gipfel der Appenzeller Alpen. Es folgt bis Ost das Rätikon, dahinter das Bregenzerwaldgebirge, die Allgäuer und Lechtaler Alpen, das Verwall und die Samnaungruppe.
Gegen Südosten zeigen sich die Ötztaler Alpen, die Silvretta sowie die Albula- und Berninaalpen. Auch einzelne Gipfel der Sesvennagruppe und der Ortleralpen sind auszumachen.
Gegen Süden sperren umliegende höhere Gipfel wie Wildseehörner, Zanaihorn, Pizol, Lavtinahörner oder Sardonastock die Fernsicht.
Gegen Westen weitet sich der Ausblick bis in die Urner Alpen und zum Glärnischmassiv.
Den Abschluss bilden zur Furche des Walensees hin die östlichsten Gipfel der Glarner Alpen.

Namensgebung:
Als lokale Namen für den Gipfel sind anfangs des 20. Jahrhunderts von Vilterser und Wangser Seite her 'Bölli', von Weisstanner Seite her 'Sichler' in Gebrauch.
Auf den Dufour- und Siegfriedkarten von 1859 bis 1888 findet sich lediglich eine Höhenkote 2643 für den Südgipfel der Schwarzen Hörner. Ab 1889 führt die Siegfriedkarte dann eine Höhenkote 2650 für den Sichler.
Mit Einführung der LKS werden ab 1951 die Höhenkoten 2643, 2645 und 2602 mit der Bezeichnung 'Schwarze Hörner' versehen. Der Sichler wird ab 1961 namentlich mit einer Höhe von 2643 m aufgeführt. Ab 2003 verschwindet die Bezeichnung Sichler dann wieder, an ihre Stelle rückt die Sammelbezeichnung 'Schwarze Hörner'.
Die erste und zweite Ausgabe des SAC-Clubführers durch die Bündner Alpen aus den Jahren 1916 und 1925 führen ihn als Schottenseekopf mit einer Höhe von 2650 m. Mit der dritten Ausgabe von 1958 ändert die Bezeichnung in Schottenseehorn, die Höhe wird auf 2643 m berichtigt. Mit der vierten Auflage von 1988 findet die Bezeichnung 'Sichler' Verwendung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 150 m
Bezugsscharte: Wildseeluggen (2493 m)
Prominence master: Wildseehörner (1. Horn, 2681 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 0.5 km
Dominance master: Wildseehörner (1. Horn, 2681 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.

Kritische Bemerkungen zum Thema 'Pizolbahnen':
Infolge der raschen Erreichbarkeit von den Bergstationen der Pizolbahnen her wird bei schönem Wetter in diesem Gebiet vor allem der Pizol von Volk aller Art regelrecht überrannt. Zwar ist die Situation noch nicht ganz so schlimm wie im Bereich der zu Recht berüchtigten Fünf Seen-Wanderung, jeden echten Bergfreund packt aber auch hier rasch einmal das kalte Grausen ob des Treibens.
Da dem Sichler das Renommée eines Pizol abgeht, wird er trotz seiner leichten Erreichbarkeit und herrlichen Ausblicke kaum einmal bestiegen. Den lärmigen Lemmingen der Fünf Seen-Wanderung fehlt glücklicherweise ein markierter Pfad. Und auch den Pizol-Besteigern scheint der Gipfel reizlos, wahrscheinlich sind sie im Rückweg zu den Pizolbahnen einfach bereits zu entkräftet ...
Im Sinne einer unverfälschten Landschaft ist zu hoffen, dass es auch inskünftig so bleibt.
Letzte Änderung: 15.04.2021, 17:37Alle Versionen vergleichenAufrufe: 7541 mal angezeigt

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