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Heubützler

2612m

Gipfel
Heubützler
2612 m
CH - Glarus - St. Gallen
742345 | 201455
46:56:56:N | 9:18:31:E
46.9489 | 9.30861
Behäbiger Berg zwischen den Karen Heubützli und Ritschli, dessen Gipfel aus einer verwitterten, von Gräben durchzogenen Anordnung von fünf annähernd gleich hohen Köpfen besteht.
Der höchste Punkt befindet sich am Nordwestende und trägt einen Steinmann mit Gipfelbuch.

Aufbau:
Der als Englawand in die Scheubser Engla stürzende Nordgrat ist in seinem begehbaren oberen Teil fast bis zum Gipfelkopf grasdurchsetzt.
Der kurze Südostgrat Richtung Hauptkamm vom Sazmartinhorn zur Gross Schibe sowie der Südwestgrat ins Ober Heubützli bestehen aus Schrofen und mühsam zu begehendem Schutt.
Die West- und Ostseite ist aus brüchigem Fels gebaut, während in der Südseite ein Schutttälchen bis unter die Gipfelköpfe zieht.

Gestein:
Sardona-Flysch, Schiefer, an den Gipfelköpfen auch Quarzit.

Normalweg:
Über die Grate oder das Tälchen der Südwestseite.

Erste dokumentierte Besteigung:
2.8.1889 - Dr. Walter Gröbli mit Führer David Kohler.
Der Gipfel wird bereits seit alters her häufig von Hirten und Jägern besucht.

Panorama:
Im Sektor Nordwest bis Nordost reihen sich die Erhebungen der Appenzeller Alpen, gefolgt vom Bregenzerwaldgebirge, den Allgäuer Alpen und dem Lechquellengebirge.
Dann sperren der Hangsackgrat, der Pizol, das Zanaihorn und das Sazmartinhorn die Fernsicht.
Gegen Südosten zeigen sich um den Haldensteiner Calanda die Gipfel der Silvretta und der Albulaalpen.
Ab Südost bis über Südwest hinaus sperren danach das Ringelgebirge und das Sardonamassiv die Fernsicht.
Gegen Westen hin zeigen sich die Urner Alpen, davor beschliessen in weitem Bogen bis gegen Norden hin die Glarner Alpen die Rundsicht.

Namensgebung:
Der Bezeichnung Heubützli setzt sich zusammen aus 'Hai' für Höhe, hoch und 'Butz' für Teich (lateinisch puteus, romanisch puoz).
Als Heubützli wird seit alters her das mit Seelein geschmückte Kar zwischen Heubützler und Fahnenstock bezeichnet.
Auf der Dufourkarte ist das Kar seit 1859 als Haibützli vermerkt. 1951 ändert die Schreibweise in der LKS zu Heubützli, gleichzeitig wird ein Unter und ein Ober Heubützli unterschieden.

Der ganze Gratverlauf von der Gross Schibe bis zum Hangsackgrat trägt seit 1859 auf den Dufour- und Siegfriedkarten die Bezeichnung Muttenthaler Grat.
Die Erstellung detaillierterer Karten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere das Aufkommen von Führerliteratur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zur Notwendigkeit der Einführung eindeutiger und zutreffender Namen für bis anhin namenlose oder unklar bezeichnete Erhebungen.
Die Punkte 2498, 2612 und 2588 der Zieglerischen Karte wurden so von Coolidge als Heubützlihorn bezeichnet (1894, The range of the Tödi). Friedrich Wilhelm Sprecher schlägt dann in seiner Dissertation 'Über Ortsnamen des Taminagebietes' aus dem Jahre 1914 statt dessen die Bezeichnung Heubützliköpf vor.

Die Erstauflage des betreffenden SAC-Führers aus dem Jahr 1916 führt den Gipfel dann als Haibützliköpfe mit einer Höhe von 2612 m. Mit der dritten Auflage aus dem Jahr 1958 wird die Bezeichnung Heubützlichopf verwendet. In der vierten Auflage von 1988 wird er dann als Heubützler bezeichnet.

Auf der Siegfriedkarte von 1874 ist der Gipfel erstmals als Punkt 2612 kotiert. In der Siegfriedkarte von 1933 wird die Höhe auf 2615,5 m angepasst. Mit der LKS von 1951 erhält der Gipfel die Bezeichnung Heubützlichopf, mit einer Höhe von 2612 m. Ab 1966 wird der Gipfel in der LKS als Heubützler geführt.

Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 144 m
Bezugsscharte: Heubützlipass (2468 m)
Prominence master: Gspaltengrat (2627 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 1 km
Dominance master: Hangsackgrat (2634 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.

Jagdbanngebiet Graue Hörner:
Dieser Gipfel liegt im wildreichen Eidgenössischen Jagdbanngebiet Graue Hörner.
Mit dem Beginn des Einwinterns muss aus Rücksicht auf die hier überwinternden Tierbestände bis zum Zeitpunkt der Schneeschmelze im Frühsommer jegliche Tourenaktivität aus Richtung des Calfeisentals und des Weisstannentals unterbleiben.
Detaillierte Informationen zu bestehenden Einschränkungen sind unter folgender Webseite abrufbar: http://www.wildruhezonen.ch
Auch in der restlichen Jahreszeit sollte es eigentlich selbstverständlich sein, sich am Berg derart zu verhalten, dass die Tierwelt möglichst wenig gestört wird.
Letzte Änderung: 14.12.2017, 11:18Alle Versionen vergleichenAufrufe: 32230 mal angezeigt

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