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Routenbeschreibung
Spritzkarspitze (2606m)

Neutour: Der Feuerreiter

Topo, Beschreibung und Fotos unter http://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Karwendel.htm

Charakter: Vielleicht die letzte logische Line im Karwendel: Geradlinige und steile Direktroute in sagenhafter Position 1000 m über den Engalmen. Zwischen begeisterndem Fels an rundgeschliffenen Platten im Laliderer-Stil, genialen Lochwänden und stachlig-rauen Erosionsstrukturen, findet sich – zunehmend nach oben hin - auch mal „typischer Karwendelfels“: Dort wird die Qualität des Gesteins von der Qualität des hier gebotenen Abenteuers übertroffen.

Trotz Bohrhaken beschreiben wir daher vom Charakter her eine Mischform aus klassischer Abenteuer-Route und alpiner Sportkletterei. Die Hakenabstände sind weiter als in unseren bisherigen Karwendeltouren. Alle Bohrhaken sind in gutem Fels platziert, aber dies bedingt, dass sie manchmal an ungünstigen Positionen stecken, sodass vorausschauend verlängert werden muss – Benutzerfreundlichkeit? Oftmals Fehlanzeige! Nicht selten kann man den folgenden Haken nicht einsehen und darüber hinaus macht der grau-weiß gesprenkelte Fels die Bolt-Suche keineswegs zum Kinderspiel.

Eine sichere Wiederholung setzt also einschlägige Erfahrung voraus, z.B. aus der Begehung unsere Laliderer „Magic Line“ oder „Pforte ins Elysium“ am Laliderer Falk. Wer sich in diesen Fluchten mit Freude bewegt und vielleicht sogar heimisch gefühlt hat, könnte Gefallen an der neuen Route finden, die nochmals eine Steigerung im Anspruch darstellt.

Fazit: Wir wollen die Tour keinesfalls uneingeschränkt zur Wiederholung empfehlen. Karwendelspezialisten könnten hier jedoch der Monotonie der Moderne („nur bester Fels“, „nur beste Absicherung“, …) abenteuerlich entfliehen.

Schwierigkeit/Bewertungsvorschlag: Einzelstelle 9- (ohne Cliff obligat), zwei Längen anhaltend im achten Grad, meistens klassischer sechster, oft siebter Grad, 7+ obligat (wenn 2 Haken p.a. + Cliff in der 4. Länge, hier sonst ca. 9- obligat).

Kletterstrecke: Pfeilerhöhe 600 m, 13 teils sehr lange Sl, die Tour ist länger als man denkt.

Erstbegehung: Ralf Sussmann und Hannes Scheifl am 4.7.2015 nach 3.5 Erschließungstagen. Die Erstbegehung erfolgte durchgehend im Vorstieg von unten ohne vorheriges Erkunden von oben. Erste Wiederholung Ralf Sussmann und Martin Mißlbeck am 10.7.2015.

Material: 13 Express, 60 m Doppelseil, C4-Cams Nr. 0.3 bis 3, steife Exe oder Cliff.

Ernsthaftigkeit und Absicherung: E4. Grund-Absicherung mit 10 mm Edelstahl-Bohrhaken in weiteren Abständen. Risspassagen wurden clean belassen, sind aber mit den o.a. Cams abzusichern.

Verhältnisse: Nordwandkletterei, aber durch die Pfeilerlage trocknet die Route ungewöhnlich schnell komplett ab. Die untere Pfeilerhälfte ist im Sommer morgens in der Sonne.

Abstieg: Abseilen über die Route mit 60 m Doppelseil oder sehr viel alpiner aber rel. leicht Weiterweg auf die Spritzkarspitze und Rückweg über Eiskarlspitze und Hochglückscharte ins Hochglückkar.
Bitte Ergänzen
Von der Eng Wanderweg ins Hochglückkar und beim Kirchl (Brotzeitstein) rechts ansteigend direkt an die Felsen hoch und weiter auf Band an den Pfeilerfuß.
Letzte Änderung: 23.10.2021, 21:03Alle Versionen vergleichenAufrufe: 3855 mal angezeigt

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