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Routenbeschreibung
Tre Cannoni (3275m)

Schönblick – Zufallhütte – P 2318 - In der Kachel – Langerferner – Rif. Casati – Tre Cannoni (Eiskofel) – Zufallferner – Marteller Hütte – P 2318 – Zufallhütte - Schönblick

Zufahrt:
Von Westen nach dem Reschenpass (1507 m) fährt man auf der SS 40 und ab Spondinig auf der SS 38 durch den Vinschgau Richtung Meran. Nach dem Ort Schlanders (Silandro) biegt in Goldrain (Coldrano, 662 m) nach Süden die Straße ab (braunes Schild Martelltal) nach Martell (Martello). Wer von Süden (Bozen) anreist, kommt auf doppelspuriger Schnellstraße SS 38 über Meran dorthin (662 m). Die Anreise von Norden über das Timmelsjoch (2474 m) und durch das Passeiertal auf der SP 44 nach Meran ist im Winter gesperrt. Von Martell führt die Straße weiter taleinwärts in 10 Kehren hinauf zum 1800 m hoch gelegenen Zufritt-Stausee (Lago di Gioveretto). An dessen Westufer vorbei führt das Teersträßchen südwestwärts in weitern 8 Kehren hinauf zum Alpengasthof „Enzian“. Der kostenpflichtige (im Winter außer Betrieb) Parkplatz „Schönblick“ befindet sich an linker Straßenseite kurz dahinter (2055 m). Hier endet das Sträßchen für öffentlichen Fahrverkehr. An linker Straßenseite folgt dann die Talstation des Materialseillifts zur Marteller Hütte, danach an rechter Straßenseite jene des Versorgungslifts zur Zufallhütte.
Zustieg zur Zufallhütte (Schwierigkeit: WT 1):
Vom Parkplatz läuft man dem Sommerweg Nr.150 folgend einwärts ins Madritschtal und hält bei erster Wiese rechts zum Waldrand unsteil hoch. Von dort (Holzwegweiser) dreht der an Bäumen rot-weiß markierte Waldweg Nr. 103 (alte Signalisierung: gelber Strich) in südwestliche Richtung nach links zu einer breiten Lichtung mit Hangwiese (Holzwegweiser). Nach rechts bog vorher Wanderweg 151 ins Madritschtal ab. Man überquert den Madritschbach, nachdem von links der Winterwanderweg (SS-Route) von ehem. Hotel Paradies links hinaufkommt (lilafarbene Schilder). Von hier sieht man schon über einen die Zufallhütte gebaut auf dem Buckel des Zufallbodens (2265 m). In rechtem Bogen im Uhrzeigersinn folgt man dem Sommerweg weiter rechts an der Ruine ehemaligen Schlachthauses vorbei zur nahen Rifugio Nino Corsi. Die 1. Hütte wurde 1882 von der Sektion Dresden des DOeAV gebaut. Seit 2015 verwaltet (verpachtet) das Land Südtirol die Hütte mit Unterstützung durch AVS und CAI. Westlich neben der Zufallhütte steht das neue Holzhüttchen mit der Sauna, links davon die Kapelle (0,5 Std.).
Route (Schwierigkeit: WT 4 / L):
Durch Europas größten Nationalpark Stilfser Joch beginnt man die Tour von der Zufallhütte in südwestliche Richtung links an der Kapelle vorbei zu einer Felsstufe, welche im Winter oben durch viele Eiszapfen geziert wird. Rechts vor diesen läuft man jedoch eine Einengung hinauf zu nächster, etwas kleineren Felsstufe. Während der Sommerweg Nr. 103 / 150 links um diese herumführt, und Skitourengänger dieser folgen, ist es ratsamer für SS-Läufer, rechts kleine Felsenecke zu umgehen. Insbesondere auf dem Rückweg (Staustelle). Dafür steigt man zwar ca. 30 m höher, hat jedoch keine Bastelei über abgefahrenen Spuren-Sims notwendig. Über den Buckel nach dem alten Staudamm an linker Seite stößt man wieder auf den Sommer-, Ski- u. SS-Weg (20 min.). Während der Sommerweg hinauf zur Marteller Hütte (Rifugio Martello) erst bei der Brücke über den Plimabach (P 2318) links abzweigt, biegt die Winterroute schon vorher über verschneiten Bach ab. Man bleibt jedoch geradeaus, läuft rechts an jener Holzbrücke vorbei flach taleinwärts durch den Talboden in westliche Richtung. Es beginnt nun sanfter Aufstieg durch Mulden zum langen Ausläufer des südlichen Felsgrats der Butzensputze. Um diesen links herum erblickt man nun unteres Ende des Langerferners (1 Std.) in der „Kachl“ (In der Kachel) . Man überquert eine breite, horizontale Talfläche, um von nun an endlich aufzusteigen. Und zwar erst linkshaltend zu den sichtbar werdenden Eisabbrüchen des Gletschers hinauf, jedoch genügend weit davor dann streng nach rechts querend am Gletscherbuckel vorbei zu kleiner Felswand hin. Entweder umkurvt man von dieser nach rechts eine kleine Felsnase bis zu deren Ende entgegen Uhrzeigersinn zu einer sanften Rampe. Oder man steigt nach der Felswand direkt links durch eine 30° steile Mulde hinauf zur Rampe bei trittfestem Firn darin. Am oberen Punkt der Rampe befindet sich links eine kleine Wetterstation, die man schon von unten sah. An dieser ca.15 m rechts vorbei steigt man nun weiter aufwärts durch flacheres Gelände zum rechten spaltenfreien Rand des Langerferners hin. Zwar nicht steil, aber stetig aufwärts beginnt nun langer Marsch über den unsteilen Gletscher Vedretta Lunga im großen Linksbogen zur inzwischen sichtbar gewordenen Casati-Hütte. Zuvor zweigt nach rechts die Route ab zur Eisseespitze, bzw. zur abgebrannten Halleschen Hütte am Eisseepass. Unterhalb der Suldenspitze zweigt nach rechts kurzer Aufstieg zur Suldenspitze ab. Weiter im Linksbogen erreicht man nun die mit einem vom P 2832 beginnenden Materialseillift versorgte, 1923 fertig gebaute Rifugio Giani Casati der CAI-Sektion Mailand (3254 m) auf dem Langenferner Joch (3 Std.). Sie befindet sich schon in der Lombardei (Provinz Sondrio) und trägt den Namen des im slowenischen Goriza gefallenen Offiziers im 1. Weltkrieg. Auf 3270 m Höhe steht die unbewirtschaftete Hütte Alessandro Guasti 80 m neben ihr, von gleicher Sektion. Vom Passo del Cevedale (3256 m) hat man nicht nur nahe Blicke zum „Normalaufstieg“ durch die steile Rinne auf die Königsspitze, sondern von hier beginnt auch der Normalaufstieg in südöstliche Richtung über flachen, spaltenfreien Gletscher zum Monte Cevedale vor einem, oder nach links zum Eiskofel mit den 2016 restaurierten 3 Kanonen. Diese 3 Kanonen, jeweils 6 Tonnen schwer, wurden in der 12. Isonzo-Schlacht im November 2017 von den Italienern an die k.u.k.-Truppen verloren. Danach brachte das öst./ung. Artilleriekommando der Ortlerfront diese hierher in Stellung. Sie wurden mit dem Zug nach Goldrain und mit LKW zum Zufallboden gebracht und dann in 3 Teile zerlegt. 120 russische Kriegsgefangene schleppten diese auf Holzkufen in 4 Monaten hierher über den Zufallgletscher hinauf. Am 14.6.1918 schoss man dann mit diesen Haubitzen 9 km weit zur Trafoier Eiswand, zum Ortlerpass und ins Zebrutal auf italienische Kampflinien.
Abstieg von der Casati-Hütte:
In östliche Richtung verläßt man die „Spurenautobahn“ zum Monte Cevedale entlang der Grenze zwischen Südtirol und Lombardei. Auf Gletscherhöhe 3230 m treffen Zufallferner und Langerferner aufeinander. Man orientiert sich ostwärts zu sichtbaren Haubitzen auf den Felsinseln Eiskofel oberhalb der Gletscher (0,5 Std.). Den höchsten Punkt ziert ein Steinmann mit kleinem Gipfelkreuz sowie ein Erinnerungsschild am Fuß des Steinmanns. An der oberen Kanone steht eine mehrsprachige Informationstafel zum Geschehen von damals. Von hier beginnt monotoner Abstieg für SS-Läufer auf spaltenfreier Mitte des flachen Zufallferners. Beim P 2604 trifft man auf Zu-/Abstiegsspuren über den Fürkeleferner rechts. Die Route dreht leicht nach links in nordöstliche Richtung zur sichtbaren Martell-Hütte (2610 m). Die Hütte des AVS über dem Talschluss von Martell wurde 1980 gebaut und 2007 erweitert. Von hier hat man einen guten Überblick ins Tal und zu den nördlichen und westlichen Bergketten, Königspitze inklusive (2 Std.). Beim Holzwegweiser („Winter Skiaufstieg“) muß man jedoch noch einige Höhenmeter aufsteigen (10 min.). Ab dem Wegweiser beginnt nun der Abstieg über steilen, oft von Spuren zerfahrenen Nordhang hinunter ins Tal des Plimabaches (35 min.). Orientierungspunkt ist die Holzbrücke (P 2318). Entweder man quert davor Richtung Norden, oder läuft rechts von der Brücke in nordöstliche Richtung, wo man auf die Skiroute (Sommerweg Nr. 150) trifft, auf welcher man aufstieg. Weiter zurück wie aufgestiegen (25 min.).
Letzte Änderung: 27.03.2018, 20:29Alle Versionen vergleichenAufrufe: 3258 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["Tabacco 08: Ortles - Cevedale, M: 1:25000; Kompass 52: Vinschgau, M: 1:50000"]

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Tre Cannoni (3275m)

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Schneeschuhtour

WT 4

1240 hm

9.0 h

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