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Routenbeschreibung
Dents d’Oyace (3058m)

Via Ferrata Crête Sèche

(Schwierigkeit: KS 3, bzw. C-):
Von kleiner runden Steinburg klettert man westwärts ca. 20 m weiter über Felsböcke zum sichtbaren Seilanfang. Es beginnt nun eine unschwierige, aber sehr schöne hochalpine Ostgrat-Kletterei hinauf zu den beiden Felszähnen Dents d’Oyace entlang der Staatsgrenze. Im Norden schaut man hinab ins Bagnes-Tal (Schweiz), im Süden hinab zum Plan de la Sabla. Das Sicherungsseil besteht an meisten Stellen inzwischen aus Edelstahl mit 12 mm Dmr., die Anker aus feuerverzinkten Ösen, die auf eingedübelten Stahlstiften stecken. Nach der ersten Blockgesteinaufwerfung verbreitert sich der Grat, um dann eine südseitige schräge Felsplatte zu traversieren. Bei einem kleinen Felsturm findet man 3 Eisenbügel vor, um diesen zu überklettern. Danach führt das Seil ständig über den Grat und 2 kurze Platten, die sich unproblematisch auf Reibung überlaufen lassen. Dann folgt Gehgelände über gerölligen Grat bergauf, wo einige alte Ankerstangen stecken, jedoch ohne Seil. Ohne Schnee oder Eis auf den Felsen ist das dort auch nicht notwendig. Dann kommt die Schlüsselstelle (einzige KS 3). Eisenbügel helfen senkrecht zur nächsten Felsplatte hinauf. Über scharfkantigen Grat gibt es nun wieder Sicherungsseil zum höchsten Punkt der Crête Sèche. Von diesem traversiert man zur letzten schrägen Felsplatte, die erheblich größer und schräger ist als zuvorige. Vom Felszahn danach führt das Sicherungsseil südwärts hinab zum beginnenden Schrund, wo es endet (1 ¼ Std.).
Abstieg:
Entweder linkshaltend in südliche Richtung unschwierig weglos hinab zur Endmoräne des Glacier de l’Aroletta mit gleichnamigen Schmelzwasserbach (Torrentello). Oder nicht schwieriger in größerer Linksschleife hinab erst nordwestwärts zum flachen Col d’Ayace und dann südwestwärts wenige Hm hinab zum Gletschersee, der keinen Namen hat und noch in keiner Karte verzeichnet ist, aber wo man sich ausgiebig erfrischen kann. Im kiesigen Hochtal treffen die Bergpfade vom westlichen Col du Monte Gelé und südlichen Col de Faudery aufeinander. Ab dort unten erkennt man deutliche Pfadspuren und Steinmännchen. Talabwärts sieht man nun auch mehr ockerfarbene Signalisierungen. Rechts vom Schmelzbach des Glacier de l’Aroletta steigt man anfangs über ein Geröllfeld zu schuttigem Hang hin. Auf diesem dann rutschig den Trittspuren folgend hinab in die nördliche Schwemmebene von Plan de la Sabia zu dem markanten Felsstein mit den aufgemalten Wegnummerierungen und Richtungspfeilen (45 min.). Ab hier zurück, wie aufgestiegen zur Rif. Crête Sèche (1 Std.). Bei der Weggabelung (10 min.) unterhalb der Fahnenstange, kann man sich entscheiden, den steilen Pfad über den Bergrücken wieder abzusteigen, oder alternativ auf signalisiertem Weg-Nr. 2 Richtung Alpe Berrier, jedoch davor bei einem kleinen Bachfall nach rechts abbiegend im Zickzack hinab zur unbefestigten Fahrstraße bei 3 Quellfassungen (25 min.). Von dort zur Rechtskehre, welche man im Aufstieg nordwärts unmarkiert verließ (10 min.). Ab hier zurück zum Parkplatz in Ru wie aufgestiegen (30 min.).
KS-Set, Helm
Zufahrt:
Von Norden (Martigny) durch den Grand-Saint-Bernard-Tunnel, oder über den Pass, wenn er geöffnet ist südwärts auf der N 27 Richtung Aosta. Bei Roncaz verläßt man ostwärts die Schnellstraße Richtung Valpelline. Wer von Süden auf der Autobahn A5 anreist, entweder von Westen (Courmayeur), oder Osten (Turin), biegt in Aosta ab, fährt nordwärts Richtung Gr. St. Bernhard und biegt nach 2 langen Tunnels ab Richtung Valpelline (braunes Schild). Auf der SS 28 fährt man 18 km taleinwärts durch die Siedlung Valpelline und weiter über Bionaz bis zum Bergdorf Dzovenno(1575 m). Am Ortsanfang biegt man links ab (weißes Schild: Chez les Merloz, Ru, Ley, bzw. Rifugio Crête Sèche, sowie braunes Schild: Area Crêtes). Das Teersträßchen führt nach einer Kehre zu einem Linksabzweig vor einem Tunnel. Geradeaus durch den Tunnel weist ein braunes Schild zum Kletterfelsen Area Crêtes über die Häuser von Chez les Merloz. Man biegt jedoch vor dem Tunnel ab (weißes Schild: Ru, braunes Schild: Rifugio Crête Sèche). Nach einer Rechtskehre erreicht man die Siedlung Ru (1696 m). Am Ortseingang befindet sich an rechter Straßenseite ein breiter Teerstreifen wo man ca. 18 Autos schräg zur Fahrtrichtung parkieren kann. Auf gegenüberliegender Seite gibt es einen Brunnen und öffentliche Toilette, sowie ockerfarbene Wegweiser. Man kann die Teerstraße noch weiterfahren, die dann zu einem meist unbefestigten Fahrweg übergeht und in vielen Kehren und Kurven hinauf führt zur Hanglichtung von Berrier mit den 2 Häusern (2198 m). Hier gibt es eine Möglichkeit zum Abstellen eines PKW mit etwas mehr Bodenfreiheit. Von hier ist der Zustieg zum Rifugio Crête Sèche kürzer und weniger höhenintensiv (50 min.).
Zustieg:
Man beginnt in Ru den Fahrweg ostwärts zur Linkskurve vor einer Käsereialpe auf der Schotterpiste, die nur stellenweise geteert ist. Deren Kurven kann man jedoch auf dem Wanderweg Nr. 2 (identisch mit Weg-Nr. 1 zum Col de Faudery) abkürzen durch den Tannenwald. Ein kurzes Stück wandert man dann auf dem Fahrweg nach 30 min. zur grasbewachsenen Terrasse mit der Alpe Lo Promont (1853 m) nach der Brücke über den Bach Torrentello de Crête Sèche (Primo). Hinter der Brücke von Primo (1871 m) biegt man vom Fahrweg links ab und läuft zwischen Lärchen und Tannen bergauf, bis man wieder den Fahrweg kreuzt. Nach einem weiteren Kurven-Abkürzer trifft man bei einer Rechtskehre des Fahrweges auf ockerfarbene Markierung mit Rechtspfeil an bergseitiger Stützmauer. Während der ausgeschilderte Wanderweg (Nr. 2) bis zur Alpe Barrier weit im Osten führt, um von dort fast horizontal wieder nach Westen zurück zur Hütte hinauf zu laufen (1,5 Std. ab Lo Promont), kann man diese Wegschleife um 30 min. abkürzen, indem man in der Rechtskehre links von der Stützmauer deutlich sichtbaren, jedoch nicht signalisierten Pfad benutzt. Dieser ist allerdings stetig steil und man zickzackt auf bewaldetem Bergrücken nordwärts hinauf zu den Lawinenschutzverbauungen links unterhalb der Fahnenstange der Hütte in 1 Std. ab Lo Promont. Dort trifft man auf den von rechts ankommenden Wanderweg Nr. 2. Nun in 15 min. hinauf über den Terrassenbuckel zum 1998 gebauten Rifugio Crête Sèche der CAI-Sektion Aosta (2410 m). Links nach der Hütte zweigt der steile alpine Steig zur Vierge del’ Arolette ab, den man ignoriert. Sondern man setzt links von der Hütte den markierten Bergweg (Nr. 1 u.2) in nördliche Richtung fort und folgt den beiden schwarzen Kunststoffrohren zur Wasserversorgung der Hütte bergauf zu beginnenden Felsbrocken. Über eine Felsschwelle führt der Weg hinauf zur sumpfigen Schwemmsandebene von Plan de la Sabla. Diese wird im Osten vom Felsgrat zwischen Mont Berlon und Mont de Crête Sèche begrenzt, im Westen von der Aroletta-Gratkette. Auf der linken Seite des Baches steht das Bivacco Franco Spataro (2600 m) der CAI-Sektion Aosta, welches für 9 Personen Schlafgelegenheit bietet (40 min.). Den ebenen Felskessel überläuft man auf rechter Seite, einige Bachläufe überspringend den Steinmandl folgend bis zu einem markanten einzelnen Felsstein auf der Kiesebene. Hier gabeln sich die Bergpfade. Der Rechtspfeil mit Nr. 2 im ockerfarbenen Kreis mit schwarzem Rand weist geradeaus zum Col de Crête Sèche. An linker Steinseite zeigt ein Linkspfeil unnummeriert auf den Pfad zum Mont Gelé (alte Nr. 1 im gelben Dreieck zum Col du Faudery). Auf diesem Steig kommt man im Abstieg hierher zurück. Man läuft nun über Bergschrund nordwärts zum sichtbaren Felspass mit bereits von unten sichtbarer großen Steinpyramide. Dabei umkurvt man links auf einem Moränenrücken die kleine Talsenke, in der meist sich ein Altschneefeld noch befindet nach rechts hochziehend. Nun ist kein Pfad mehr erkennbar, aber ockerfarbene Signalisierungen und hin und wieder kleine Steinmännchen weisen den Weg. Ab hier wird es wieder steiler. Nach rechts drehend gelangt man zum Pass zwischen Italien und der Schweiz. An linker Seite blinkt in der Sonne das Sicherungsseil über linken Zackengrat. Auf dem Col du Crête Sèche (2896 m) steckt eine Holzlatte mit Blechkästchen in kleiner Steinpyramide. Weiter östlich steht die hoch geschichtete Steinpyramide, welche man bereits von unten schon sah. Auf dem Felsbrocken auf schweizer Seite steht der blaue Wegweiser zum CAS-Refuge Chanrion. Westlich beim beginnenden Felsgrat der Crête Sèche sieht man eine runde aufgeschichtete Steinburg als Windschutz, die in der Vergangenheit von Grenzsoldaten benutzt wurde. Über diesen Pass schmuggelten früher Berggänger die Bricolle Zigaretten von der Schweiz nach Italien und hatten dadurch jährlich erheblich höhere Einnahmen als durch die karge Alpwirtschaft hüben wie drüben.
Letzte Änderung: 02.08.2018, 01:38Alle Versionen vergleichenAufrufe: 1887 mal angezeigt

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Metadaten

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Kartenmaterial Ergänzend:

IGC 3:Parco Nazionale Gran Paradiso, M: 1:50000; Kompass 86: Gran Paradiso – Valle d’Aosta, M: 1.50000

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Dents d’Oyace (3058m)

Via Ferrata Crête Sèche


Klettersteig

K1

1350 hm

9.0 h

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