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Routenbeschreibung
Staumauer Schlegeisspeicher (1785m)

Technosteig „Schlegeis 131“

(Schwierigkeit: KS 3, bzw. C)
Der 2016 gebaute Klettersteig ist 200 m lang. In die Mauer wurden 1260 Löcher gebohrt für Seilanker, Eisenbügel und Befestigungswinkel beider Gitterpodeste. Der Steig besteht aus einem Direktausstieg senkrecht hinauf zur Dammkrone. Oder man quert ab 2. Gitterpodest nach rechts weiter und klettert stufenweise den senkrechten (90°) Bereich hinauf zum Ausstieg am Geländer der Dammkrone. Diese Variante ist etwas einfacher (KS 2+), da man nach der senkrechten Passage in den Querungen seine Arme entlasten kann. Interessanterweise hat man die Seilenden der jeweiligen Seilabschnitte bei den Fixpunkten elektrisch mit einem schwarz ummantelten Kabel verbunden. In vielen alpinen Klettersteigen macht man es umgekehrt, nämlich dass zwischen den Seilenden mindestens 40 cm Abstand herrscht, um bei statischer Aufladung durch Gewitterwolken in der Nähe das elektrische Spannungspotential nicht anwachsen zu lassen, je länger das Stahlseil ist (Minimierung der Gefahr eines elektrischen Schlages). Hier an der Staumauer fungiert das Seil quasi als Blitzableiter. Und bei Gewittergefahr sollte man erst gar nicht in den Technosteig einsteigen. Dagegen kann man in einem langen alpinen Klettersteig schon mal wegen plötzlichem Wetterumschwung in Gewitternähe geraten.
Rechts von der weißen Info-Tafel über den Technosteig beginnt eine U-förmige Eisenbügel-Reihe senkrecht nach oben. Im unteren Bereich hat die konkave Betonmauer eine Neigung von ca. 70°. Je höher man klettert, umso steiler wird der Neigungswinkel. Nach ca. 20 hm knickt die Seilführung nach rechts ab zu einem Gitterpodest hin, wo man sich ausruhen kann. Bis hierhin hat man ein Drittel der Höhe erreicht. Weiter zieht das Seil rechts hoch zum nächsten Gitterrost-Podest nach 2/3 der Höhe. Hier ist die Wand schon 85° steil und die Route teilt sich. Nach rechts quert man weiter und steigt stückweise hinauf zur Dammkrone. Vom Podest führt senkrecht eine versetzte Eisenbügelparade schnurgerade hoch zur Ausstiegsleiter stets links vom Sicherungsseil. Das hat zur Folge, dass man ständig mit dem linken Arm sich an einem Eisenbügel festhalten muss während des Umkarabinerns an den Fixpunkten des Sicherungsseiles. Da könnte der linke Arm verkrampfen, wer das nicht gewohnt ist. Für diesen Fall nimmt man besser eine Rastschlinge mit, um sich in einen Bügel einhängen zu können. Von unten erscheint das letzte Steilstück überhängend, ist es aber er nicht. Allerdings 90° senkrecht. Die Ausstiegsleiter ist ein interessantes Konstrukt: Am oberen Ende vom Edelstahl-Handlauf blockiert eine Alu-Riffelblechplatte scheinbar die Passage. Jedoch läßt diese sich kippen in Richtung Dammkrone. Ihre Masse ist mit einem Gegengewicht so austariert, dass sie in der waagerechten Lage liegen bleibt zum Überschreiten. Nach Passage hinunter auf die Dammkrone kippt man die Platte wieder zurück in senkrechte Lage (1 Std.).
Rückweg:
Der Ausstieg befindet sich im westlichen Drittel der Staumauer. Auf ihrer 9 m breiten Krone läuft man zurück zum Parkplatz (8 min.).
KS-Set, Helm, ggfs. Rastschlinge
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 14 entweder von Westen (Innsbruck), oder Norden (Kufstein) bis Ausfahrt Achensee / Zillertal. Südwärts dann auf der B 169 bis Zell am Ziller (575 m). Wer von Osten (Mittersil) anreist, kommt auf der B 165 über den Gerlospass (1531 m) dorthin. Man fährt weiter in südliche Richtung auf der B 169 nach Mayrhofen im Zillertal. Die Abzweigungen nach Hintertux (rechts), bzw. Stillup (links) ignoriert man und bleibt auf der B 169 südwärts nach Ginzling (989 m). Von diesem Bergsteigerdorf fährt man weiter taleinwärts durch das Dornauberger Tal zur Mautstelle Breitlahner (1256 m) nach dem Gasthaus mit dem Mini-Campingplatz an linker Straßenseite. Die 12,5 km lange, zum Teil einspurige Straße führt über 8 Kehren und durch 4 schmale Felstunnel zum Schlegeis-Stausee (1795 m). Eine Ampel regelt den Verkehr mit einer Mindest-Wartezeit von 7 min. Am Ausgang des letzten Tunnels befindet sich links die Staumauer. Dort gibt es einen sehr kleine Parkplatz, 80 m danach an linker Straßenseite einen geteertern Parkplatz. Rechts steht etwas oberhalb das Alpengasthaus Dominikushütte (1805 m) mit Übernachtungsmöglichkeit.
Zustieg:
Vom Parkplatz läuft man am Imbiss-Kiosk „s’Raschtl“ rechts vorbei, wo man sich KS-Ausrüstung ausleihen kann, wenn dieser geöffnet ist. Von dort folgt man dem gelben Wegeweiser „Wanderweg Breitlahner“ und weißen Schild „Klettersteig, Kinderklettersteig“ hinab. An rechter Seite befindet sich imposante 1971 fertiggestellte 725 m lange Staumauer, welche aus Hochwasser-Schutzgründen gebaut wurde. Beim Rechtsabzweig zum Kinderklettersteig mit den blauen Eisenbügeln an der Staumauer (5 min.) läuft man geradeaus weiter hinab. Man passiert die Landestation der kostenpflichtigen, 600 m langen Tyrolienne „Flying Fox“, welche am anderen Ende der Staumauer beginnt, und bei der man sich vorher anmelden muss. Man öffnet und schließt ein Türle danach und wandert auf dem ausgetreten Pfad hinab zum 34 m dickdicken Wandfuss der doppelt gekrümmten Bogengewichtsstaumauer (10 min.). Der Einstieg beginnt an der unteren Staumauer-Treppe bei der Ziffer „5“ (1669 m). Weiter hinten (links) an nordseitiger Staumauer gibt es noch 2 MSL-Routen mit an der Staumauer aufgeschraubten künstlichen Griffen.
Letzte Änderung: 31.07.2019, 11:34Alle Versionen vergleichenAufrufe: 1951 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["AV-Karte 35\/1: Zillertaler Alpen-West, M: 1:25000; BEV-Karte 2230-West (NL-32-03-30 West): Hintertux, M: 1:25000; Kompass 37: Zillertaler Alpen, Tuxer Voralpen, M. 1:50000 "]

Lawinenrisiko-Indikator (Prognose)

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Staumauer Schlegeisspeicher (1785m)

Technosteig „Schlegeis 131“


Klettersteig

K2

120 hm

1.3 h

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