Menu öffnen Profil öffnen

Routenbeschreibung
Großer Priel (2515m)

Priel-Klettersteig

(Schwierigkeit: KS 4+ / C/D):
Herzstück des Steigs ist der 1994 gebaute 1300 m lange Bert Rinesch-Klettersteig (660 Hm), welcher nach einem Bergführer benannt wurde, der 1995 im Toten Gebirge verunglückte. Dieser nun umbenannte Steig wurde zur Eröffnung am 20.6.2019 auf 2130 m Seillänge nach unten zum neuen Einstieg verlängert, um der Steinschlaggefahr bei bisherigem Einstieg zu begegnen. Dabei änderte man auch die Streckenführung an wenigen Stellen in der Ostflanke. Die Seile und Fixanker wurden z.T. erneuert. Das Projekt mit Nr. LE 14-20 „zur Entwicklung des ländlichen Raums“ wurde vom Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Land und der EU finanziell unterstützt. Insgesamt klettert man nun 900 Hm inkl. Gegenanstiege. Erhalter der Steiganlage ist der TK Linz. Schäden an der Steiganlage sind dort, oder beim Prielschutzhaus zu melden. Der erste Abschnitt ist einerseits der schwerste, andererseits lassen sich die schwierigen Stellen in Varianten dort noch umgehen. Damit ist jedoch dann Schluss mit Beginn ursprünglichen Bert Rinesch-Steigs ab der „Lokomotive“.
Der neue Steig beginnt durch anfangs unschwieriges, steiniges Band rechts hoch zu einem kleinen Felszacken. Danach steigt man über grasigen Schuttrücken hinauf zu einem großen runden Felsstein, dem „Affenschädel“ (1780 m). Das Seil führt halbrechts über diesen hinweg. Man kann diesen seilgesichert über die Variante (KS 2 / B) linksherum, dann durch eine Felsrinne umgehen. Nach Vereinigung beider Seile steigt man über den grasdurchsetzten Felsrücken hinauf zur nächsten Variante (1840 m). Nach links führt die leichte Variante (KS 1 / A) direkt über den Felskamm zum SO-Sporn. Rechts herum testet man sich auf längerer Kletter-Traverse dorthin fast durchgehend auf Basis der Sohlenreibung auf dem Kalksteinfels. Damit bekommt man Eindruck, was einem im oberen Sektor erwartet. Erstes „Highlight“ ist dann der Durchstieg durch 1. Felsfenster (sehr kurze Höhle) zur ersten 2-Seil-Brücke mit einer Länge von 17 m Länge, ohne Stabilisierungsseile dazwischen, wobei Tritt- und Halteseil nicht übereinander hängen, so dass man sich immer etwas in Schräglage befindet und nur „seitwärts“ laufen kann. Danach folgt die „Hosenscheißertraverse“ durch den Ostabbruch des SO-Sporns, den man nach der ersten 2-Seilbrücke hinter sich ließ. Über die Variante auf den SO-Sporn (1890 m) gelangt man zum ersten Notabstieg links hinab in den Kühplan.
Das Seil fortsetzenden Klettersteigs führt dagegen kurz direkt über den SO-Grat, dann nach rechts hinab durch zweites Felsenfenster (Höhle). Dort ist etwas Akrobatik mit Körperdrehung angesagt, denn das Sicherungsseil führt von links nach rechts obenrum, also unterhalb der Decke des Felsenfensters, zur linken Seite des Felsgrats mit dem zweiten „Highlight“, der 15 m langen 2-Seil-Brücke über die große Felsscharte der „Lokomotive“. Diese führt zum Beginn des Bert-Rinesch-Sektors (1970 m). Dort befindet sich zweiter Notausstieg nach 900 Hm links durch das Schuttkar hinab, über damaligen Zustiegsweg zum ehemaligen Bert-Rinesch-Steig. Ein gelbes Schild weist darauf hin, dass ab hier noch 1230 m Kletterlänge folgen bis zum Gipfel, wohin es keine Notausstiegsvarianten mehr gibt. Während von hier ursprünglich der Bert-Rinesch–Steig über Eisenbügel und ehemalige Leiter nach unten zu einem abgerundeten Felsband führte, traversiert man nun die Steilwand ohne Höhenverlust über schmales „Almrauschbandl“ nach links oberhalb unterer damaliger Führe, in der man noch die alten Eisenbügel und Fixanker stecken sieht. Bei einer senkrechten Felsverschneidung sind alte und neue Steigführung wieder gemeinsam. Das Seil führt danach zu den ersten 3 senkrechten Eisenleitern am Fels. Nach ausgesetzter Rechtsquerung trifft man auf ein Felsband, an dessem Ende sich eine Notfallbox befindet mit kleinem Pultdach darüber (2085 m). Dortiges gelbes Schild weist darauf hin, dass es von hier noch 700 m Kletterlänge erfordert bis zum Gipfel. Es beginnt nun ein armkraftforderndes Aufstiegs-Medley (Schlüsselstelle) über 6 senkrechte Eisenleitern und diverse Eisenbügel dazwischen. Unterhalb der letzten Leiter befindet sich die Box für das Steigbuch (2170 m). Danach klettert man durch eine Felsrinne unschwierig hoch zum oberen Südgrat des Bergkopfes. Ab hier folgt leichtes Klettergelände des ab hier über sich zurücklehnenden gerölligen Südkammes. Das Sicherungsseil endet am Gipfelkreuz (4,5 Std., ohne div. Staustellen). Auf dem breiten Gipfelplateau steht das 8 m hohe, rote 1,8 Tonnen schwere Kreuz, welches in Linz in Schachermeyer’s Schlosserei 2009 gebaut wurde, nachdem das alte nach 138 in einem Gewittersturm ein Jahr davor zerbrach.
Abstieg: Über unsteiles, aber tückisches Schrattenkalkgelände folgt man aufmerksam den rot-weißen Markierungen des Prielweges (Normalweg) an einem schiefen Mahnmal vom 16.8.1928 vorbei in 15 min. hinab bis zum Rechtsabzweig des Weges Nr. 262 nordwärts hinunter zur Welser Hütte (Wegweiser, 2460 m). Beim Wegweiser läuft man jedoch etwas nach links drehend (südwestwärts) hinunter zur Brotfallscharte (2340 m) in ¼ Std. Dort dann abrupt nach links abknickend kommt man rechts von einer (unterstandsgeeigneten) Felshöhle vorbei und beginnt ins Kühkar hinab zu steigen. Für gewöhnlich halten sich dort mehrere Altschneefelder, welche man je nach Temperaturen, Verhältnisse und mitgeführtem Material (Steigeisen, Stöcke) schneller direkt zum Abstieg nutzen kann, anstelle des rechten Bergflanken folgenden Normalweges Nr. 260 über Steingeröll mit einigen Seilsicherungen. Nach 35 min. trifft man im Abstieg über diesen auf den Felsstein mit roter Beschriftung „Kl.-St.“. Dort zweigte ehemaliger Zustieg zum Bert-Rinesch-Steig nach Norden ab. Nach 2 min. trifft man auf gelben Wegweiser (1530 m), wo rot-weiß markierter Bergweg in südwestliche Richtung zur Spitzmauer hinauf abzweigt. Dort hält man sich ostwärts und wandert rot-weiß markierten Berg weg hinab zum Prielschutzhaus (15 min.). Ab hier retour wie aufgestiegen (2 Std.).
KS-Set, Helm, Teleskopstöcke, ggfs. Steigeisen (für den Abstieg über die Altschneefelder, da schneller als über den Normalweg).
Anfahrt:
Auf der Autobahn A9 entweder aus Norden (Knoten Voralpenkreuz) bis nach den 784 m langen Autobahn-Tunnel Falkenstein, oder Süden durch mautpflichtigen Bosruck-Tunnel (Knoten St. Michael) bis Ausfahrt St. Pankratz / Hinterstoder. Vor der Shell-Raststätte biegt man links ab auf die B 138 Richtung Hinterstoder. Nach einer Haarnadelkurve zweigt in nächster Rechtskurve nach der Brücke über die Steyr die L 552 nach links ab Richtung Hinterstoder. Auf dieser fährt man ins Stodertal südwestwärts hinein. Nach gleichnamigen Ort (591 m) folgen 3 kostenpflichtige Parkplätze. Ersten am “Schiederweiher” beim Johannishof, wo es einen Imbiss gibt nebst WC-Container (605 m), oder man fährt 1 km weiter und biegt rechts ab in die Goierweg, Unmittelbar nach der Brücke über die Steyr befindet sich rechts der Parkplatz “Polsterlucke” (Hinterberg) mit einem WC-Container (625 m), wo in der Nähe im Jahr 2015 ehemalige Pehamvilla bis auf die Mauern niederbrannte. Man kann die Tour von beiden Parkplätzen beginnen. Der Zeit- und Weglängenunterschied ist nur marginal (20 hm und 5 min. ist es vom ersten Parkplatz länger). Beim Wegweiser kurz nach der Jausenstation “Polsterstüberl” treffen schließlich beide Schotterpisten zusammen.
Zustieg:
Vom Parkplatz „Polsterlucke“ sieht man bereits das Ziel hoch und fern vor einem. Man wandert anfangs horizontal durch die Talebene (Wegweiser: Prielschutzhaus) auf breitem unbefestigtem Fahrweg (Wanderweg Nr. 209) in nördliche Richtung zu einer Wegkreuzung mit Wegweiser. Weiter dann in nordwestliche Richtung zur Brücke über die Krumme Steyr. Danach trifft man auf den Wanderweg Nr. 201 vom Parkplatz „Schiederweiher“ kommend (618 m). Auf diesem Wegabschnitt des Fernwanderweges E4 (Via Alpina) nun in westliche Richtung zum Felskessel hin. Bei zwei rechts abzweigenden Forstwegen bleibt man geradeaus. Danach gabelt sich der Weg in der Ebene Polsterlucke (Wegweiser). Geradeaus endet der Schotterweg an der Talstation der Materialseilbahn (weißes Schild). Rechts biegt nun rot-weiß signalisierter Bergweg ab (gelber Wegweiser). Rasch wird der Bergweg steil und führt in Serpentinen zum Klinser Wasserfall. Danach kommt man an 2 Grotten („Großer Ofen“ und „Kleiner Ofen“) vorbei, danach am „Gott sei Dank !“-Bankerl (100 min.), ehe man dann nordostwärts die erste Stütze der Materialseilbahn passiert. Nach Überquerung eines Tobels wandert man in 25 min. durch einen Buchenwald zur Märchenwiese hoch (1190 m). Ab hier führt der Weg in Seilbahnnähe den Seilen folgend in 30 min. hinauf zum Prielschutzhaus der Sektion Touristenklub (TK) Linz beim Alpenverein (1422 m) mit seinem Zubau von 1976 und Winterraum (kleine Hütte 1420 m). Vom gelben Wegweiser an der Westseite der Hütte folgt man diesem den Grashang hinauf zum nächsten nahen, sichtbaren Wegweiser (1450 m). Dort gabelt sich der Bergweg. Nach links gelangt man über Weg Nr. 260 (Normalweg) zum Großen Priel. Auf diesem kommt man hierher im Abstieg zurück. Man wendet sich jedoch halblinks zu (Richtung Priel-Klettersteig, bzw. Bloßkogel) und läuft über gemauerten Wasserschacht zugleich Landeplatz für den Helikopter in 10 min. zum Waldsattel des Bloßkogels (1540 m). Beim dortigen Wegweiser dreht der Weg linksherum weg vom Bloßkogel und hin zum sichtbaren tiefsten Punkt der Felsrippe des Südost-Felssporns (1690 m) im Nordwesten, den man nach 20 min. erreicht.
Letzte Änderung: 14.08.2019, 15:44Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2395 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

Andere Routen in der Umgebung

Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["AV-Karte 15\/2: Totes Gebirge \u2013 Mitte, M: 1:25000; Kompass 19: Totes Gebirge \u2013 Almtal, Stodertal, M: 1:50000"]

Lawinenrisiko-Indikator (Prognose)

Wettervorhersage

Webcams

Großer Priel (2515m)

Priel-Klettersteig


Klettersteig

K2

1892 hm

12.0 h

Karte