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Routenbeschreibung
Fluchthorn (3398m)

Mentenalpe – Scheibenalpe – Brücke – Jamtalhütte – P 2277 – Breites Wasser – P 2446 – Finanzerstein – P 2763 – alter Steig 213 – Felsstein mit Steinmann – Weilenmann-Rinne – Trennungsrippe – SW-Scharte – Vorgipfel Südwand – Fluchthorn - retour

Zufahrt:
Von Nordwesten (Bludenz) kommend durchs Montafon über kostenpflichtige Silvretta-Hochalpstraße nach Galtür im Kleinen Vermunttal (Westtirol). Oder von Nordosten (Landeck) kommend durchs Paznauntal. In Galtür (1583 m) biegt man am südlichen Ortsende südlich naher Brücke über den Jambach westwärts gegenüber vom Sportplatz ab, kommt rechts am Abfallcontainer- und kostenpflichtigen Dauerparkplatz vorbei. Das Sträßchen führt an der Casa de la Punt vorbei zum 1 km entfernten Parkplatz links oberhalb der Mentenalpe (Mentaalm: 1657 m). Von hier hat man ein Wassertunnelrohr aus dem Jamtal zum Stausee Kops im Nordwesten verbaut. Im Sommer ist der kleine Parkplatz links und rechts vor der Schranke mit einem Weidezaun eingezäunt, der zu öffnen und schließen ist.
Zustieg / Velo-Zufahrt zur Hütte:
Ab der Schranke am Parkplatzende dann stets südwärts auf schmalen bitumierten Zufahrtsweg zur Hütte (Teilstück vom Kulinarischen Jakobsweg Paznaun - Ischgl). Rechts vorbei am Alpele entlang des Jambachs anfangs an dessen linken Seite (Ostufer), dann über die Brücke (1697 m) vor der Schnapfenalm (1735 m) auf anderer Bachseite. An linker Seite zieht der Wanderweg hoch. Die Straße führt an der Jausenstation Scheibenalpe (1833 m) links vorbei stets leicht ansteigend. Oberhalb der Jamfassung (1841 m) führt die Straße zum Fahrradparkplatz Sektor Koltabrunner Wand mit der Sitzbank. Bei zweiter Brücke (2005 m) im "Schnapfenkeller" wird noch einmal die Bachseite gewechselt. Von hier wird die Steigung steiler bis zum alten Zollhaus (rechts). Dann leicht hinab in die Senke mit der Schnapfa Alp direkt vor der Jamtalhütte (2165 m). Zeiten: stetig unsteil hinauf mit dem Velo. 90 min., per pedes: 3 Std.
Route: 32 km (Schwierigkeit: T6-, K2+, WS+):
Von der Hütte mit dem Miniteich daneben, beim Wegweiser links haltend zur schmalen Brücke über den Futschölbach in Richtung Finanzerstein, bzw. Heidelberger Hütte (über das Kronenjoch). Beim Wegweiser steht der Hinweis, dass der frühere Weg (Nr. 312) und die kürzeste Verbindung zur Heidelberger Hütte über das Zahnjoch (2945 m) nicht mehr markiert sei und auf schweizer Seite (Fimbatal) die roten Markierungen über ehemaligen Vadret da Fenga entfernt wurden. Die Wegweiser auf dem Zahnjoch und am Finanzerstein wurden entfernt und deren Stangen liegen noch vor Ort. Seitdem ist der alte Weg offengelassen. Der Weg zur Heidelberger Hütte ist nur noch signalisiert über das Kronenjoch (2974 m). Man läuft auf dem rot-weiß signalisierten Wanderweg (Nr. 302) in östliche Richtung zwischen der Südflanke des Gamshorns und der Nordseite des Augstenbergs mit dem Pfannknecht als Gipfel. Nach 10 min. biegt beim Wegweiser nach links der Bergweg ab zum westlichen Gamshorn. Der unsteile Aufstieg endet in einer Hochebene (P 2277), wo der Bach (Breites Wasser) durch Wiesen mäandert (35 min.). Linksseitig passiert man die Hochebene über eine Quellfurt zu einer bewachsenen schrägen Felsschwelle hin, über die man südostwärts links von dem Bachgraben das nächste Hochtal erreicht (2446 m). Dabei kommt man an einem Felsstein vorbei, an dem 2 Gedenktafeln angeschraubt sind, die an zwei am Fluchthorn Verunglückte am 4.8.1974, bzw. 20.8.1987 erinnern (20 min.). 15 min. später kommt man am Finanzerstein an. Diesen großen Findling hat man mit Felssteinen so zugemauert, so dass ein Minischutzraum entstand. Die Holztür ist geöffnet. Links von der Tür erinnert eine Tafel an den 13.4.1970, als fünf in einer Lawine am Zahnjoch verunglückten. Früher soll hier ein Grenzposten gewesen sein, der die alte Route der Tabak-, Kaffee- u. Zucker-Schmuggler überwachen sollte. Diese führte von Galtür durch das Jamtal zum 2767 m hohen Futschölpass zur heutigen schweizer Gemeinde Valsot. Am Stein daneben ist ein Wegweiser angebracht (2476 m). Südostwärts führt der rot-weiß signalisierte Bergweg über einen Steg aus 2 Bohlen über den Bach zur Gabelung am P 2496. Ostwärts beginnt der Steig zum Kronenjoch (2974 m), bzw. südostwärts zum Futschöl-Pass. Bereits wenige Meter vorm Finanzersteig biegt jedoch der offengelassene Bergweg zum Zahnjoch links ab. Deutlich erkennbar steigt man nun in kurzen Serpentinen einen grasbewachsenen Hang nordostwärts hinauf zur oberen Geröllfläche. Zwischendurch sieht man noch verblichene rote Strichmarkierungen. Nach 55 min. gelangt man zu einem rot-weiß markierten Stein (P 2763). Vor diesem biegt man links ab und beginnt einigen Steinmännern zu folgen über einen breiten Rücken der Hinterlassenschaften ehemaligen Kronenferners (Route 128 im alpinen AV-Führer). Im 19. Jahrhundert bildeten hier der Fluchthornferner, Kronenferner und Larainferner einen gemeinsamen Gletscher zusammen mit dem Vadret da Fenga auf rätoromanischer Seite. Heute sieht man lediglich deren verschwindende Reste, sowie 3 kleine Schmelzseen ober- und unterhalb vom P 2819. Über das Geröll nähert man sich unsteil dem nun sichtbar gewordenen Zahnjoch im Nordosten, auf dem die bronzene Grenztafel steht neben dem Grenzstein mit Nr. 8 aus dem Jahr 1952. Rechts vom Joch beginnen die großen und kleinen Felszacken der Zahnspitze und setzen sich fort bis zur Krone im Süden. Links vom Zahnjoch beginnt der unstrukturierte mit Felszacken versehene Grat zur südlichen und höchsten Spitze vom Fluchthorn. Diese Felsgrate bilden die politische und auch sprachliche Grenze zwischen Tirol und Graubünden. Nach 45 min. und etwa 250 m vor dem Zahnjoch achtet man auf einen großen Felsstein, auf dem ein Stein liegt (ca. 2900 m). Von hier erblickt man das Doppel-Couloir in der Südflanke vom Fluchthorn. Im Winter ist dieses lawinenträchtig. Im Sommer lauert hier ab Mittag Steinschlaggefahr, so dass es durchaus geeignet ist, einen Helm aufzusetzen. Die linke der beiden Geröllrinnen ist die Weilenmann-Rinne, benannt nach dem Erstbesteiger. Der Aufstieg beginnt in linker Rinne, die unten breiter und weniger steil ist. Nach oben hin erreicht sie unterhalb des linken Sattels bis zu 45° Neigung. Je nach Verhältnisse muss man sich entscheiden, ob man die Rinne bis zum oberen linken Sattel durchsteigt, oder auf halber Höhe nach rechts auf die gestufte und bröselige Felsrippe wechselt, die rechtes Couloir von der Weilenmann-Rinne trennt. Nach 1,5 Std. erreicht man den rechten Sattel (3250 m). Im alpinen AV-Führer ist der vollständige Durchstieg durch Weilenmann-Rinne beschrieben bis hinauf zum linken Sattel, nur wenn die Verhältnisse in der Rinne weder labil, noch Restfirn aper ist (Route 705). Andernfalls weicht man auf die Trennungsrippe aus und klettert im Zickzack über Geröll und bröselige Felsbänder. Hin und wieder erkennt man Trittspuren im Splitt und sieht Mini-Steinmänner. Etwas unterhalb der beiden Scharten weicht man nach rechts in die Rinne aus, oder klettert direkt zum Felskopf zwischen beiden Rinnen und wechselt dann kurz unterhalb von diesem rechtsseitig zur östlichen Scharte, wo man einen Steinmann sieht (1,5 Std.). Von der Scharte aus beginnt die Kletterei nach rechts schräg hinauf in die Südwand des oberen Gipfelaufbaus zu einer 2. Felsrinne. Diese wird nach links dann verlassen. Zu einem Felsspalt hin zwischen 2 Blöcken und danach eine weitere Rinne querend gelangt man eine weniger steile Flanke. Durch eine weitere flachere Rinne dann zum Gipfel, den ein Holzkreuz ziert (45 min.). Das südliche Fluchthorn ist die höchste Erhebung der österreichischen Silvretta und der zweithöchste Gipfel der Silvretta überhaupt (höchster Gipfel: Piz Linard (3411 m).
Abstieg: Auf selben Weg zurück wie aufgestiegen zur Hütte (4,5 Std.). Dann mit dem Velo bequem stets rollend zurück zum Parkplatz (30 min.).
Steigeisen, 2 Eishandgeräte, Helm
Letzte Änderung: 31.07.2021, 23:46Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2823 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial Umgebung
Kartenmaterial Ergänzend:

Kompass 41: Silvretta, Verwallgruppe, M: 1:50000; Österreichische Karte 2102 (NL 32-06-01): 25V Ost: Galtür, M: 1:25000

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Fluchthorn (3398m)

Mentenalpe – Scheibenalpe – Brücke – Jamtalhütte – P 2277 – Breites Wasser – P 2446 – Finanzerstein – P 2763 – alter Steig 213 – Felsstein mit Steinmann – Weilenmann-Rinne – Trennungsrippe – SW-Scharte – Vorgipfel Südwand – Fluchthorn - retour


Wanderung

T 6

1745 hm

12.5 h

Karte