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Routenbeschreibung
Obere Bielenlücke (3248m)

Klettersteig Obere Bielenlücke

14 km (Schwierigkeit: KS 3, bzw. B/C, K1, T5, WS):
Der knapp 200 m hohe Klettersteig wurde im Herbst 2015 als Zu- und Abstiegsroute für die MSL-Kletterer über den SO-Grat vom Galenstock gebaut, weil der Sidelengletscher immer tiefer schmolz. Nach dem Einstieg quert man nach rechts um eine Felskante herum. Dann schräg nach rechts eine Felsrampe hinauf. Man findet gute Trittmöglichkeiten und wo nicht, gibt es ausreichend Eisenbügel. Danach führt das Seil links hoch zu einer Verschneidung. Dann wendet sich die Route wieder etwas nach rechts zu eine breiten Scharte zwischen 2 markanten schiefen Felstürmen. Nach 45 min. erreicht man die Felsscharte (3248 m) oberhalb und südöstlich der Oberen Bielenlücke und den oberen Rand des südlichen Teils vom Tiefengletscher. Während Fußspuren der MSL-Kletterer nach links nordwärts hinab zur Oberen Bielelücke führen, muss man sich nun entscheiden je nach Verhältnisse, ob man auf gleichem Wege wieder absteigt, oder die längere Variante hinab ins östliche Tal zur Albert-Heim-Hütte wählt.
Abstieg nach Tiefenbach: Von der Felsscharte wendet man sich nach rechts zu frei liegendem Blockgestein (ein gerissener Felsstein trägt dünne rote Schrift „V.V. 2022“) und überschaut den 40° steilen, jedoch nicht allzu langen Gletscherrest hinab zur sichtbaren großen Steinpyramide (P 3021) am oberen Punkt vom Strahlengrätli. Dorthin orientiert man sich. Die vielen Spalten umgeht man links. Bei aperen Verhältnissen ist man am P 3021 erst nach 2 Std. Ab hier erblickt man kleine Steinmadl, welche in die vom Gletscher abgeschliffene gestufte Fels-Mulde entlang der Südflanke vom Strahlengrätli unterhalb vom P 2907 führen. In einfacher Kletterei (K1) überwindet man die Schwellen. Evtl. kann man Altschneefelder benutzen, anstatt der Kraxelei durch und über Steinblöcke. Nach 1,5 Std. erreicht man unteres Ende vom Strahlengrätli und trifft auf extrem zerklüftetes unteres Ende vom nördlichen Tiefengletscher. Man orientiert sich zum sichtbaren Schmelzsee hin. Hierbei hält man sich soweit rechts wie es nur geht und zickzackt entlang sand- und geröllbedeckter Spalten bis man den Schmelzsee (2500 m) erreicht. In diesen bröckelt das Gletscherende hinein. Nach 30 min. erreicht man eine große Steinpyramide (westlich unterhalb vom P 2540) oberhalb vom Südufer des Schmelzsees. Hier trifft man auf den blau-weiß markierten Steig, der von der Sidelen-Hütte hier her kommt. Von hier ostwärts über Blockgestein hinab zum Wegweiser nach dem Brückensteg über den Tiefenbach (2475 m). Zur Albert-Heim-Hütte (2543 m) führt rot-weiß markierter Bergweg in 10 min. hinauf. Beim Wegweiser biegt man rechts ab und folgt rot-weißen Markierungen entlang rechter Uferseite des Baches rechtsdrehend ins flache Bachtal südwärts in Richtung P 2394. Rechts von diesem steigt man eine grasige Felsstufe hinab an einem Wasserfall links vorbei hinab in das Tal Älpetli. Nach 40 min. kommt man links an einem Brückensteg (P 2259) vorbei (Zwischen den Bächen). In 2 Kehren nun südwärts hinab zu unbefestigtem Fahrweg der von Tätsch herführt (Parkplatz) und in die nahe Furkastraße mündet östlich vom Tiefenbach, der die Furkastraße beim Kilometerstein 52 (P 2128) unterquert (30 min.). Auf der Furkastraße nun 2 km zurück zum Parkplatz (35 min.).
KS-Set, Helm, Steigeisen, Eishandgerät(e)
Zufahrt:
Von Osten (Andermatt, Uri), oder Westen (Visp, Oberwallis) auf der Furkastraße (Kantonalstraße 19) in Richtung Furkapass (2431 m), der die Grenze bildet zwischen den Kantonen Wallis und Uri. Ca. 2 km vom Pass entfernt im Kanton Uri überquert man in einer Straßenkurve den Sidelenbach bei Bielenstafel (2280 m). Auf der Innenseite der Kurve beim Kilometerstein 54, sowie am nördlichen Straßenrand gibt es wenige Parkplätze. Weiter östlich ca. 300 m gibt es unterhalb vom Stadl Bielengand weitere Parkierungsfläche für wenige Autos an südlicher Straßenseite.
Zustieg:
Beim Wegweiser am Wasserfall beginnt rot-weiß signalisierter Bergweg nordwärts hinauf zur Grasebene von Spissen Älpetli, welche von mehreren dünnen Bachläufen mäandert wird. Dort kommt von rechts unmarkierter Wanderweg vom Bielengand an. Nach links drehend fängt der Bergweg stark an Höhe zu gewinnen in Zickzack-Manier. Nach 55 min. erreicht man oberhalb dieser Felsstufe einen kleinen Tümpel und die kleine Sidelenhütte im Hochtal Urserental (2708 m). Sie gehört der Alpinen Sportschule Gotthard Genossenschaft in Andermatt und zählt zur höchstgelegenen Berghütte im Kanton Uri. Das Hochtal ist umsäumt von wilden Felszacken. Eine Felsformation sieht aus wie ein Kamel, das seinen Kopf hochstreckt, weshalb sie auch so heißt. Beim dortigen Wegweiser kreuzt man den blau-weiß signalisierten Bergsteig vom Furkapass zur Albert-Heim-Hütte der SAC-Sektion Uto in Realp. Links um die Hütte herum folgt man einer Trittspur, die mit wenigen Steinmännchen gekennzeichnet ist hinauf auf eine vom ehemaligen Gletscher abgeschliffene Felsschwelle. Hier hören die Steinmandl auf und man muss sich seine Route taleinwärts durch das Granitgeröll zum sichtbaren Gletscherrest hinauf selber optimieren. Am unteren Ende des Gletschers zieht man die Steigeisen auf. Im unteren Teil und rechts unterhalb der Westwände vom Gross Bielenhorn ist der sehr spaltenreiche Sidelengletscher von Steinen und Sand übersäht. Ständig im Zickzack weicht man meist kurzen Spalten aus. Über manche helfen einige brückenartige Steinblöcke hinweg. Man hält sich an rechter (Ost)Seite (in Aufstiegsrichtung). In der Mitte des Gletschers befinden sich noch mehr und noch längere Spalten. In leichtem Linksbogen geht man zum Talende zu. Dort sieht man die fast senkrechten, braunen Wände des NW-Grats vom Gross Bielenhorn an rechter Seite. Bald erkennt man die obere Bielenlücke (3219 m), in ganz alten Karten als Bühlenlimmi bezeichnet, und darunter ein sehr steiles Doppel-Couloir. Rechts von diesem orientiert man sich hin, wenn man das am Ende bis zu 35° aufsteilende Eis- und Firnfeld aufsteigt. Dabei ist eine durchgehende schmale Querspalte zu überqueren, bzw. zu überspringen. Nicht bis zum Couloir, sondern rechts bei einer unterbrochenen Verschneidung sieht man 2 Drahtseile im Fels herunterhängen, bzw. im Firn verschwinden (3070 m). Das rechte Seil reicht tiefer hinab. Beide führen zum Beginn des Klettersteigs (2 ¼ Std.).
Letzte Änderung: 30.07.2022, 00:22Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2882 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Klettersteig

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975 hm

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