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Verhältnisse vom 13.09.2020

Glarner Vorab (3018m): westwand

KlettertourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Sehr gute Verhältnisse. In der Wand im Schatten angenehme Temperaturen (Pulli und lange Hose), kein Wind. Die Route inkl. Zu- und Abstieg ist komplett schneefrei.

Dennoch empfehlen wir die Mitnahme fester Bergschuhe. Dies vor allem für den Aufstieg in der Leidrus und den teilweise etwas heiklen Bruchhaufen vom Ausstieg bis zum Gipfel.

Wir haben die Leidrus noch im dunkeln begangen. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Orientierung nicht immer ganz einfach ist. Wenn man den Bach kurz nach dem verlassen des Wanderweges erreicht, muss dem linken (kleineren) Bach gefolgt werden (Verzweiger auf Landerskarte gut ersichtlich). Prinzipiell immer in der Nähe des Baches halten hilft, im Bachbett ist das Geröll am besten gangbar. Wer sich zu weit vom Bachgraben wegdrängen lässt, kommt schnell in absturzgefährliches Mistgelände (feinkiesiges, stark kompaktiertes Lockermaterial, auf welchem man schnell ausrutscht, da sich darin keine Tritte mehr machen lassen). Gute Anhaltspunkte sind die grossen Blöcke, welche immer wieder im Graben kommen - diese sind auch bei Nacht eindeutig auszumachen.

Die Kletterroute selbst ist dann problemlos zu finden mit den Bohrhaken. Ein Abseilen über die Route hat uns wegen der Steinschlaggefahr nicht zugesagt und wir wollten sowieso noch auf den Gipfel des Vorab. Daher Weiteraufstieg zum Gipfel. Da dieser Aufstieg bislang nirgends schlau beschrieben war:
Vom Gipfel der Westwand steigt man seilfrei (schlau sichern kann man in dem Bruch sowieso nicht) über zum teil sehr brüchige, einfache Felsen zum Gipfel des Vorab auf. Man folgt dazu zuerst dem flachen Grat bis unter den ersten Steilaufschwung. Hier wird auf brüchigen Bändern in die Nordflanke (links) gequert. Sobald es das Gelände ohne schwierige Kletterei zu lässt, steigt man dann leicht nach links haltend hoch und visiert ein kleines Pässchen mit einem Felsturm an. Kurz vor dem Turm dreht man nach rechts weg und quert über ein nahezu horizontales, schwach ausgeprägtes und äusserst brüchiges Band (heikel! - hier sind sowohl die Tritte wie auch die Griffe alle lose...) zum Grat zurück. Auf dem Grat angekommen stellt sich nochmals ein kleinerer Aufschwung in den Weg, dieser wird in der rechten Rinne im 2. Grad (immer noch brüchig, aber doch deutlich solider als in der Querung) erklettert. Alternativ könnte man diese Stelle ev. auch erreichen, in dem man vom Pässchen mit dem Turm noch etwas nach links oben steigt und dann nach rechts steil zum Grat hochsteigt (haben wir nicht probiert und sieht von oben auch nicht viel besser aus, aber wenn ichs richtig gesehen habe, kamen da die Gämsspuren hoch). Ab hier bleiben die Felsen bis zum Gipfel weiterhin brüchig, werden aber immer einfacher und das Gelände entsprechend deutlich weniger heikel. Einzelne kurze Felsaufschwünge können jeweils noch rechts umgangen werden. Vom letzten Stand bis zum Gipfel ca. eine (zügig) bis anderhalb Stunden.

Abgestiegen sind wir via Bündner-Vorab auf der Via Glaralpina bis zur Sether-Unterkunft (mehrere Gegenaufstiege, gibt nochmals 200 Hm extra) und dann von dort gerade durch eine Rinne hinunter zum Häxenseeli (im oberen Bereich kurzes Felsband, Wegverlauf aber gut mit orangen Strichen markiert).
So lange die Temperaturen noch gleich bleiben und's nicht reinschneit, bleibts noch gut, danach dann in der nächsten Saison wieder.
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 14.09.2020, 00:11Aufrufe: 1888 mal angezeigt

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Glarner Vorab (3018m)

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