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Schneeschuhtour
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Bei Eiseskälte gehe ich um 8.45 h auf der Grütschalp los. Es gibt keinerlei Spuren im Schnee - ausser die eines Fuchses. Schon bald erreicht mich etwas Sonne, aber ich gehe um den Berg herum und im Soustal ist es buchstäblich soukalt. Als ich aus dem Marcheggwald herauskomme, schnalle ich die Schneeschuhe an, vorher wären sie nicht wirklich praktisch gewesen. Das Soustal mutet im ewigen Schatten und mit etwas Motorenlärm (Bau eines Klein-Wasserkraftwerks?) ziemlich sibirisch an.

Erst im Aufstieg zum Sousboden komme ich wieder in die Sonne und geniesse dies sehr. Dieser steile Aufstieg auf dem Wanderweg entlang des Chantbachs ist im Winter wohl normalerweise gar nicht zu empfehlen. Heute geht es wunderbar, da es noch wenig Schnee hat. Achtung: Es gibt dort einen alten Weg (eingezeichnet auf Landeskarte), welcher sehr exponiert (im Winter lebensgefährlich) über dem Wasserfall quert. Leider sind die alten Wanderwegzeichen auf den Felsen noch immer sichtbar; so bin ich zuerst nicht weitergekommen. Man muss unbedingt den Schlenker nach links um einige Felsen herum (neuer, aber im Schnee kaum sichtbarer Weg) gehen, ansonsten droht man mit dem losen Schnee an der steilsten Stelle den Eisfall runterzustürzen...

Anschliessend sehr angenehme, sonnige Höhenquerung über die Sousböden zur Sousegg (wenig Schnee, da sehr sonnig). Von dort ging ich quer nach Karte und Sicht knapp links vom Grätli vorbei zum linken Talhang und an geeigneter Stelle (Schnee bereits abgerutscht; griffiger Grashang) steil zwischen den Felsbändern hoch. Wenn mehr Schnee liegt würde ich erst ganz am Ende des Felsbandes links hoch. An Südexpositionen ist der Schnee bereits nass. Ab ca. 2200 m gibts dann unter dem Neuschnee schon etwas Unterlage. Darauf liegt Pulver oder Presspulver. Obwohl ich nun erstmals auf Spuren (Wanderschuhe) treffe, wird der Gipfelhang zum anstrengendsten Teil; ich sinke tief ein mit den Schneeschuhen. Oben herrlichste Sicht und um 14.15 h herrscht bereits sowas wie Abendsonne.

Der Abstieg bis zum Sulssewli ist fantastisch schön. Pulver, Pulver, Pulver und in 20 min. bin ich schon da unten. Danach wird es etwas steinig-ruppig unter dem Schnee und ich muss mir meine eigene Route im Tiefschnee zuweilen etwas suchen, damit ich schön weich gehen kann. Im Wald drin sind die Schneeschuhe schnell gar nicht mehr nötig, da es kaum mehr Schnee hat.

Zum Schluss gibts eine Milchtanse mitten im Wald, aus der man Alpkäse kaufen könnte. Ich habe mich schon gefreut, doch habe ich kein Kleingeld dabei und Twint scheint man da noch nicht zu kennen. Es sieht so aus, als hätte da jemand das Kässeli aufgemurggst. Es gibt wirklich überall Deppen... Mit der Seilbahn (sehr freundlicher Typ dort) fahre ich auf die Isenfluh runter und erreiche kurz nach 16 Uhr gerade noch das Postauto nach Lauterbrunnen. Das war ein gelungener, abwechslungsreicher, aber auch ziemlich anstrengender Winterauftakt. Ich freue mich auf die Skitouren! Skis wären heute ausschliesslich im Gipfelhang angebracht gewesen.
Lobhörner, Schilthorn, Eiger, Mönch und Jungfrau, kompletter Thuner- und Brienzersee
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Letzte Änderung: 07.11.2021, 16:13Aufrufe: 1595 mal angezeigt

Sousböden - Höji Sulegg (2413m)

Grütschalp - Soustal - Höji Sulegg - Sulwald

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Schneeschuhtour

WT 4

1300 hm

8.0 h

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