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Verhältnisse vom 20.06.2001

Eiger - Chant du Cygne (7a) (3970m)

Klettertour
1 Person
Hauptziel erreicht
Die Route war in besten Verhältnissen: nirgends mehr Schnee, bis auf einige Meter in der 3. Seillänge durchgehend trocken, kein Steinschlag. Morgens um 6 Uhr klettert man ca. eine halbe Stunde in der Sonne, tagsüber dann Schatten, ab ca. 17 Uhr ist die Route wieder in der Sonne. Temperaturen in der Wand zwischen 4 und 6 Grad.
Auf den ersten 17 Seillängen beinahe Plaisir-Kletterei in kompaktem, senkrechtem Fels mit vielen Löchern, erinnert ans Wellhorn oder an Routen an den Wenden wie Patent Ochsner und Sternschnuppe (kein Witz!). Einige Schuttbänder müssen traversiert werden, geht aber problemlos. Dann wird die Route steil und athletisch, es folgt meist Leistenkletterei: In der 18. Seillänge aber zuerst eine brüchige Verschneidung (6c+, noch ok), 19. Seillänge wieder schön, in der 20. Seillänge (6b+) wieder Bruch und lose Blöcke direkt über dem Stand (heikel). In der 20. Länge (7a) zuerst steile Risskletterei, wo zwingend an einem wackligen 300kg-Klemmblock gezogen werden muss (scary, scheint aber zu halten...), danach bis zum Ausstieg ausschliesslich steile Ausdauerkletterei in sehr schönem Troplochfels. Die Absicherung würde ich mit Abständen jeweils zwischen 5 und 10 Metern als genügend bezeichnen, an den wirklich schwierigen Stellen stecken immer Bolts, im einfacheren Gelände (6a) zum Teil längere Runouts.
Noch zur Info: Die klassische Route durch die Eiger-Nordwand wurde am 21.6. von einer 2er-Seilschaft in einem Tag (?) begangen. Wir beobachteten trotz Temperaturen deutlich über dem Nullpunkt keinen Steinschlag, die Wand scheint schon sehr ausgeapert, stellenweise aber einiges an Schmelzwasser.

Routeninformationen

Eiger - Chant du Cygne (7a) (3970m)

Die Chant du Cygne ist eine reine Felsroute im rechten Teil der Eiger-Nordwand, 24 Seillängen, bis 7a, ca. 1000m Kletterstrecke und 800m Höhendifferenz. Wir biwakierten unter der Eigerwand (mehrere sehr schöne Plätze), von wo man den Einstieg, querend über Geröll, Schnee und Bänder in 15 Minuten erreicht. Wir stiegen um 5 Uhr morgens ein und erreichten den Ausstieg nach 11 Stunden Kletterzeit um 4 Uhr nachmittags. Nach der Kletterei Abstieg über die Westflanke: Unschwierig in 45 Minuten zur Station Eigergletscher.
Letzte Änderung: 11.11.2008, 15:08Aufrufe: 2073 mal angezeigt

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