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Routenbeschreibung
Großer Donnerkogel (2054m)

Intersport Klettersteig

7,7 km Rundtour; (Schwierigkeit: KS 4, bzw. C/D):
Der Klettersteig wurde im Jahr 2002 gebaut von der Fa. Outdoor Leadership. An und für sich gibt es auf gesamter Länge nur 2 kurze Stellen in Schwierigkeit C/D. Ansonsten viel in B. Das 14 mm dicke und 1250 m lange Stahlseil führt meist ostseitig in südliche Richtung entlang der Kalksteinwände des Zinnkogels (1712 m) und Kleinen Donnerkogels (1916 m), am Ende direkt über den NW-Grat vom Gr. Donnerkogel. Insgesamt klettert man 470 Hm. Der Klettersteig besteht aus 4 Etappen. Einzelne Abschnitte in den Etappen tragen spezielle Bezeichnungen. Sie dienen der Orientierung für die Bergwacht, wenn sie mal wieder von Blockkierten, oder Verirrten gerufen wird. Zweifelsfrei gehört dieser Klettersteig zu den meist begangenen, sogenannten „Kultsteigen“. Zu dieser Popularität trug sicherlich dessen Entstehungsgeschichte bei und eine Vielzahl von teilweise unsinnigen „Action-Fotos“ an der luftigen schrägen Strickleiter („Hühnerleiter“), welche im Jahr 2017 in der 3. Etappe gebaut wurde. Das führt dazu, dass inzwischen so allerlei „Volk“ aus aller Welt mit Erfahrung, oder ziemlich unbedarft, mit guter KS-Ausrüstung, oder nur mit Stirnband und 2 Seilklemmen ausgerüstet dort auftaucht und man wohl selten allein dort durch den Steig kommt, egal zu welcher Zeit. Der Betreiber / Betreuer des Steigs und der 40 m langen Leiter wird letztere bestimmt regelmäßig checken und kann wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben über den Unfug, den man deswegen dort erlebt. Allerdings begann der Kult anfangs wohl aus anderer Perspektive. Ursprünglich verlief die 2. Etappe über den Kleinen Donnerkogel und über den Holländergrat aussichtsreich durch ein angrenzendes Jagdbanngebiet. Deswegen musste die Route auf die Ostseite in die Flanke vom Berg verlegt werden nach Protest der Jäger- und Förstergilde. Der erste Abschnitt dieser Etappe heißt darum: „Es lebe die Jagd ?“ mit dem Fragezeichen. Die 4. Etappe führt ab der Scharte nach dem Donnermandl über ehemalige Abstiegsroute des Freikletterpioniers Preuß vor 100 Jahren. In Erinnerung und zu Ehren an diese Leistung wurde nun diese MSL-Route der Kletterer mit diesem KS-Seil über den NW-Grat überbaut. In der Route findet man noch alte Schlaghaken vor. Als ein Reinhold Messner nach dem Bau des KS davon erfuhr, erzürnte er sich öffentlich darüber. Das war aber eher werbewirksam in andere Richtung: jeder Klettersteigler, der Fotos sah von dieser luftigen Strickleiter, wollte offensichtlich deswegen nun dahin. Seitdem hält der Kult an. Die 1. Etappe (350 m Länge) beginnt mit einer Linksumgehung einer Felskante mit tiefblick hinab zur Gablonzer Hütte. Nach einer Querung auf schrägem Felsband einer glatten Felsplatte klettert man nach einem Spreizschritt über die senkrechte „Kaiserverschneidung“ hinauf (erste C/D-Stelle) zur nächsten Linksquerung. In dieser luftigen Passage stecken Tritt-Stifte. Dann steigt man rechts drehend über eine mit Latschen bewachsenen Felsenfläche („Enzianwand“) aufwärts mit einer kleinen senkrechten Leiter-Passage unterwegs zu einer Felsenscharte. Nun beginnt 2. Etappe (600 m Länge) über den „Ziehkögelgrat“ in nächste Scharte. Von der Scharte aus sieht man das Tennengebirge und man kann nach rechts aussteigen und einem Pfad hinab zum Normalweg folgen. Danach weicht die Route in die Latschendurchsetzte Flanke vom Kl. Donnerkogel aus. Dieser Abschnitt nennt sich „Es lebe die Jagd ?“. Diese Etappe ist eher eine Latscherei durch erdiges und splittreiches Latschen-Gelände. Bei den beiden auf schrägen Boden liegenden Leitern ist Steinschlag vorprogrammiert. Hier hält man Abstand zur vorauslaufenden Person, bis diese die Leiternpassage beendet hat. Danach folgt das Gamsband. Ein verblichener großer Linkspfeil weist auf geänderte Routenführung hin. Nach rechts hinauf führte die alte Route zum Grat. Dort liegt noch das alte Seil. Es ist nur auf die untersten 5 m zurückgebaut worden. Nachdem kürzlich dort aus der alten Route jemand herausgeholt werden musste, weil er sich in den Latschen „verirrte“, wurde der Linkspfeil mit rosa-farbener Leuchtfarbe und dem Text „KLETTERSTEIG“ erneuert. Den Felsen quert man zu einem verblichenen blauen M.P.-Symbol am rechten Fels. Rechts klettert man um die schräge Wand vom Kl. Donnerkogel herum zu einem Felsensattel. Nun sieht man die 40 m lange „Riesenleiter“, welche im 2017 dort errichtet wurde. Man kann unterhalb deren Einstiegs jedoch in den Sattel ausweichen. Die 3. Etappe über die Leiter und anschließenden steilen Pfeiler vom Donnermandl und luftigen Grat kann man rechts umgehen hinauf zur Scharte zwischen Donnermandl und NW-Grat vom Gr. Donnerkogel und dort in die 4. Etappe wieder einsteigen, oder nach rechts hinab zum Normalweg absteigen (Fluchtmöglichkeit). Die 3. Etappe ist nur 50 m kurz und beinhaltet nach der Riesenleiter die zweite C/D-Stelle am Pfeiler des Donnermandl, der mit den „Dachsteinnägeln“ (kurze dicke Eisenstifte) bestückt ist. Über diesen klettert man dann 10 hm hinab in die Scharte, wo die Umgehung einmündet, bzw. der Abstieg rechts hinab zum Normalweg möglich ist (Ausstiegsmöglichkeit bei Wetterumschwung). Die 4. Etappe (250 m Länge) folgt einer ehemaligen MSL-Kletterroute, welche der Kletterer Paul Preuß und Günther von Saar am 15.9.1913 ungesichert abkletterten bei ihrer Donnerkogel-Überschreitung. Über eine steile, dann schräge Kante erreicht man den kurzen NW-Grat. Auf diesem dann zum sichtbaren nahen Gipfel, den ein Holzkreuz ziert (2¾ Std.).
Abstieg: Auf der Westseite führt der rot-weiß signalisierte Normalweg in 10 min. südwärts unsteil zur Latschenzone, wo ein Wegweiser steht. Weiter südwärts beginnt ein alpiner Steig zu den weiteren Gipfeln des Gosauhauptkamms. Rechtsherum steigt man nun steiler werdend auf dem Bergweg mit Nr. 628 mit einigen unangenehmen Kraxelstellen (Schwierigkeit I nach UIAA) hinab zum P 1575, wo man auf den Bergweg Nr. 611 trifft und rechts einschlägt. Dieser führt hinauf zum nahen Drehkreuz am Törleck-Sattel (1599 m). Von dort hinab wie aufgestiegen zur Gablonzer Hütte in 1,5 Std, zum Parkplatz zurück in 1¼ Std.
KS-Set, Helm
Zufahrt:
Auf der Autobahn A1 von Osten (Knoten Voralpenkreuz) kommend bis Ausfahrt Regau. Auf der B 145 über Gmunden nach Bad Ischl, bzw. B 155 u. 158 über St. Gilgen dorthin. Dann südwärts über Bad Goisern bis zum Hallstätter See und westwärts auf der B 166 bis Gosau (780 m). Wer von Westen über die Autobahn A10 anreist, verlässt diese bei Golling und fährt auf der B 162 ostwärts bis diese auf die Salzburger Dolomitenstraße (B 166) trifft und nach Gosau führt. Im Ort biegt man Richtung Süden ab Richtung Hintertal, Gosausee und fährt die Straße bis zu ihrem Ende, wo sich rechts unterhalb der Talstation der Gosaukamm-Luftseilbahn ein Parkplatz befindet (930 m). 200 m davor gibt es auf linker Straßenseite einen größeren Parkplatz.
Zustieg:
Vom Parkplatz läuft man an der Talstation links vorbei zum nahen Gasthof Gosausee (937 m, 3 min.). Hinter diesem biegt man beim Wegweiser rechts ab und überquert den Abflussbach vom See. Nicht zur Seeklausalm links, sondern nach rechts wendet man sich auf anfangs breitem Weg dem Mischwald zu und steigt in östliche Richtung auf. Nach 50 min. kommt man links an der etwas tiefer gelegenen Hütte der Krautgartenalm (1266 m) vorbei. Danach führt der rot-weiß markierte Bergweg Nr. 620 in rechtem Bogen bis vor die NO-Flanke vom Kleinen Donnerkogel. Im Wald dreht die Route nach rechts hinauf, vorbei an einer kleinen Quelle, bis man auf den Fahrweg von der Bergstation der Gondelseilbahn trifft (Wegweiser). Auf diesem nun nordwestwärts zum Wegweiser (1522 m) an der Gablonzer Hütte (35 min.). Die Hütte der ÖAV-Sektion Neugablonz (Jablonec nad Nisou) - Enns wurde 1967 auf jetzige Größe erweitert (Kapazität: 42 Lagerplätze, 30 Betten) und ausgebaut mit dem Bau der Gondelseilbahn. Während der Betriebszeiten der Luftseilbahn, kann man alternativ bis zum Fahrweg vor der Gablonzer Hütte hochfahren. Die Hütte befindet sich im Bundesland Oberösterreich, wenige Meter von der Grenze zum Salzburger Land entfernt. Dort biegt man links ab und an der Breininghütte vorbei und folgt dem Bergweg Nr. 611 (Wegweiser: Richtung: Gr. Donnerkogel). Dabei steigt man in Stufen auf in Richtung Sendemast auf dem Törleck (1621 m). Kurz davor und darunter gelangt man zum Drehkreuz auf oberem Törleck-Sattel (1599 m). Links vom Drehkreuz steht eine große Infotafel über den Klettersteig. Ein Pfad führt südostwärts an einer Bank vorbei hinab zum nahen nördlichen Fuß des Zinnkogels, wo sich der Einstieg befindet (ca. 1570 m, 15 min.).
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 09.10.2023, 00:34Alle Versionen vergleichenAufrufe: 189 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["Kompass 20: Dachstein, S\u00fcdliches Salzkammergut, M: 1:50000; AV-Karte 14: Dachsteingebirge, M: 1:25000","Kompass 20: Dachstein, S\u00fcdliches Salzkammergut, M: 1:50000; AV-Karte 14: Dachsteingebirge, M: 1:25000"]

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Großer Donnerkogel (2054m)

Intersport Klettersteig


Klettersteig

K4

1182 hm

7.0 h

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