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Hochtour
2 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
gut
Nass
Zustieg Biwak: Über die Burghütte. Bei der Burghütte der Wasserleitung volgend bis auf dem ausgehackten Pfad. Bei der Verbotstafel über eine geschlagene Leiter und unten Fixseil runter zum Gletschersee wo früher der Fieschergletscher war. Von dort aus auf der orthografisch rechten Seite über Sand-, Schut- und Blockgelände. Aufgepasst bei steilen Schut-/Dreckhängen: im zweiten Teil Richtung Sulzbach liegt noch Eis unter dem Schut. Bei warmen Verhältnissen kann der Dreck abrutschen auf dem Eis.

Beim Aufstieg zum Distelsetz sind wir links (orthografisch rechts) vom Sulzbach über (lose) Schuthänge aufgestiegen. Bevor wir das Gestrüpp/Gras und somit stabielen Untergrund auf ~2050m Höhe erreichten, mussten wir von einem Sand- und Blockkegel absteigen und durch ein Couloir traversieren auf einen anderen Hang, abgesichert mit Doppelseil an einem Strauch.

ACHTUNG: Dieser direkte Weg war ungünstig gewählt, weil eher heikel und zeiträubend. Insbesondere im Abstieg wäre diese Route als kritisch zu beschreiben. Wir wussten erst später, dass es einen neuen, abgesicherten Weg gibt entlang dem Sulzbach. Dieser Weg ist hier gut beschrieben: https://www.bergsucht.ch/products/problem-zustieg-dome-de-slot-s-pfeiler-klein-wannenhorn-wannenzwillinge/

ACHTUNG2: Der Zustieg über den alten Weg oberhalb des Felsbandes orthografisch rechts vom Tal ist gefährlich und nicht mehr zu gebrauchen: Eine der Bachrinnen hat vor einigen Jahren eine oder mehrere Mürren oder Felsrutsche abgekommen. Das Couloir ist sehr kritisch zu bewerten und eigentlich nicht mehr zu queren (siehe unten).

Zum Biwak: Sowie im Topo beschrieben gibt es zwei gute Biwakplätze auf 2600m auf dem Blockgelände. Tipp: 100m westlich vom westlichen Biwak (dasjenige mit dem schrägen Dachstein) hat es eine Quelle gekennzeichnet durch einen grossen Steinmann. Jedoch nochmals 300m nordwestlich hat es eine bessere, viel grössere Quelle. Wir haben ein kleines Steinmännchen platziert.

Zum Einstieg: Über zwei Grasrücken und Blockgelände in Richtung Couloir. Wir haben die Rinne ca. 200m links vom Couloir gewählt. Eher nicht zu empfehlen, da die zweite Seillänge im 5. Grad war und das Gestein sehr locker war. Vom Klettern her war dieser Teil am anspruchsvollsten der ganzen Tour (da die 5er und 6er SL obendrin wunderschönen kompakten Fels hatten). Wahrscheinlich besser um näher am Couloir die ersten Kletterhöhenmeter zu machen.

Klettern: Gut beschrieben im Topo: https://klettern-shop.de/kletterfuehrer/205-keep-wild-climbs-best-of

Route war gut zu finden. Gestein im allgemeinen recht gut. Zu Beginn 3. & 4. Grat, später einige Längen im 5. & 6. Grat. Besonders die 5er und 6er SL hatten wunderschönen, kompakten Fels. Klettertechnisch tatsächlich ein Genuss zum Klettern.

Der Grat: Im Grat grösstenteils in den Wolken geklettert. Das Wetter hat mit Ausnahmen von einigen wenigen Tropfen gehalten. Der Grat selber ist leichte Kletterei, stellenweise im 4. Grat, einige Boulderzüge.

Abstieg: Der Grat hinten runter war einfach. Der Wannenhorngletscher hatte eine kleine Spalte, ansonsten sehr gute Verhältnisse. Der Schnee war sehr durchnässt, ansonsten eher Gletscher harmloser Gletscher. Wegen der Steilheit sind Gletscherausrüstung (Pickel, Steigeisen) wegen Ausrutschgefahr aber noch immer notwendig.

Die Lücke zwischen den Zwillingen und der Senfspitze kann man schon vom Gipfel sehen. Man sieht in der Lücke einen grossen, hell gefärbten Granitblock. Rechts davon hängen einige Schlingen/Reepschnüre zum Abseilen.

Beim Abseil ging der Himmel zu und begann es zu regnen. Wir haben uns orthografisch eher links am Gletscher bewegt. Wegen dem schlechten Wetters einige Zeit verloren um den zweiten Abseil zu finden. Tipp: In sommerlichen Verhältnissen den Bach unterhalb des Gletschers folgen. Gerade wenn der abgeschliffene Stein zu steil wird um runter zu laufen, findet man links vom Bach drei Schlaghaken und eine Reepschnur. Dann Abseilen auf den nächsten Gletscher.

!!!! ACHTUNG !!! : Wir haben mit 2x60m abgeseilt. Der Abstand war schätzungsweise 58m. Also unbedingten extra Reepschnur mitnehmen.

Abstieg von Biwak nach Burghütte. Wegen der instabielen Bachhänge (siehe oben) haben wir uns telefonisch nochmals informiert über die Verhältnisse am alten Weg (siehe oben). Es gab da keine relevante Auskunft, weshalb wir uns entschlossen hatten, diesen zu nehmen. Neben der schwierigen Spurensuche im Gestrüpp war die grösste Herausforderung um eine Rinne zu queren wo das Gelände wegen Mürrengang/Felsrutsch/Lawine extrem unstabil war. ACHTUNG: Dieser Weg ist absolut nicht mehr zu empfehlen. Es empfiehlt sich entweder über den Märjelen-Stausee zu gehen (Spurensuche anscheinend schwierig) oder besser den neuen Weg zu nehmen (anscheinend abgesichert durch Ketten): https://www.bergsucht.ch/products/problem-zustieg-dome-de-slot-s-pfeiler-klein-wannenhorn-wannenzwillinge/

Zeiten (Vollbepackung bis/von Biwak, Kletter-/Gletscherausrüstung Biwak - Gipfel - Biwak):
Fieschertal - Burghütte: 2.5h
Burghütte - Biwak: 3.5h
Biwak - Gipfel: 8h
Gipfel - Biwak: 3h
Biwak - Fischertal: 4h
Gesamt: 18 - 22 h
Unbedingt 60m Doppelseil mitnehmen. Letzter Abseil auf Gletscher war 57m.
Highlights:
* Alpines, sehr abgelegnes Ambiente mit Blick auf Aletschgletscher
* Die letzten drei Seillängen bieten wunderschöne Kletterei in super Fels
* Fantastischer Biwakplatz mit Aussicht und Quelle

Herausforderungen:
* Länge der Tour: Wir haben die Tour in 2 Tagen gemacht. Neben den Höhenmetern sollt man den Abstand (Gratklettern, Fiescher Gletscherbeet) nicht unterschätzen
* Zustieg: Achtung!!! Unbedingt neuen Weg benützen; Sulzbach und der alte Weg sind gefährlich!
* Einstieg: Die Rinne 200m links vom Couloir ist sehr brüchig und im unteren 5. Grad

Material:
* Gletscherausrüstung mit D Schuhen (C hätte gereicht)
* 60m Doppelseil (ACHTUNG: wir haben 57m gebraucht im letzten Abseil, unbedingt extra Reepschnur mitnehmen wegen Verdünnung des Gletschers)
* Kletterausrüstung. Bemerkung: genügend Cams & Schlingen, einige Nuts.
* Biwakausrüstung: Matratze, Schlafsack, Biwaksack wäre gut gewesen (Zelt nicht mitgenommen, wäre bei anderen Wetterverhältnissen oder mehreren Tagen aber sicher nützlich)
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Letzte Änderung: 16.08.2020, 01:16Aufrufe: 2381 mal angezeigt

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