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Verhältnisse vom 30.07.2023

Piz Scerscen (3971m): Eisnase

HochtourAusgezeichneter Eintrag
Clint Christen
Unterwegs mit: Hannes Seeger
Hauptziel erreicht
gut
Gipfelbuch Eintrag
Piz Scerscen Eisnase und Verbindungsgrat Scerscen - Bernina

Von der Tschiervahütte (super Service, Infrastruktur und Auskunft) folgten wir dem Biancograt-Zustieg bis auf ca. 2860m, von wo wir über das Gröllfeld nach unten bis zum Gletscher gegangen sind. Von dort haben wir rechts (westlich) vom Felsaufbau (Pkt 3251) angehalten und sind dann rechts über eine Eisbrücke zur Einstiegslücke gequert. Wir sind auf der linken Seite über den Bergschrund geklettert und rechts durch ein brüchiges Band bis zu einer grünen Aramidschlinge geklettert. Wir haben uns für diese Zustiegsvariante entschieden, da die Normalroute zum Piz Roseg von Steinschlag gefährdet ist und man weit nach rechts (westlich) ausholen muss. Die andere Variante am östlichen Rand von Piz Umur ist ebenfalls von Steinschlag gefährdet, abschüssig und verspaltet.

Die 1. SL auf dem Grat war brüchig. Später war der Fels kompakt, griffig, und mit neuen Bohrhacken und Ständen ausgerüstet.

Die Eisnase war blank, ca. 100m und 45°. Der obere Teil hatte grosse Spalten, aber er lässt sich gut über harte Firnbrücken überqueren. Die letzten 40m zum Gipfelfels waren blank und 55°. Wir haben 2 SL auf der S-Seite zum Gipfel gemacht. Man muss von dort 1x 20m auf der S-Seite zu einem Band abseilen. Dort quert man zurück zum Einstieg des Gipfelaufbaus, wo der 1. Firngrat zum Verbindungsgrat startet.

Piz Scerscen 5 Std zum Gipfel

Jetzt fängt die Tour erst an. Der Verbingdungsgrat war lange, brüchig (schwierig zum absichern), exponiert, und teilweise mit steilen Aufschwüngen (Einschätzung 4a) zu überwinden. Im Silbernagel- Topo fehlen Details, es steht nur "exponiert 3b" und macht einen leichteren Eindruck. Ist es aber nicht und es braucht 100%-ige Konzentration.

Wir sind auf dem Grat in 3 Stellen abgeseilt:
1. 2x20m zum 2. Firngrat. Stände sind schlecht eingerichtet. Schlingen, Schlaghacken und Hammer-Einsatz auf dem Pickel empfohlen!
2. 1x40m mit einer Rapline auf der S-Seite (Zwischenstand übersprungen, Stabilität fragenswürdig) bis zu einem Band. Dort rechts hoch in einer Rinne wieder zum Grat.
3. 1x20m kurz überhängend zum 3. Firngrat.

Auf dem letzten Firngrat mit kurzem Seil und Spur-Präperation. Wir haben uns entschieden, anstatt den steilen Felsgrat zu klettern gem. Topo, 1 SL im Couloir rechts zu klettern. Obwohl die Kletterei leicht war, war es brüchig und schwierig bis unmöglich zum absichern. Die Austiegs-SL folgt rechts zu einer steilen Rinne bis zum Gipfel (Spedla). Von dort gehts auf dem Normalweg zur Marco e Rosa Hütte. Der Aufenthalt in der Hütte war unserer Meinung nach kein positives Erlebnis, da die Hütte unorganisiert und das Personal nicht gastfreundlich war. Wir empfehlen das Biwak Parravicini(ca. 1.5 Stunden von der Hütte Richtung Fourcla da la Sella).

Verbindungsgrat 7 Std, Abstieg 1 Std.

Komplette Tour 13 Std.
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 02.08.2023, 09:59Aufrufe: 1118 mal angezeigt

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