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Verhältnisse vom 24.07.2008

Сарыколбашитерсак (Sarykolbašitersak; RUS) (3776m)

Hochtour
1 Person
Hauptziel erreicht
Nachdem ich am Montag (21.7.) einen Ruhetag eingelegt hatte, spazierte ich mit einem ausgeliehenen Fernglas nach Terskol. Am oberen Dorfende zweigt ein Seitental nach Norden ab. Auf einem guten Pfad wanderte ich bis auf 2400m ins besagte Tal hinauf und erkundigte mich so gut wie möglich über Aufstieg zum Sarykolbashitersak (3776m). Der von der Karte her logische Aufstieg in den Pereval Soldatskij (3383m) erschien steil, aber problemlos machbar zu sein. Der weitere Aufstieg zum Gipfel war vom Seitental nicht einsehbar, aber ein Weg wird sicher möglich sein! Nächsten Morgen stand ich um 3 Uhr auf, aber es war stark bewölkt und so legte ich mich wieder schlafen. Um 8 Uhr als ich das zweite Mal aufstand, war das Wetter dann aber sonnig, die Tour wäre also doch möglich gewesen. Somit blieb mir nur noch der Donnerstag (24.7.) ...

Mein Wecker klingelte wieder um 3 Uhr und beim ersten Blick aus dem Hotelfenster zeigte sich der Sternhimmel... Super, es konnte losgehen! Nach einem kurzen Frühstück machte ich mich auf den Weg. Zuerst ging es erneut der Strasse entlang nach Terskol (2140m). Dort zweigte ich in das Seitental ab. Am Taleingang hat es viele Stallungen und Kühe schliefen auf dem Weg die aber nicht daran dachten Platz zu machen - Kuhslalom in der Nacht war auch etwas Neues für mich! Danach wanderte in etwa 40 Minuten das Seitental hinauf bis zu zwei grossen Steinmännchen die ich vor zwei Tagen als Markierung gebaut habe. Hier auf 2400m legte ich eine erste kleine Rast ein bevor es richtig nach Oben ging. Über Alpweiden stieg ich parallel zum Bach Sarykol weglos etwa 150 Höhenmeter auf. Da dort das Gelände abschüssiger wurde, traversierte ich etwas ansteigen ins Bachbett. Über Steinblöcke gelangte ich am Ufer etwas mühsam weiter 100 Höhenmeter hinauf auf 2700m. Hier verzweigt sich das Bachbett, um in den Pereval Soldatskij (3383m) zu gelangen muss man weiter dem rechten, sehr kümmerlichen Bachlauf folgen. Hier ist es einfacher direkt 300 Höhenmeter über die üppigen Bergwiesen aufzusteigen als im wenig festen Bachbett mit seinen Stolpersteinen. Unterwegs wurde es in diesem Steilaufschwung langsam Tag und der Elbrus (5642m) begann im Morgenlicht an zu leuchten, Zeit für die zweite Pause! Auf 3000m erreichte ich dann eine Geländekante und das Tal weitete sich. Ich sah endlich den Pereval Soldatskij (3383m). Die Landschaft änderte sich nun auch schlagartig, zuerst geht es über eine Blockebene, danach über Firnfelder und zuletzt über feinen Schutt in den Pass. Bis hierher musste ich nie klettern und die Schwierigkeiten betrugen maximal T4. Ein Direktaufstieg vom Pass über den Grat erschien mir zu schwierig wegen den vielen senkrechten Felsaufschwüngen. So stieg ich auf der anderen Seite etwas ab und begann eine Querung über Lawinenschnee und Geröll auf der Nordseite des Sarykolbashitersak. Nach etwa 200m erkannte ich ein Couloir das steil auf den SSO-Grat leitet. Im Trittschnee und über einige Felsstufen (I)stieg ich steil nach oben. Nach der Hälfte des brüchigen Couloirs querte ich eher etwas nach rechts und gelangte so über brüchige Felsen (II) auf einen Seitengrat und darauf auf den eigentlichen SSO-Ostgrat. Der SSO-Grat wird auf zirka 3500m in einem kleinen Sattel betreten. Dieser Aufstieg war sehr steinschlägrig (gut war niemand hinter mir!), aber nicht sehr schwierig (T5). Ich folgte dem SSO-Grat (T4-5) oder etwas rechts davon bis zum Gipfel. Dieser hatte einige Kletterstellen (bis II), meist bewegt man sich aber in Geröllgelände. Auf dem Gipfel waren keine menschlichen Spuren zu sehen, also beute ich einen ersten Steinmann. Vom Gipfel hat man eine ausserordentlich schöne Aussicht zum nahen Elbrus (5462m), auch sonst ist er freistehend - es war einfach genial einmal selbst eine Route zu suchen auf einen Gipfel über den es keine Infos gibt! Für den Abstieg wählte ich nicht das Couloir, sondern stieg über mühsames Geröll und Schneefelder die ganze Südostflanke ab (T4). Somit gelangte ich mit einem kleinen Umweg wieder auf die Aufstiegsroute.
Bis zum ersten Schneefall im Oktober gut, im Frühjahr eventuell als steile Skitour möglich.
Für weitere Fotos und Infos siehe: http://www.hikr.org/tour/post7744.html
Verhältnis Bilder

Routeninformationen

Сарыколбашитерсак (Sarykolbašitersak; RUS) (3776m)

[link:idr895]Ab Terskol (Von Süden)[link]
Letzte Änderung: 05.06.2009, 10:52Aufrufe: 404 mal angezeigt

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