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WanderungGuter Eintrag
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 1420m
machbar
Da an meinem letzten ganzen Tag auf Dominica die Wettervorhersage für eine Besteigung des Landeshöhepunktes am besten war, verlegte ich die Tour spontan darauf. Zuvor hatte ich die Hauptstadt und den Cabrits Nartionalpark besucht. Dominica wurde im Herbst 2017 von einem extrem starken Hurrikan getroffen. Darauf waren sämtliche Wanderwege nahezu unbegehbar. Einige wurden wieder hergestellt, doch der Bergweg auf den Morne Diablotins war bei meinem Besuch immer noch offiziell gesperrt und unpassierbar. Immerhin hatte ich einen Tourenbericht eines Amerikaners gelesen der den Gipfel anfang des Jahres erreichte. Den Weg den ich antraf war zwar stats gur zu erkennen und ich sah Fusspuren im feuchten Boden. Doch kam ich wegen unglaublich vielen umgestürzten Bäumen sehr langsam voran. Aus Zeitgründen erreichte ich so nur den Westgipfel wo ich umkehrte. Viel hätte zum Hauptgipfel zwar nicht gefehlt, aber ich wollte sicher noch bevor es dunkel wurde wieder aus dem Regenwald sein.

Auschnitt aus dem Tourenbericht:

Pünktlich, wie am Vortag besprochen, fuhr mich um sechs Uhr morgens der Apartmentbesitzer von Picard bei Portsmouth zum Ausgangspunkt des Bergweges vom Morne Diablotins. Zuerst fuhren wir kurz der Küstenstrasse entlang in Richtung Roseau. Ein Wegweiser zeigte die Abzweigung zum Morne Diablotins und den Syndicate Falls. Es ging nun stets bergan und wir passierten etliche Plantagen mit Bananen und anderen Früchten. Zuletzt musste ich ihm anhand meiner Karte die richtige Abzweigung zeigen. Nach kaum iener halben Stunde Fahrt war ich am Ausgangspunkt mit einer Informationstafel zum Aufstieg. Nun ging es direkt im wunderschönen Regenwald bergauf und ich war erstaunt dass der Pfad leicht erkennbar war und sogar immer wieder Fussabdrücke auf dem feuchten Bergweg zu sehen waren. Nach jeweils einer Stunde Marsch machte ich eine kurze Ess- und Trinkpause. Dies konnte ich die ersten drei Stunden nach Plan einhalten. Doch schon dort kam ich sehr langsam voran wegen unzähligen umgestürzten Bäumen die überklettert werden mussten - oder es war nötig im Schlamm unten durch zu kriechen! Waren zuerst noch vermoderte Holztreppen zu sehen, wurde der auch stets nasser und ich war froh um die langen Hosen wegen der üppigen Vegatation. Bei der zweiten Pause stellte ich fest dass mei Träger am Rucksack gerissen war weil ich wohl einmal zu viel an irgend einem Ast hängen gebieben war. Durch Zusammenbinden konnte ich aber glücklicherweise weiter gehen. Nach der dritten Pause verlor ich das Zeitgefühl. Die Bäume waren nun niedriger aber die Äste und Stämme wuchsen einfach über den Weg. Der Hurrikan von 2017 hatte scheinbar die Bäume einfach auf die Seite geknickt wo sie nun munter weiter wachsen. Der Aufstieg bestand nun aus 30 Meter gehen, dann wieder über Wurzeln und Bäume klettern, wieder 30 Meter gehen und so weiter! Irgendwann stand ich auf dem Vorgipfel und schaute erschrocken auf die Uhr. Es war nun schon nach 12 Uhr und der Wald zum nahen Hauptgipfel sah keineswegs besser begehbar aus. Etwas frustriert machte ich Pause auf dem Westgipfel und kam zum Schluss, dass der Hauptgipfel aus Zeitgründen bei solchen Dschungelbedingungen nicht erreichbar sein würde. Sicher würde ich weit über eine Stunde brauchen um ihn zu erreichen und zum Vorgipfel zurück zu kehren. Wie ich auf dem Gipfel eine Vorahnung hatte, benötigte ich wegen den unzähligen Hindernisse für den Abstieg genau so lange wie für den Aufstieg. Zudem machte sich zuletzt die Müdigkeit breit und ich fragte mich langsam wenn ich wieder aus dem Urwald kommen würde. Exakt um sechs Uhr abends erreichte ich schliesslich den Ausgangspunkt. Nun gab es den letzten Schluck zu Trinken, ich machte Schuh- und Hosenwechsel - schliesslich sah ich aus wie ein Schwein nach dem Schlammbad! Ich schickte ein SMS an de Appartmentbesitzer, dass ich wieder zurück aus den Urwald bin; dies hatten wir aus Sicherheitsgründen zuvor abgemacht. Ich wanderte nun entlang des Strässchens bergab und traf unterwegs einen Farmer der mich sogleich in seinem Allradfahrzeug mitnahm. Unterwegs kam mir der Apartmentbesitzer entgegen um mich abzuholen. So musste ich nur das Auto wechseln und kam bequem zurück nach Picard. Es reichte sogar noch im Dorfladen einzukaufen und so konnte ich mir ein leckeres Nachtessen kochen. Oh Mann, war das ein Tag!
Ganzjährig machbar, jedoch empfehlenswert ausserhalb der Regenzeit von Januar bis April.
Für weitere Fortos und Informationen siehe bei: http://www.hikr.org/tour/post142750.html
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 24.05.2019, 11:22Aufrufe: 1050 mal angezeigt

Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["1:35000 \/ 1:50000 Antigua & Dominica; International Travel Maps"]

Webcams

Morne Diablotins (1447m)

Morne Diablotin Trail

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Wanderung

T 4

820 hm

6.0 h

Karte