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Verhältnisse vom 16.11.2019

I de Schwarzi Chöpf (1747m): ab Stein (SG)

Schneeschuhtour
4 Personen
Hauptziel erreicht
machbar
Heute morgen haben wir noch nicht einmal von der Existenz der Schwarze Chöpf gewusst. Eigentlich sollte die Tour zum Speer gehen. Doch da wir recht spät in Stein gestartet und zwei Tourenteilnehmer ohne Schneeschuhe waren, hielten wir es bei Ankunft auf der Herrenalpe für das Beste, unser Tagesziel zu modifizieren. Wir entschieden spontan, zum Speermürle hinüberzuschwenken.

Ich verblieb mit meinen Schneeschuhen (Einsatz ab 1400 m) auf dem Sommerweg Richtung Leiterli, während meine Kameraden, dem Schnee etwas ausweichend, weiter oben im unteren Teil der SO-Flanke der Schwarzi Chöpf ihr Glück versuchten. Dann zog Nebel auf, und wir verloren uns vorübergehend. Ich inspizierte zunächst den Durchschlupf des Leiteri auf Begehbarkeit und befand es unter den gegebenen Umständen als äußerst heikel. Die Passage geht unmittelbar neben einer Steilwand abrupt hinunter, ist ausgesetzt und absturzgefährlich. Das Drahtseil ist im oberen Teil zwar noch greifbar, aber man sackt tief in lockeren Triebschnee hinein, ohne vorher zu wissen, ob die Füsse unten noch Grund finden werden oder etwa bereits der Abgrund lauert. Ich kehre zurück, der Nebel lichtet sich, und ich sehe meine Kameraden in der Flanke der Schwarze Chöpf operieren. Diese sind bereits wieder auf dem Rückzug von dort, ich lasse es mir aber nicht nehmen, selbst auch noch zur Grathöhe aufzusteigen. Wie es scheint, hat uns Kommissar Zufall zum höchsten oder zumindest einem der höchsten Punkte des Grates geführt.

Der Wiederabstieg nur mit Stöcken und Wanderstiefeln durch die mit Pflodderschnee garnierte, mit Gras und teils nassem Nagelfluhfelsen durchsetzte Steilflanke ist äußerst prekär. Ein Himmelreich für einen Pickel, ein solcher hätte diese Aktion wohl deutlich entschärft. Steigeisen wären jetzt nicht unbedingt nötig, aber ein Schaden wär´ auch das nicht gewesen.

Mein nachträgliches Fazit: Finger weg von dieser Flanke bei Schneelage - nicht empfehlenswert!
Beim Abstieg in der Dunkelheit in der Nähe eines Gehöftes hatten wir noch eine Begegnung mit einem sehr streng aufgelegten Hütehund. Ruhe bewahren, langsam weitergehen, die Wanderstöcke unter Vermeidung hektischer Bewegungen vor sich halten, dann passiert nichts. Wurde von mir unzählige Male auf Touren in den Karpaten, dem Balkan und vielen anderen Orten stets erfolgreich praktiziert.
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Routeninformationen

I de Schwarzi Chöpf (1747m)

ab Stein (SG)
Von Stein über Hinter Laad und Goldach ins Tal der Wiss Thur. Über Milchauen und Fallenboden steigen wir hinauf zum Wegweiser bei der Herrenalp (P. 1446). Weiter hinauf zum Weg Richtung Leiterli. Vom Weg aus durch möglichst günstiges Terrain über die sehr steile Gras-Nagelfluhflanke der Schwarze Chöpf auf deren Grathöhe hinauf.
Letzte Änderung: 16.11.2019, 23:15Aufrufe: 1168 mal angezeigt

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