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Verhältnisse vom 27.09.2020

Pizzo di Campel (2376m): Ostgrat

Wanderung
1 Person
Hauptziel erreicht
machbar
Auch im Süden hat´s geschneit. Im Val de Campel traf ich ab etwa 1550 auf die ersten Neuschneeflecken. Ansonsten im Schnitt wohl zwischen 5 und 10 cm. Das Gelände war somit weiterhin gut begehbar.

Pizzo di Campel: bedingt durch den Neuschnee fanden sich bei der Begehung des Ostgrates hochalpine Verhältnisse. Ich profitierte aber von einem guten Trittschnee. Überschneite, angefrorene Platten, die schräg an exponierten Stellen lauern, waren dort die Hauptgefahr. Alles in Allem ließ sich der Grat noch gut begehen, alölerdings einen guten Tick anspruchsvoller, als im trockenen Zustand.

Äußerst prekär hingegen zeigte sich der Schlussaufstieg. Die vereisten Platten wollte ich unter diesen Umständen nicht beklettern und wich in die schrofige Steilgrasflanke links der Platten aus. Da der Gipfelbereich als erstes die Morgensonne abbekommen hatte, war ausgerechnet dort der Schnee im Begriff, sich von gutem Trittschnee in rutschiges Zeugs umzuwandeln. Steigeisen, oder zumindest ein Pickel wären in dieser Passage sicher hilfreich gewesen - nicht etwa für den Schnee, sondern um im darunter liegenden Erdreich Halt zu bekommen. Im Nachhinein muss ich mir selbst eingestehen, dass ich diese letzte Passage eigentlich nicht hätte machen dürfen.

Ich unternahm bereits Samstag frühabends den Versuch einer Gipfelbesteigung, die ich ca. 18.45 h auf ca. 2250 m wegen Zeitmangels abbrechen musste. Ich tat gut daran, denn anderntags brauchte ich für diese verbliebenen 100 hm nochmal so viel Zeit, wie für die vorhergehenden Zweidrittel des Aufstiegs.

Wetter: Samstag heiter bis wolkig, mit teils unangenehm kühlem Nordföhn in den Tälern, trocken.

Sonntag: sehr sonniger Beginn, wenig Wind. Ab Mittag zunehmend wechselhaft. Mir schien es, als wäre das Val de la Forcola, durch welches ich abstieg, vom Wetter umkämpft: während die Grenzgipfel zu Italien von Schneewolken eingefangen waren, kämpfte sich auf der gegenüberliegenden Talseite die Sonne durch die Wolken. Nach ein wenig Schneefetzeln zu Beginn setzte sich im Tal jedoch mehrheitlich die Sonne durch, und ich kam trocken nach Soazza runter. Dann schien sich das Wetter wieder zu verschlechtern. Bei Ankunft mit dem Postbus in Bellinzona regnete es dort.
Ich war allein auf dem Rifugio Campel Alt. Das Rifugio, und wohl auch die anderen Unterkünfte, wie Campel Bass, oder Alp di Quarnei werden die kommenden Tage mit Beendigung der Jagdsaison den Winter über abgeschlossen.
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Letzte Änderung: 29.09.2020, 15:59Aufrufe: 1093 mal angezeigt

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