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Laritschchopf

2498m

Gipfel
Laritschchopf
2498 m
CH - Glarus - St. Gallen
743425 | 202800
46:57:39:N | 9:19:24:E
46.9608 | 9.32333
Der Laritschchopf ist der höchste Punkt im die Alp Valtnov südlich begrenzenden Kamm. Am höchsten Punkt findet sich ein Steinmann mit Gipfelbuch.

Aufbau:
Der lange, rückenartige Nordgrat endet in den Weiden der Alp Valtnov. Der aus Gras und Schrofen gebaute Ostgrat stellt mit dem Übergang 'Bi den Lättli' die Verbindung zum Hüenerspitz (2367 m) her. Der flache, schrofige Südgrat endet auf 2404 m in der Guetentalfurggla.
Die den Kessel des Gamsli umfassende Nordostflanke ist steil und felsig. Die Südost- und die Westflanke sind mit Grasplanggen und Felsbändern durchzogen.

Gestein:
Sardona-Flysch.

Normalweg:
Von der Alp Valtnov her über den Nordgrat sowie von der Guetentalfurggla aus über den Südgrat.

Erste dokumentierte Besteigung:
Hierzu liegen keine Fakten vor. In der Erstauflage des SAC-Führers von 1916 ist vermerkt, dass bis anhin keine touristischen Besteigungen bekannt sind.
Auf Grund seiner von Norden relativ leichten Erreichbarkeit wurde der Gipfel aber wohl bereits seit alters her von Hirten und Jägern bestiegen.

Panorama:
Im Sektor Nordwest bis Nordost reihen sich die Erhebungen der Appenzeller Alpen, gefolgt vom Bregenzerwaldgebirge, den Allgäuer Alpen, dem Lechquellengebirge und vom Rätikon.
Dann sperren bis Südost die Schwarzen und Grauen Hörner und das Sazmartinhorn die Fernsicht.
Im Südosten zeigt sich das Plessurgebirge, dahinter die Albulaalpen.
Danach sperren bis über Südwest hinaus das Ringelgebirge, der Hangsackgrat und das Sardonamassiv die Sicht.
Gegen Westen reicht die Fernsicht bis in die Urner Alpen, dann beschliessen bis Nordwesten die Glarner Alpen die Rundsicht.

Namensgebung:
Friedrich Wilhelm Sprecher (1871 - 1943), Lehrer und Bergsteiger aus Vättis sowie der wohl bestausgewiesenste Kenner der Berge um die Tamina, hat 1914 als Vorbereitung für die Erstausgabe des von ihm verfassten SAC-Führers eine Dissertation über die Ortsnamen des Taminagebiets erstellt.
Dieses interessante und auch heute noch überaus lesenswerte Werk kann unter dem Link http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1914-Die%20Ortsnamen%20des%20Taminagebietes.pdf auf der Webseite des Untervazer Burgenvereins abgerufen werden.
Daraus entnommen nachfolgend gestrafft und bereinigt die Fakten zur Entstehung und Herkunft der Ortsnamen Hangsackgrat und Laritschchopf.

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• Hangsackgrat und Laritschchopf
Der Hauptgipfel (2640 m) dieser Gruppe führt auf den neueren Karten (Siegfriedkarte) den auffallenden Namen 'Hangsackgrat', der nördlich vorgelagerte Gipfel (2507 m) führt auf der Zieglersehen Karte den Namen 'Ochsenalpligrat', in der Siegfriedkarte die Bezeichnung 'Laritschkopf'.
Ein Blick auf die Topographie der Karte belehrt uns, dass der erstgenannte Gipfel dem Ritschli näher liegt, ja sogar den grössten Teil der östlichen Talwand desselben bildet, während der mit dem Namen 'Ritschli' versehene Gipfel der Karte ganz ausserhalb des Kars Ritschli liegt.
In der Natur zeigt sich am obersten SE-Hang des Laritschkopfes eine merkwürdig hängende Mulde, ein im Anfangsstadium seiner Bildung zurückgebliebenes Kar, das im Volksmund den Namen 'Hunghafa' (Honighafen) erhalten hat und einem aufgehängten Sacke, der zum Aufbewahren von Wäscheklammern dient, sehr ähnlich sieht.
Dementsprechend wird der Gipfel darüber von der lokalen Bevölkerung 'Hunghafaspitz' genannt. Wir vermuten nun, dass statt des letzteren volkstümlichen Namens verdeutscht 'Hangsackgrat' gesetzt und zudem die beiden Namen 'Laritschkopf' und 'Hangsackgrat' einmal absichtlich oder unabsichtlich verwechselt wurden.
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• Ritschli, Laritschchopf
Beide Ortsbezeichnungen sind von einem tiefer gelegenen Laritsch abgeleitet. Laritsch könnte auf ein Adjektiv 'lariceus' zurückgehen, was als 'mit Lärchen bestockt' gedeutet werden kann.

In der Dufourkarte findet sich der Berg ab 1859 als Punkt 2501. Die Siegfriedkarte führt den Gipfel dann ab 1889 als Laritschkopf mit einer Höhe von 2507 m. In der LKS wird 1961 die Schreibweise auf Laritschchopf und die Höhe auf 2498 m angepasst.

Die erste Auflage des betreffenden SAC-Führers von 1916 führt den Gipfel als Laritschkopf mit einer Höhe von 2507 m. Er weist darauf hin, dass der Gipfel bei der lokalen Bevölkerung als Hunghafaspitz bekannt ist.
Auf Grund der unter dem Hangsackgrat beschriebenen Namensverwechslung wird zudem die Verwendung des Ortsnamens Hangsackgrat empfohlen.
Die zweite Auflage von 1925 verwendet für den Gipfel gleichgewichtig die Bezeichnungen Laritschkopf und Hangsackgrat.
Da auch wegen fehlender Überarbeitung in der Siegfriedkarte weiterhin der Begriff Laritschchopf verwendet wird, führt der SAC-Führer ab der dritten Auflage von 1958 den Berg auch unter diesem Namen. Die Höhe wird zudem auf 2498 m herabgesetzt.

Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 97 m
Bezugsscharte: Guetentalfurggla (2401 m)
Prominence master: Hangsackgrat (2634 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 0.775 km
Dominance master: Hangsackgrat (2634 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.

Jagdbanngebiet Graue Hörner:
Dieser Gipfel liegt im wildreichen Eidgenössischen Jagdbanngebiet Graue Hörner.
Mit dem Beginn des Einwinterns muss aus Rücksicht auf die hier überwinternden Tierbestände bis zum Zeitpunkt der Schneeschmelze im Frühsommer jegliche Tourenaktivität aus Richtung des Weisstannentals unterbleiben.
Detaillierte Informationen zu bestehenden Einschränkungen sind unter folgender Webseite abrufbar: http://www.wildruhezonen.ch
Auch in der restlichen Jahreszeit sollte es eigentlich selbstverständlich sein, sich am Berg derart zu verhalten, dass die Tierwelt möglichst wenig gestört wird.
Letzte Änderung: 21.01.2018, 10:51Alle Versionen vergleichenAufrufe: 16104 mal angezeigt

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