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Grauspitz

2478m

Gipfel
Grauspitz
2478 m
CH - Glarus - St. Gallen
740635 | 201495
46:56:59:N | 9:17:10:E
46.9497 | 9.28611
Der Grauspitz - eigentlich die Grauspitzen - verkörpern zwei fast gleich hohe, sich in 400 Meter Abstand voneinander erhebende Gratkuppen nördlich des Muottätaler Fürgglis (2406 m).

Aufbau:
Die niedrigere, direkt nördlich des Muottätaler Fürgglis stehende Kuppe Punkt 2475 weist nordseitig jene steile und brüchige, bis zum Punkt 2394 im Nordgrat des Heubützlers ziehende Wandstufe auf, die die Kare von Unter und Ober Heubützli trennt.
Die Südwestflanke besteht aus Schutt und schliesst das oberste Muottätal ab.
Die ins Obere Heubützli fallende Ostflanke weist Schutt und Gras auf, ebenso der kurze, gut gehbare, im Muottätaler Fürggli fussende Südostgrat.
Der ansonsten einfach zu begehende Verbindungsgrat zur nordwestlich in 400 Meter Entfernung stehenden, 2478 Meter hohen Kuppe weist eine zwar nur kurze, dafür aber steile und zudem sehr brüchige Stufe auf.
Die aus Gras und Schutt bestehende Südflanke des Punktes 2478 bildet die nördliche Begrenzung des Muottätals.
Die wenig steile, grasige und von Schrofen durchsetzte Ostflanke läuft im Unter Heubützli aus.
Die in den Weiden der Alp Scheubs endende, steile und brüchige Felsflanke gibt dem Berg den treffenden Namen.
Der aus Gras und Schrofen gebaute Westgrat geht bald einmal in den Schutt der Grauplangg über.

Gestein:
Sardona-Flysch.

Normalwege:
Beide Gipfelkuppen sind mit Ausnahme der jeweiligen Nordflanken über die Grate und Flanken leicht erreichbar.

Erste dokumentierte Besteigung:
Hierzu liegen keine Fakten vor. Auf Grund seiner relativ leichten Erreichbarkeit wurden die Gipfel wohl bereits seit alters her von Hirten und Jägern bestiegen.

Panorama Punkt 2478:
Von Nord bis Nordost geht die Fernsicht in die Appenzeller Alpen, das Rätikon, das Bregenzerwald- und Lechquellengebirge und die Allgäuer Alpen.
Dann sperren bis über Südost die umliegenden höheren Erhebungen wie Pizol, Hangsackgrat, Heubützler oder Haldensteiner Calanda die Sicht.
Es folgt zwischen Südost und Süd in herrlichem Anblick das Ringelgebirge mit dem Fahnenstock davor.
Von Süd bis Südwest sperrt der Sardonastock, dann weitet sich die Fernsicht gegen Westen über die Glar-ner Alpen hinweg bis in die Urner Alpen.
Bis Nord beschliessen die östlichen Glarner Alpen die Rundsicht.

Panorama Punkt 2475:
Von Nord bis Nordost geht die Fernsicht in die Appenzeller Alpen, das Rätikon, das Bregenzerwaldgebirge und die Allgäuer Alpen.
Dann sperren bis über Ost die umliegenden höheren Erhebungen wie Hochwart, Hangsackgrat, Heubützler oder Sazmartinhorn die Sicht.
Zwischen Ost und Südost zeigen sich über dem Plattenfirst der Piz Linard, das Pischahorn und die Weissfluh, dann sperren bis Südwest das Ringelgebirge und der Sardonastock die Fernsicht. Gegen Westen hin weitet sich diese dann bis in die Urner Alpen. Bis Nord runden danach die östlichen Glarner Alpen das Panorama ab.

Namensgebung:
Die Erstellung detaillierterer Karten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere das Aufkommen von Führerliteratur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zur Notwendigkeit der Einführung eindeutiger und zutreffender Namen für bis anhin namenlose oder unklar bezeichnete Erhebungen.
Die Erstauflage des betreffenden SAC-Führers aus dem Jahr 1916 führt den bis anhin namenlosen Gratzug als Scheibser Grat mit einer Höhe von 2480 und 2486 m. Die dritte Auflage von 1958 erwähnt dann erstmals einen Grauspitz mit einer Höhe von 2478 m, ohne auf den Gipfelpunkt weiter einzugehen. Der Scheibser Grat der vorherigen Auflagen wird nicht mehr aufgeführt. Erst in der vierten Auflage von 1988 findet sich der Gipfel mit seinen Routen.

Auf der Dufourkarte ist die Kuppe westlich des heutigen Punktes 2478 ab dem Jahr 1859 als Punkt 2486 verzeichnet.
Die Siegfriedkarte von 1874 führt dann drei namenlose Gratpunkte mit Höhen von 2486, 2480 und 2483 m. Ab 1918 wird die Höhe der bisherigen Kuppe 2483 auf 2480 m reduziert.
Die LKS führt den Gratzug dann ab 1960 unter der Bezeichnung Grauspitz mit Höhen von 2478 und 2475 m.

Die Herkunft des Ortsnamens Scheubs ist unklar. Eine Deutungsmöglichkeit wäre das ältere 'Larascheuw', vom lateinischen 'laricetu' (Lärchenwald) kommend, mit nachfolgender Abtrennung der Anlautsilbe 'Lara'.

Eigenständigkeit des Gipfels Punkt 2478 - Prominenz: 72 m
Bezugsscharte: Muottätaler Fürggli (2406 m)
Prominence master: Fahnenstock (2612 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels Punkt 2478 - Dominanz: 0.87 km
Dominance master: Fahnenstock (2612 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.

Jagdbanngebiet Graue Hörner:
Dieser Gipfel liegt an der Grenze zum wildreichen Eidgenössischen Jagdbanngebiet Graue Hörner.
Mit dem Beginn des Einwinterns muss aus Rücksicht auf die hier überwinternden Tierbestände bis zum Zeitpunkt der Schneeschmelze im Frühsommer jegliche Tourenaktivität unterbleiben. Frei zugänglich ist lediglich das Gebiet westlich der Seez sowie das Muottätal.
Detaillierte Informationen zu bestehenden Einschränkungen sind unter der Webseite wildruhezonen.ch abrufbar.
Auch in der restlichen Jahreszeit sollte es eigentlich selbstverständlich sein, sich am Berg derart zu verhalten, dass die Tierwelt möglichst wenig gestört wird.

Falsche Bezeichnungen auf der LKS:
Für das nordwestlich des Fahnenstocks gelegene Tälchen kursieren (vor allem auf der LKS) diverse, mehrheitlich falsche Bezeichnungen.
Die korrekte Schreibweise lautet Muottätal (hochdeutsch Muottental), respektive Muottätaler Fürggli für den Übergang und Muottätaler Grat für den Gratverlauf vom Fahnenstock (2612 m) zum Marchegghorn (2613 m).
Letzte Änderung: 30.12.2017, 11:39Alle Versionen vergleichenAufrufe: 16751 mal angezeigt

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