Der Piz Segnas bildet zusammen mit dem Piz Sardona einen drei Kilometer langen, von Nord nach Süd gerichteten, geografisch bedeutsamen Bergstock in der Kulmination des Sernftals, des Weisstannentals und des Calfeisentals.
Der Piz Segnas bildet den südlichen Endpunkt. Den höchsten Punkt markiert ein Steinmann.
Aufbau:
Der Gipfel zeigt eine schuttbedeckte Gipfelkuppe, die nordwest- und ostseitig von steilen und brüchigen Wänden umgeben ist, während die Südwestflanke aus weniger steilem, felsdurchsetztem Schutt gebildet wird.
Die Verbindung zum Piz Sardona bildet der Nordgrat, der rasch von einem Grat in einen welligen Schuttrücken übergeht. Der Südgrat Richtung Atlas sowie der bald einmal Richtung Südwest drehende Westgrat zum Pass dil Segnas (2627 m) sind ausgeprägt.
Ostseitig ist der Segnasgletscher (Glatschiu dil Segnas) eingelagert.
Der ehemalige obere Sardonagletscher am Gipfelplateau ist bis auf kaum mehr nennenswerte Reste in der Ostflanke des Piz Sardona abgeschmolzen.
Gestein:
Der Unterbau besteht aus Flysch (Kalk- und Tonschiefer, Kalk- und Mergelbänke, Sandstein und Quarzite). Darüber ist der bedeutend ältere Verrucano (Plagioklasgneis, Schiefer) überschoben.
Normalweg:
Nachdem der früher üblicherweise benutzte Aufstieg vom Segnasgletscher durch die Ostflanke des stetig fortschreitenden Eisschwunds wegen rasch einmal schlechte Verhältnisse aufweist, wird heute die Südwestflanke als Normalroute begangen.
Auch vom Piz Sardona her lässt sich der Gipfel einfach erreichen.
Erste dokumentierte Besteigung:
23.7.1861 - Georg Sand-Frank mit Führer Heinrich Elmer, vom Piz Sardona her.
Panorama:
Von Nord bis Nordost finden wir über dem Piz Sardona die Appenzeller Alpen.
Bis Ost reicht die Fernsicht anschliessend bis ins Bregenzerwaldgebirge, in die Allgäuer Alpen und zur Zugspitze im Wettersteingebirge, in die Lechtaler Alpen, ins Verwall, in die Samnaungruppe, die Ötztaler Alpen und die Silvretta.
Im Osten sperrt dann das Ringelgebirge die Fernsicht.
Bis über Südost folgen über den Albulaalpen die Sesvennagruppe, die Ortler-, Livigno- und Berninaalpen sowie die Plattagruppe.
Die Adulaalpen dominieren über Süd bis Südwest. Im Südwesten zeigen sich die Viertausender der Walliser Alpen. Dann sperren die höchsten Gipfel der Glarner Alpen, rechts davon Mönch, Eiger und Wetterhörner.
Es folgen im Westen die Urner Alpen. Bis Nordwest dominieren dann der Bös Fulen und das Glärnischmassiv, dahinter der Jurabogen mit dem Chasseral und die Vogesen.
Gegen Norden hin beschliessen die östlichen Ausläufer der Glarner Alpen die Rundsicht.
Namensgebung:
Friedrich Wilhelm Sprecher (1871 - 1943), Lehrer und Bergsteiger aus Vättis sowie wohl der bestausgewiesenste Kenner der Berge um die Tamina, hat 1914 als Vorbereitung für die Erstausgabe des von ihm ver-fassten SAC-Führers eine Dissertation über die Ortsnamen des Taminagebiets erstellt.
Dieses interessante und auch heute noch überaus lesenswerte Werk kann unter dem Link http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1914-Die%20Ortsnamen%20des%20Taminagebietes.pdf über die Webseite des Untervazer Burgenvereins abgerufen werden.
Daraus entnommen nachfolgend gestrafft und bereinigt die Fakten zur Entstehung und Herkunft des Ortsnamens Segnes.
• Segnes
Salis erwähnt zuerst den von J. R. Meyer in Aarau anlässlich der Erstellung seines 'Atlas suisse' gemessenen Segnes oder Tschingelspitz.
Literatur: 1805-1812 - Salis-Seewis, J. U. v., Gesammelte Schriften. Chur 1858.
Ebel und Lutz nennen den Segnes oder Tschingelspitz auch Segneshorn, während bei Röder und Tscharner, Meyer von Knonau und späteren Schriftstellern der Name Piz da Segnias erwähnt wird.
Literatur: 1809 - Ebel, J. G., Anleitung, die Schweiz zu bereisen. III. Aufl.
Literatur: 1827 - Lutz, M., Vollständige Beschreibung des Schweizerlandes. Aarau.
Literatur: 1838 - Röder und Tscharner, Der Kt. Graubünden, historisch, geographisch und statistisch geschildert. St. Gallen.
Literatur: 1838 - Meyer von Knonau, Erdkunde der schweiz. Eidgenossenschaft.
Heer und Blumer (1848) reden nur von einem Sardonen, Sauren und Suren als Grenzstock zwischen Scheibe und Segnespass, von einem Saurenstock und Piz Segnes ist auf Glarner Seite noch nicht die Rede.
Theobald (1861) nennt den Kamm zwischen Segnes sura und Segnes sut 'Segneshörner' und unterscheidet ein 'vorderes Segneshorn' (der heutige Piz Segnas) und ein 'hinteres Segneshorn' (der heutige Atlas).
Literatur: 1861 - Theobald, G., Das Bündner Oberland. Chur.
Der Glarner Führer H. Elmer, der Sand-Franck 1861 bei seiner ersten Besteigung der Scheibe (3054 m, heute Piz Sardona) und des Piz Segnes begleitete, nannte den gleichen Segneskamm Mittelgrat.
Literatur: 1861 - G.Sand-Franck, Hinterlassene Schriften. (Scheibe-Saurenstock-Piz Segnes.) St. Gallen.
Auf der Dufourkarte von 1859 wird der Gipfel erstmals als Piz Segnes mit einer Höhe von 3118 m geführt.
In der Siegfriedkarte von 1874 erfolgt eine Höhenanpassung auf 3102 m.
Im Jahre 1951 wird in der LKS der Name auf Piz Segnas und die Höhe auf 3098 m korrigiert.
Die Erstausgabe des von Friedrich Wilhelm Sprecher verfassten Gebietsführers aus dem Jahre 1916 führt den Gipfel als Piz Segnes mit einer Höhe von 3102 m. Es wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass der Gipfel früher Segneshorn oder Piz da Segnias genannt wurde und im Glarnerland auch heute noch sporadisch Tschingelspitz genannt wird.
In der dritten Auflage aus dem Jahre 1958 wird der Gipfel dann als Piz Segnas mit einer Höhe von 3098 m aufgeführt.
Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 606 m
Bezugsscharte: Trinser Furgga (Fuorcla dils Sax, 2492 m)
Prominence master: Tristelhorn (Piz da Sterls, 3114 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.
Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 5.86 km
Dominance master: Tristelhorn (Piz da Sterls, 3114 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.
Von der Bergstation Cassons wird der breite Rücken des Cassonsgrates in Nordwestliche Richtung überschritten. Nun über einen schärfer werdenden Grat in die Fuorkla Raschaglius abfahren/steigen. Von hier wird in nördliche Richtung bis in die Sohle des Gletscherkars der Segnas Sura gequert. Hier wird angefellt und in sanfter Steigung geht es weiter in nörlicher Richtung die Hänge des Segnas Gletschers empor bis man auf ca. 2780m ein kleines Hochplateau erreicht. Von diesem aus ersteigt man einen sehr steilen Osthang(!) weiter in Richtung Surenjoch. Oberhalb des Steilhanges hat man 2 Möglichkeiten. Bei guten Schneebedingungen kann man direkt die recht steilen und ausgesetzten Osthänge unterhalb von Punkt 3039 queren oder man geht weiter zum Surenjoch und ersteigt von hier den breiten Rücken zu P. 3039 um nach einem kurzem Abstieg wieder auf Route 1 zu treffen. Nun geht es zu Fuß weiter über den Nordgrat zum Gipfel. Da der Grat oft abgeweht ist und der abschüßige feinsplittrige und vereiste Untergrund wenig halt gibt sind hier Steigeisen oft nützlich. Sehr gute Skifahrer können bei sicheren Bedingungen die Ski mit zum Gipfel nehmen und über die im oberen Teil äußerst steile Südwestflanke abfahren! In diesem Fall wird über die Schwemmebene der Segnas Sut im Bereich der Segnashütte wieder das Skigebiet erreicht. Andernfalls wird entlang des Aufstiegsweges abgefahren und nach dem Hatscher über die obere Schwemmebene Plaun Segnas Sura an deren Ausfluß die markierte Skiroute erreicht.
Marco Villiger
Verhältnisse
24.02.2021
1 Person(en)
Sehr wenige (max. 5 Personen)
nein
Gut
Um 09:15 bei der Segnes-Hütte gestartet. Um ca 11:00 den Aufstieg zum Surenjoch in Angriff genommen. Schnee war schon gut aufgeweicht. Gipfelgrat auf der Nordseite ziemlich hartgepresst z.T eisig. Beim Skidepot abgebrochen, da Gipfelhang eisig aussah und ich es ohne Steigeisen nicht probieren wollte. Zudem schon eher spät dran und den Steilhang beim Surenjoch wollte ich bei diesem Sommerwetter nicht zu spät nehmen.