Gsall Grat25.08.2025
Routenbeschreibung
Schweikert (2879m)
Gsall Grat
Ab der Verpeilhütte muss man bis zur Verpeilalm absteigen (oder eben dort starten), wo der Dr. Angerer Höhenweg ins Gsalltal beginnt. Dem Höhenweg folgt man, wenn er beginnt leicht in Richtung Gsalltal zu fallen, 10m bevor man erstmals die Gsallalm sehen kann, zweigen rechts Steigspuren ab, die zum Einstieg führen. Erst über einen breiten Rücken, dann über eine kurze Felsstufe (Rinne, II) und zuletzt leicht rechtshaltend (2-3 Steinmänner) erreicht man den Einstieg rechts einer markanten Rinne (Bohrhaken in einigen Metern rechts).
Route:
Die Route folgt nun dem anfangs wenig ausgeprägten NW-Grat des Schweikert. Nach der ersten Felsstufe folgt längeres Gehgelände, auch danach ist der Grat noch sehr gutmütig - nicht ausgesetztes Gehgelände und kurze Aufschwünge wechseln sich ab. Je mehr Höhe man gewinnt, desto schärfer wird der Grat, desto ausgesetztere Kletterpassagen - einerseits an steilen Aufschwüngen, andererseits an beinahe horizontalen Gratstücken mit Auf- und Abkletterpassagen - sind zu bewältigen. Der anschließende teils sehr ausgesetzte Grat und die steilen Schlusslängen, u.a. entlang einer Piaz-Schuppe, sind ein absolutes Highlight.
Nominell ist die Tour leicht, selbst die schwersten Stellen überschreiten den oberen vierten Grad nicht. Sie setzt aber etwas Erfahrung in der Seilhandhabung voraus, weil stures Standplatzsichern einen hier nicht vorwärts bringt, sondern Wechseln zwischen kurzem Seil, halblangem, laufenden Seil und Standplatzsicherung gefragt ist (es gibt auch keine klassischen definierten Stände, wir haben oft an Zacken Stand gemacht). Vom Nachsteiger wird in den Grat- und Abkletterpassagen ebenso eine gewisse Routine erwartet. Ein Rückzug wäre zudem nur durch Abklettern oder mit erheblichem Materialverlust möglich: Es gibt mit einer Ausnahme keine zum Abseilen eingerichteten Stände. Die Routenführung und Wegfindung sind nach dem Zustieg aber eigentlich immer offensichtlich; häufig finden sich auch Bohrhaken zur Sicherung, gerade an den steileren und kompakten Aufschwüngen. Ergänzende Sicherung durch die Seilführung und mit Schlingen (mind. eine davon > 120cm) und einigen Friends ist aber in vielen, vor allem in den eher horizontalen Gratpassagen sinnvoll und auch gut möglich.
Abstieg:
Der teilweise schwach markierte Abstieg vom Gipfel ist vor allem im mittleren Teil nicht ganz anspruchslos: Es müssen zwei steinschlaggefährdete Gräben / Rinnen gequert werden, zudem führt der Abstieg dazwischen und danach durch teils extrem steiles, absturzgefährdetes Gras- und Schrofengelände, das allerdings an vielen Stellen mit Ketten / Seilen gesichert ist. Bei Nässe nicht zu empfehlen.
Mind 30 m Seil, Friends und Keile
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