Verhältnisse vom 25.08.2006
Damavand (Iran) (5671m)
ALLGEMEIN: Der Damavand (sprich Dämaa-wänd) ist der höchste Berg des Irans, ja sogar der höchste Berg in Asien westlich vom Hindukusch in Afghanistan. Ausserdem ist er der höchste Vulkan ganz Asiens; seine Prominenz beträgt 4667m, womit er an Selbstständigkeit an der 12. Stelle aller Berge der Welt steht. Der freistehende Stratovulkan liegt zentral im Alborz-Gebirge, das etwa so gross wie die die Alpen ist und im Norden des Irans liegt. Der Alborz bildet eine oft über 4000m hohe Barriere zwischen dem Kaspischen Meer (Darya-ye Khazar) und dem Iranischen Hochland. Der einzige Berg über 5000m im geologisch sehr aktiven Gebiet (Erdbeben!) ist der Damavand 66km nordöstlich von Tehran. Der Damavand gilt als post-aktiver Vulkan, sein letzter Ausbruch mit einem Lavastrom liegt schon 38500 Jahre zurück. Dennoch treten oberhalb 5200m immer noch Schwefelgase (Schwefel elementar, Schwefeldioxid SO2 und Schwefelwasserstoff H2S) aus. Die erste gesicherte Besteigung des Damavand gelang dem Engländer H. Taylor Thomson im Jahre 1837.
BERGSTEIGERISCHES: Die besten und wettersichersten Monate sind Juli bis September. Die technischen Schwierigkeiten stellen eigentlich kein Problem auf allen Routen dar, meist muss man nur kurze Stellen im Grad I überwinden. Dennoch ist der Berg wegen seiner Höhe und freistehenden Lage nicht zu unterschätzen. Im Gipfelbereich ist die Temperatur tagsüber auch im Sommer meist unter -5°C und es ist oft stark windig. Zudem kann man auch im Sommer (auch wenn es selten zutrifft) durch einen Wetterumsturz mit Schneefall oberhalb 5000m schnell in eine missliche Lage geraten wenn man zu wenig gut ausgerüstet ist. Im Winter und Frühling bietet sich der Berg für Skitouren an, dann kann es aber auf dem Gipfel trotz Windstille bis -40°C kalt werden! 1970 war wegen widrigen Wetterverhältnissen sogar der berühmte Reinhold Messner gescheitert. Ein anderes Problem des Berges ist seine Höhe, man sollte sich zuvor bei weniger hohen Bergen akklimatisieren oder dementsprchend langsam Aufsteigen und sich dabei drei oder vier Tage Zeit für die Besteigung nehmen. Ich traf einige Bergsteiger die klar Überfordert und am Ende ihrer Kräfte waren, deshalb erreichten sie den Gipfel auch nicht. Die Normalroute ab Gusfandsara verläuft auf der Südseite des Berges; Auch die anderen Routen sind nicht schwieriger, man muss nur von weiter unten starten und braucht dann eher drei Tage bis zum Gipfel.
ROUTE: Ich wählte die Normalroute ab Gusfandsara im Süden. Da ich mich schon anfangs Monat im Wallis und zwei Tage zuvor am Towchal (3964m) nördlich von Tehran ein wenig akklimatisiert hatte, nahm ich mir zwei Tage Zeit für die Besteigung. Tag 1: Zusammen mit einigen iranischen Bergsteiger fuhren wir in einem Geländewagen von Rineh nach Gusfandsara (3000m) hoch. Hier liegt auch das Lager 1 bei einer Moschee, wo man nochmals übernachten könnte (50 Plätze). Leider kommt man bei der Besteigung über Normalroute nicht um das Permit herum (50 US-Dollar), das man hier zu lösen hat. Das Permit wird bei der Ankunft im Lager 2 kontrolliert! Wer sein Gepäck nicht selbst tragen möchte, kann es ab Gusfandsara von einem Esel mit Hirtenbegleitung ins Lager 2 hochschleppen lassen, ich verzichtete jedoch auf dieses Angebot (wieviel es gekostst hätte weiss ich nicht). Gleich hinter der Moschee beginnt der nicht allzu steile Bergpfad über alpine Weiden zum Lager 2. Man überquert einige mit Pflanzen überwachsene, uralte Lavaströme und kürzere Steilstufen bis man nach etwa 3-4 Stunden im Lager 2 auf einer Felsterrasse ankommt. Das Lager 2 auf 4150m ist das eingentliche Hochlager, hier leigt auch die Schutzhütte Bargah-e Sevvom. Die Hütte hat 30 Plätze und ist meist vollends überfüllt, man kann sich hier jedoch für zusätzliche 10 US-Dollar ein gemütliches Zelt mieten (Schlafsack und Gaskocher müssen aber selbst mitgenommen werden). Zur Zeit wird eine neue Hütte gebaut, nächstes Jahr (2007) sollte sie fertig sein, man sollte dann mit Halbpension übernachten können. Zur besseren Akklimatisation stieg ich am Nachmittag noch bis auf 4500m hoch um anschliessend zum Zelt zurückzukehren. Tag 2: Da die die Gefahr der Wolkenbildung am späteren Vormittag besteht, starte ich den Gipfelsturm schon kurz nach halb 2; es geht oft über Pfadspuren hoch, manchmal muss man jedoch einfach über kleinere Lavafelsen klettern. Langsames Gehen in kleinen Schritten ist gefragt, so stieg ich kontinuierlich höher bis zwischen 5100m und 5200m die Sonne aufging. Ab 5200m machten sich die ersten Schwefelgerüche bemerkbar. Die Landschaft ändert sich ebenfalls, gelbe Schwefelablagerungen und fast weisse Felsen beherrschen nun die Landschaft. Ausserdem lagen hier oben bei meiner Besteigung einige Zentimeter Neuschnee. Etwas weiter oben beginnen dann die Löcher aus denen Schwefeldämpfe austreten. Trotz der Höhe sollte man die Stellen schnell passieren, dies gilt besonders für die grossen Ausbrüchre kurz unter dem Kraterrand. Man kann eigentlich über die Schwefelfelder die Route zum Gipfel wählen wie man will, nur muss man schauen von wo dass der Wind kommt um nicht gerade in die dicksten Schwefelgaswolken zu geraten. Vom Kraterrand erreicht man in wenigen Minuten den höchsten Punkt mit 5671m, der Gipfelfelsen kann problemlos über wenige Meter erklettert werden. Lohnenswet ist auch die Umrundung des Kraters von etwa 300m Durchmesser.
BASISLAGER: Das Berggasthaus des Iranischen Bersteigerverbandes in Rineh bietet den besten Basisort zur Damavandbesteigung. Für 40 US-Dollar wird man von Reza mit Frühstück und Nachtessen versorgt, während der Damavandbesteigung sind die privaten Sachen hier sicher versorgt. Die Zimmer sind sauber und gemütlich, ausserdem kann auch selbst gekocht werden. Im Preis inbegriffen ist auch der Hin- und Rücktransport nach Gusfandsara.
BERGSTEIGERISCHES: Die besten und wettersichersten Monate sind Juli bis September. Die technischen Schwierigkeiten stellen eigentlich kein Problem auf allen Routen dar, meist muss man nur kurze Stellen im Grad I überwinden. Dennoch ist der Berg wegen seiner Höhe und freistehenden Lage nicht zu unterschätzen. Im Gipfelbereich ist die Temperatur tagsüber auch im Sommer meist unter -5°C und es ist oft stark windig. Zudem kann man auch im Sommer (auch wenn es selten zutrifft) durch einen Wetterumsturz mit Schneefall oberhalb 5000m schnell in eine missliche Lage geraten wenn man zu wenig gut ausgerüstet ist. Im Winter und Frühling bietet sich der Berg für Skitouren an, dann kann es aber auf dem Gipfel trotz Windstille bis -40°C kalt werden! 1970 war wegen widrigen Wetterverhältnissen sogar der berühmte Reinhold Messner gescheitert. Ein anderes Problem des Berges ist seine Höhe, man sollte sich zuvor bei weniger hohen Bergen akklimatisieren oder dementsprchend langsam Aufsteigen und sich dabei drei oder vier Tage Zeit für die Besteigung nehmen. Ich traf einige Bergsteiger die klar Überfordert und am Ende ihrer Kräfte waren, deshalb erreichten sie den Gipfel auch nicht. Die Normalroute ab Gusfandsara verläuft auf der Südseite des Berges; Auch die anderen Routen sind nicht schwieriger, man muss nur von weiter unten starten und braucht dann eher drei Tage bis zum Gipfel.
ROUTE: Ich wählte die Normalroute ab Gusfandsara im Süden. Da ich mich schon anfangs Monat im Wallis und zwei Tage zuvor am Towchal (3964m) nördlich von Tehran ein wenig akklimatisiert hatte, nahm ich mir zwei Tage Zeit für die Besteigung. Tag 1: Zusammen mit einigen iranischen Bergsteiger fuhren wir in einem Geländewagen von Rineh nach Gusfandsara (3000m) hoch. Hier liegt auch das Lager 1 bei einer Moschee, wo man nochmals übernachten könnte (50 Plätze). Leider kommt man bei der Besteigung über Normalroute nicht um das Permit herum (50 US-Dollar), das man hier zu lösen hat. Das Permit wird bei der Ankunft im Lager 2 kontrolliert! Wer sein Gepäck nicht selbst tragen möchte, kann es ab Gusfandsara von einem Esel mit Hirtenbegleitung ins Lager 2 hochschleppen lassen, ich verzichtete jedoch auf dieses Angebot (wieviel es gekostst hätte weiss ich nicht). Gleich hinter der Moschee beginnt der nicht allzu steile Bergpfad über alpine Weiden zum Lager 2. Man überquert einige mit Pflanzen überwachsene, uralte Lavaströme und kürzere Steilstufen bis man nach etwa 3-4 Stunden im Lager 2 auf einer Felsterrasse ankommt. Das Lager 2 auf 4150m ist das eingentliche Hochlager, hier leigt auch die Schutzhütte Bargah-e Sevvom. Die Hütte hat 30 Plätze und ist meist vollends überfüllt, man kann sich hier jedoch für zusätzliche 10 US-Dollar ein gemütliches Zelt mieten (Schlafsack und Gaskocher müssen aber selbst mitgenommen werden). Zur Zeit wird eine neue Hütte gebaut, nächstes Jahr (2007) sollte sie fertig sein, man sollte dann mit Halbpension übernachten können. Zur besseren Akklimatisation stieg ich am Nachmittag noch bis auf 4500m hoch um anschliessend zum Zelt zurückzukehren. Tag 2: Da die die Gefahr der Wolkenbildung am späteren Vormittag besteht, starte ich den Gipfelsturm schon kurz nach halb 2; es geht oft über Pfadspuren hoch, manchmal muss man jedoch einfach über kleinere Lavafelsen klettern. Langsames Gehen in kleinen Schritten ist gefragt, so stieg ich kontinuierlich höher bis zwischen 5100m und 5200m die Sonne aufging. Ab 5200m machten sich die ersten Schwefelgerüche bemerkbar. Die Landschaft ändert sich ebenfalls, gelbe Schwefelablagerungen und fast weisse Felsen beherrschen nun die Landschaft. Ausserdem lagen hier oben bei meiner Besteigung einige Zentimeter Neuschnee. Etwas weiter oben beginnen dann die Löcher aus denen Schwefeldämpfe austreten. Trotz der Höhe sollte man die Stellen schnell passieren, dies gilt besonders für die grossen Ausbrüchre kurz unter dem Kraterrand. Man kann eigentlich über die Schwefelfelder die Route zum Gipfel wählen wie man will, nur muss man schauen von wo dass der Wind kommt um nicht gerade in die dicksten Schwefelgaswolken zu geraten. Vom Kraterrand erreicht man in wenigen Minuten den höchsten Punkt mit 5671m, der Gipfelfelsen kann problemlos über wenige Meter erklettert werden. Lohnenswet ist auch die Umrundung des Kraters von etwa 300m Durchmesser.
BASISLAGER: Das Berggasthaus des Iranischen Bersteigerverbandes in Rineh bietet den besten Basisort zur Damavandbesteigung. Für 40 US-Dollar wird man von Reza mit Frühstück und Nachtessen versorgt, während der Damavandbesteigung sind die privaten Sachen hier sicher versorgt. Die Zimmer sind sauber und gemütlich, ausserdem kann auch selbst gekocht werden. Im Preis inbegriffen ist auch der Hin- und Rücktransport nach Gusfandsara.
Bis zum ersten Schneefall (meist Ende September) weiterhin machbar.
Warme Kleidung, es kann sehr kalt werden! Mehr Fotos und Infos siehe: http://www.hikr.org/tour/post1260.html .
Routeninformationen
Damavand (Iran) (5671m)
Tag 1: Gusfandsara (Lager 1) - Bargah-e Sevvon. Tag 2: Bargah-e Sevvon (Lager 2) - Gipfel - Gusfandsara.
Letzte Änderung: 04.09.2006, 15:04Aufrufe: 875 mal angezeigt