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Verhältnisse vom 10.08.2024

Sichelchamm (2269m): "Chnorren" (Südgrat)

WanderungAusgezeichneter Eintrag
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Für das Projekt „Churfirsten - 7 summits & more“ besteige ich alle Gipfel der Kette von Amden bis Sargans
Den Sichelchamm wollte ich schon im Oktober 2023 vom Vorapsee via Nideripass und Höchst besteigen, habe aber beim Einstieg in die Kletterstelle wieder umgedreht, weil ich mir nicht 100% sicher war.
Danach habe ich Tourenberichte gelesen und den Berg mit Google Earth überflogen und kam zum Schluss, dass der Aufstieg über den Chnorrengrat machbar ist.

Ich bin mit dem 1. Zug nach Flums gefahren und dann mit dem E-City Bike bis zum Kurhaus Sennis. Die asphaltierte Strasse war teilweise so steil, dass ich Serpentinen fahren musste. Nach 100 Minuten und 1‘000 Höhenmetern war der Pfuus aus und ich musste die letzten 200 Höhenmeter zur Alp Büchel zu Fuss gehen. Nach der Alp führt der Weg (der nicht immer als solcher zu erkennen ist) sehr steil durch eine Ziegenweide, die mit Elektrodrähten gegen den Wolf gesichert ist, welche aber Holztüren für Beegsteiger hat. Der Älpler verzichtet bewusst auf Herdenschutzhpnde, weil man das Wanderern nicht zumuten kann. Hier findet man auch den einzigen Wegweiser zum Sichelchamm.
Oberhalb der Weide führt der Weg durch Heidelbeeren und Alpenrosen und ist teilweise sogar 1 m breit ausgemäht (vielen Dank). Am oberen Teil des langgezogenen Rückens geht man durch Latschen (Legföhren) und an der Baumgrenze kommt man zu den schwarzen Platten, der Schlüsselstelle der ganzen Tour.
Wenn man genau schaut, findet man Trittspuren, meistens links der Platten, teilweise muss man sie „auf Reibung“ überqueren. Deshalb ist die Tour auch nur bei trockener Witterung zu empfehlen.
Beim Ausstieg aus den Platten beginnt der sehr exponierte Gratweg. Teilweise sind die Steine nur 20 cm breit, so dass ich gezwungen war, sie sitzend zu überqueren.
Danach führt der gut sichtbare Trampelpfad über Wiesen und Felsen, immer auf dem Grat und mit Auf-und Abstiegen sehr ausgesetzt (hatte fast ein wenig Mittellegigratfeeling und vermisste das Kurze Seil von Dan) und mündet in leichten Kletterstellen vor dem Gipfel. Ich war froh über den Tipp im Gipfelbuch, den Pickel mitzunehmen, denn dami konnte ich mich in den steilen Stellen gut festkrallen.
Und plötzlich sieht man das Gipfelkreuz hinter 2 Türmen, was ein richtiger Motivationschub ist.
Nach 4 Stunden Aufstieg konnte ich mich an dem Giofelpanorama gar nicht sattsehen.
Schon beim Aufstieg sah ich auf der gegenüberliegenden Seite die markanten Spitze, Ringelspitz und Spitzmeilen.
Und natürlich meine Churfirstenkette, angefangen beim Leistchamm über Schären, Wart (der Zwerg), Selun, Frümsel, Brisi, Zuestoll, Schibenstoll, Hinder-und Chäsrrugg. Der Säntis war in den Wolken, aber der Blick auf das St. Galler Rheintal war ungetrübt. Direkt neben mir der aufstrebende Felsen des Gamsbergs (der noch auf meiner Liste steht), ein paar unbezwingbare Felsen und dann der Alvier und der Gauschla und weit unten der Gonzen, der über Sargans trohnt.
Es erfüllte mich mit Stolz, auf die Berge zu blicken, die ich schon bestiegen hatte.
Nach einer längeren Pause begann ich mit dem Abstieg, vor dem ich wegen der Ausgesetztheit grossen Respekt hatte. Aber erstaunlicherweise fühle ich mich sicherer als beim Aufstieg und konnte alle Passagen aufrecht begehen. Und so war ich nach einer Stunde schon am Ende des Grates und wieder auf sicheren Wegen.
Ohne Strom fuhr ich dann mit dem Velo die steile Bergstrasse hinunte, radelte bis Walenstadt, wo ich dann zur Belohnung in den Walensee eintauchte.
Am Ende des Tages war ich sehr stolz, den Sichelchamm bestiegen zu haben, da er mir schon lange vom Walensee her durch seine markante Gesteinsverwerfung in der Form einer Sichel aufgefallen war.

Man kann den Berg auch über die Sichel besteigen, das erzählten mir 3 Bergsteiger, die mir beim Aufstieg begegneten.
Ausser mir war noch 1 Dame auf dem Gipfel, welche ins Gipfebuch schrieb: „Es wird mit den Jahren nicht ringer…“
Bis in den Hebst machbar, aber nur bei längerer Trockenheit
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Letzte Änderung: 11.08.2024, 14:54Aufrufe: 1762 mal angezeigt

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Sichelchamm (2269m)

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1250 hm

3.5 h

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