Verhältnisse vom 23.08.2024
Piz Ftur (3022m): Von Piz Ivraina über Piz Laschadurella zum Piz Ftur
Heute mit 11 Stunden eine lange Tour gehabt.
Die Route von Ova Spin zum Piz Ivraina und auf dem Grat weiter bis zum Piz Laschadurella hatte ich bereits am 16.10.22 gemacht.
Nun wollte ich heute wissen, ob eine Fortsetzung des Grats vom Piz Laschadurella nach Osten möglich ist.
Auch hier bis anhin keine Informationen im Internet zum Piz Ftur gefunden. Auch ist der Tourenbeschreib im SAC Tourenführer wieder einmal sehr oberflächlich geschrieben: "Abwechslungsreicher Übergang. Blockgrat mit leichten Kletterstellen. Die Türme können alle umgangen werden (ZS)".
Deswegen mein ausführlicher Bericht dazu:
Zuerst noch ein paar Feststellungen von heute zur Tour vom 16.10.22:
Nach dem Piz Ivraina kam mir der Abstieg vom P2931 anspruchsvoller vor als damals. Bin ich ängstlicher geworden? Wie auch immer, ich habe diese Stelle von T5 auf T6 heraufgestuft, beides wie gehabt ein II-er. Die kurze Stelle ist mit dem Geröll stark ausgesetzt und verlangt Aufmerksamkeit.
Zudem bin ich beim Gipfelaufstieg zum Piz Laschadurella dieses Mal auf der rechten, statt damals auf der linken Seite (T6+, II+), hochgestiegen, was deutlich anspruchsvoller war (T6+, III).
Fast auf die Minute brauchte ich auch heute genau 4.45 Std bis zum Piz Laschadurella. Mein biologischer Abbau konnte ich somit erfreulicherweise entgegenwirken.
Nun zum Neuland vom Piz Laschadurella Ostgrat hinab ging es besser als erwartet. Leider war es aber beim ersten Sattel Schluss mit der Gratfortsetzung. Hier versuchte ich noch südlich etwas machbares zu finden; fehlgeschlagen. Somit nördlich in steilem Schuttgelände hinab den Felsen nahe nach Osten traversiert und beim nächsten grössren Sattel wieder hochgestiegen. Ich probierte natürlich hier auf dem Grat zu bleiben, kam jedoch an eine 10 Meter senkrechte Wand, somit wieder zurück zum zweiten Sattel. Hier sah es südlich gar nicht gut aus; ein Durchkommen aus meiner Sicht nicht möglich, auch gut so, denn es wäre da dann sowieso Nationalpark-Gebiet gewesen.
Beim zweiten Sattel, wo ich eigentlich soeben vom ersten Sattel hoch gekommen bin, musste ich somit wieder hinab, ja, und dieses mal noch tiefer als vorher, nur, damit ich später über Felsen und sandiges Geröllgelände kurz vor P2875 wieder hochsteigen konnte.
Also wer sich das alles nicht antun möchte ist wohl besser bedient aus dem Val Sampuoir bei Gravas von P2588 diesen P2875 über die Nordrinne direkt hochzusteigen. Ab P2875 war das Gelände interessant, denn zuerst ging es südlich vom Grat weiter über verschiedene Bänder hoch zu Felszacken und eine riesige schräge zersplittene Platte, die jedoch rechts umgangen werden konnte.
Nach 6.45 Std stand ich endlich auf dem Piz Ftur. Hier hatte es 3 grosse Steine aufeinander, somit ist da tatsächlich mal jemand gewesen.
Ich wusste, dass die Zeit und meine Energie langsam zu neige ging. Somit doch noch kurz dem Ostgrat vom Piz Ftur hinab bis nichts mehr ging. Nach Osten ging eine lange senkrechte Wand hinab, südlich kein Durchkommen, nördlich sah ich nur eine 5 Meter Rinne, die danach abschüssig wurde. Aus einem alten Führer war hier jedoch die Rede: Entweder direkt auf dem Ostgrat hinabklettern (unmöglich) oder nördlich umgehen. Deswegen bin ich diese 5 Meter Rinne trotzdem mal abgestiegen und habe da tatsächlich ein Weiterkommen gefunden. Aber es handelt sich da um extrem abschüssiges Gelände und ich empfehle es niemanden da hinab zu steigen!
Es wäre da wirklich noch möglich weiter unten nach Osten zu traversieren um P2895 zu erreichen.
ABER für den Piz Sampuoir war meine Batterie schon auf Reserve...
Als Abstieg empfehle ich den Westgrat hinab bis P2875 und dann durch die Nordrinne hinab nach Gravas in das Val Sampuoir.
Ein Fortsetzung des Grats vom Abbruchspunkt zum Piz Sampuoir ist demnächst vorgesehen. Der Berich folgt...
Die Route von Ova Spin zum Piz Ivraina und auf dem Grat weiter bis zum Piz Laschadurella hatte ich bereits am 16.10.22 gemacht.
Nun wollte ich heute wissen, ob eine Fortsetzung des Grats vom Piz Laschadurella nach Osten möglich ist.
Auch hier bis anhin keine Informationen im Internet zum Piz Ftur gefunden. Auch ist der Tourenbeschreib im SAC Tourenführer wieder einmal sehr oberflächlich geschrieben: "Abwechslungsreicher Übergang. Blockgrat mit leichten Kletterstellen. Die Türme können alle umgangen werden (ZS)".
Deswegen mein ausführlicher Bericht dazu:
Zuerst noch ein paar Feststellungen von heute zur Tour vom 16.10.22:
Nach dem Piz Ivraina kam mir der Abstieg vom P2931 anspruchsvoller vor als damals. Bin ich ängstlicher geworden? Wie auch immer, ich habe diese Stelle von T5 auf T6 heraufgestuft, beides wie gehabt ein II-er. Die kurze Stelle ist mit dem Geröll stark ausgesetzt und verlangt Aufmerksamkeit.
Zudem bin ich beim Gipfelaufstieg zum Piz Laschadurella dieses Mal auf der rechten, statt damals auf der linken Seite (T6+, II+), hochgestiegen, was deutlich anspruchsvoller war (T6+, III).
Fast auf die Minute brauchte ich auch heute genau 4.45 Std bis zum Piz Laschadurella. Mein biologischer Abbau konnte ich somit erfreulicherweise entgegenwirken.
Nun zum Neuland vom Piz Laschadurella Ostgrat hinab ging es besser als erwartet. Leider war es aber beim ersten Sattel Schluss mit der Gratfortsetzung. Hier versuchte ich noch südlich etwas machbares zu finden; fehlgeschlagen. Somit nördlich in steilem Schuttgelände hinab den Felsen nahe nach Osten traversiert und beim nächsten grössren Sattel wieder hochgestiegen. Ich probierte natürlich hier auf dem Grat zu bleiben, kam jedoch an eine 10 Meter senkrechte Wand, somit wieder zurück zum zweiten Sattel. Hier sah es südlich gar nicht gut aus; ein Durchkommen aus meiner Sicht nicht möglich, auch gut so, denn es wäre da dann sowieso Nationalpark-Gebiet gewesen.
Beim zweiten Sattel, wo ich eigentlich soeben vom ersten Sattel hoch gekommen bin, musste ich somit wieder hinab, ja, und dieses mal noch tiefer als vorher, nur, damit ich später über Felsen und sandiges Geröllgelände kurz vor P2875 wieder hochsteigen konnte.
Also wer sich das alles nicht antun möchte ist wohl besser bedient aus dem Val Sampuoir bei Gravas von P2588 diesen P2875 über die Nordrinne direkt hochzusteigen. Ab P2875 war das Gelände interessant, denn zuerst ging es südlich vom Grat weiter über verschiedene Bänder hoch zu Felszacken und eine riesige schräge zersplittene Platte, die jedoch rechts umgangen werden konnte.
Nach 6.45 Std stand ich endlich auf dem Piz Ftur. Hier hatte es 3 grosse Steine aufeinander, somit ist da tatsächlich mal jemand gewesen.
Ich wusste, dass die Zeit und meine Energie langsam zu neige ging. Somit doch noch kurz dem Ostgrat vom Piz Ftur hinab bis nichts mehr ging. Nach Osten ging eine lange senkrechte Wand hinab, südlich kein Durchkommen, nördlich sah ich nur eine 5 Meter Rinne, die danach abschüssig wurde. Aus einem alten Führer war hier jedoch die Rede: Entweder direkt auf dem Ostgrat hinabklettern (unmöglich) oder nördlich umgehen. Deswegen bin ich diese 5 Meter Rinne trotzdem mal abgestiegen und habe da tatsächlich ein Weiterkommen gefunden. Aber es handelt sich da um extrem abschüssiges Gelände und ich empfehle es niemanden da hinab zu steigen!
Es wäre da wirklich noch möglich weiter unten nach Osten zu traversieren um P2895 zu erreichen.
ABER für den Piz Sampuoir war meine Batterie schon auf Reserve...
Als Abstieg empfehle ich den Westgrat hinab bis P2875 und dann durch die Nordrinne hinab nach Gravas in das Val Sampuoir.
Ein Fortsetzung des Grats vom Abbruchspunkt zum Piz Sampuoir ist demnächst vorgesehen. Der Berich folgt...
Bleibt gleich.
Alleine ist man hier oben garantiert!
Für den Schlussaufstieg Piz Laschadurella und den Folgegrat bis zum Piz Ftur und den Abstieg musste im Fels jeder Stein vor der Belastung geprüft werden. Auch wenn er hält, heisst das nicht, dass er das auch wirklich tut! Ich habe da vieles losgetreten. Auch hat ein grosser Brocken meine Ferse erwischt. In diesem brüchigem Gelände unbedingt mehrere Kontaktpunkte suchen.
Auch muss feiner Schutt auf festen Platten im steilem Gelände, v.a. auf den Bänden, wegen Rutschgefahr kurz mit der Sohle frei gemacht werden.
Interessant ist die Tatsache, dass ich bis anhin auf all meinen Touren bei der Nationalparkgrenze immer dessen gelben Striche oder die geschriebene Markierung "NP" fand. Hier war jedoch ab dem Piz Laschadurella nichts mehr zu sehen. War da beim Parkwächter etwa die Farbe ausgegangen? Vielleicht auch verständlich, denn da oben verirren sich wohl nur die wenigsten...
Für den Schlussaufstieg Piz Laschadurella und den Folgegrat bis zum Piz Ftur und den Abstieg musste im Fels jeder Stein vor der Belastung geprüft werden. Auch wenn er hält, heisst das nicht, dass er das auch wirklich tut! Ich habe da vieles losgetreten. Auch hat ein grosser Brocken meine Ferse erwischt. In diesem brüchigem Gelände unbedingt mehrere Kontaktpunkte suchen.
Auch muss feiner Schutt auf festen Platten im steilem Gelände, v.a. auf den Bänden, wegen Rutschgefahr kurz mit der Sohle frei gemacht werden.
Interessant ist die Tatsache, dass ich bis anhin auf all meinen Touren bei der Nationalparkgrenze immer dessen gelben Striche oder die geschriebene Markierung "NP" fand. Hier war jedoch ab dem Piz Laschadurella nichts mehr zu sehen. War da beim Parkwächter etwa die Farbe ausgegangen? Vielleicht auch verständlich, denn da oben verirren sich wohl nur die wenigsten...
Letzte Änderung: 31.08.2024, 18:09Aufrufe: 381 mal angezeigt
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