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Verhältnisse vom 30.08.2009

Petit Dru Westwand - Direkte Amerikaner (3733m)

KlettertourSehr guter Eintrag
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Routeninformationen

Petit Dru Westwand - Direkte Amerikaner (3733m)

die direkte amerikaner ist bis zum ende der 90m verschneidung erhalten und in bestem zustand, hier traversiert man über veraltete bh technisch links raus zur nordwandführe, wo man diese knapp oberhalb des schneefelds erreicht (ca 3sl unterhalb des allainrisses)
kein schotter oder staub der vorangegangen bergstürze in der tour

hier ein bild mit eingezeichneter route:
http://wakko.pilgerer.org/IMG_9410-topo.jpg

am vortag mit der bimmelbahn nach montevers und von dort aus dem hüttenweg zum refuge charpoua gefolgt. wenn man aus dem steilen anfangsbereich nach den eisenleitern kommt, ist linkerhand des wegs eine grosse plane mit einem X auf dem boden befestigt. hier zweigen deutliche wegspuren nach links zur dru ab. ein paar meter weiter oben haben wir rechterhand des wegs nun ein biwakplatz für 2 personen gebastelt.
am morgen den mehr oder weniger offensichtlichen wegspuren richtung dru gefolgt, den aber in der wolkensuppe mit 3-5m sicht verloren. man trifft aber immer wieder auf pfadspuren...irgendwann über die überhängende geröllhalde auf den moränenkamm gekommen und dann zu früh auf den gletscher gegangen (immer noch wolkensuppe, man will ja schliesslich nicht den berg verpassen...) dadurch nochmal schön zeit verloren, unter anderem weil ich plötzlich mit der brust im schnee gesteckt habe und meine füsse unten in der spalte zappelten... ;)

die einstiegsbänder sind dann offensichtlich, hier 2sl auf und absteigend queren bis zum ersten bohrhakenstand. von dort aus der bh-leiter folgend bis ans ende des vorbaus.
die 40m piazschuppe ist von hier gut ersichtlich, wir haben sie in einer rechts-linksschleife in 2sl erreicht. ab hier geht es viele seillängen gradaus (senkrecht, teilweise überhängend) durch eine risslinie nach oben. hier fehlt im topoguide topo eine sl, und im eberlein wird irgendwann eine links-querung angegeben. wir sind einer markanten 6a-verschneidung nach oben gefolgt (an einem "interessanten" hängestand vorbei), bis diese in einen überhängenden handriss mündet (topoguide beschreibt evtl den weg direkt durch diesen handriss nach oben), hier der logisch einfachsten linie folgend links raus, hinüber in die Maillyverschneidung. nach 10h waren wir dann beim block coince. hier ne stunde pause mit ein bisschen schlaf. am block coince sieht man schon die traverse nach links am ende der 90m verschneidung zur nordwand.
die 6c-längen sind ordentlich anstrengend, und deshalb dann halt doch angefangen technisch zu klettern. die querung zur nordwand muss man übrigends direkt anklettern und nicht nach rechts zum alten stand. an alten "bohrhaken" (der marke "hoffentlich hab ich nicht zu viel gefressen") gehts dann rüber.

dort habe ich dann festgestellt, dass wir nicht wie zweimal im ohm gesagt, oberhalb des allainrisses rausgekommen sind, sondern ein gutes stück unterhalb. die sonne ging grad unter und wir haben ordentlich geflucht, schliesslich hatten wir gedacht, dass wir nach der traverse nur noch das vierergelände raufrennen müssen, und dann noch den abstieg im dunkeln machen können (sollte man aber nur machen, wenn man den kennt, das endet sonst höchstwahrscheinlich in einem verhauer ;)). nachdem dampfablassen kurz überlegt was das sinnvollste ist, und dann uns gegen den weiterweg und für abseilen mit einem kuschelbiwak am block coince entschieden. wenn wir das gewusst hätten, hätten wir die schuhe, steigeisen, pickel nicht durch die wand schleifen müssen...

am nächsten morgen dann in 3,5 stunden ab block coince abgeseilt. vom ersten bh-standplatz des vorbaus kann man 2x40m abseilen anstatt zu traversieren.
Letzte Änderung: 09.09.2009, 12:03Aufrufe: 5884 mal angezeigt

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