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Verhältnisse vom 25.04.2010

Monte Rosa Hütte => Zermatt

SkitourGuter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
In der Schlucht frisst das täglich mehr werdende Schmelzwasser sehr aggressiv an den restlichen Schneebrücken!! Siehe auch Ausblick
Außerdem im unteren Teil auf der alten Spur bleiben, sonst kämpft man schon morgens um 10Uhr mit absolut fauligem Schnee in dem man stecken bleibt, wie in einem Sumpf. Unserem Einzel-Mitfahrer ist bei einem solchen Sturz der Ski hinter der Bindung gebrochen.
Ich denke, dass wir mit die letzten waren, die durch die Schlucht gefahren sind (es sei denn es haut bis auf 2000m runter nochmal nennenswerte Mengen an Schnee hin) und würde diese Variante ab sofort NICHT MEHR EMPFEHLEN !! An einer Stelle haben wir sicherheitshalber lieber abgeseilt, um nicht ein unfreiwilliges Eiswasserbad zu nehmen. Außerdem sollte die Piste am Folgetag (26.4.) weggeschoben werden, um die darunter liegenden landwirtschaftlichen Flächen wieder nutzbar zu machen. Besser über Stockhornpass oder vielleicht via Gornergrat.
Verhältnis Bilder

Routeninformationen

Monte Rosa Hütte => Zermatt

Von der neuen Monte Rosa Hütte (2883m) fährt man die Seitenmoräne hinunter auf den Grenzgletscher. Diesen hinunter auf den Gornergletscher, allerdings eher am orographisch linken Rand bleiben, um nicht in den Bereich der schwierig zu überwindenden Schmelzwasser-Canyons zu gelangen. Bereits auf einer Höhe von 2450m tauchen die ersten Schmelzwassergräben auf und erstes Wasser fließt. Trotz unseres "möglichst weit links bleibens", hatten auch wir plötzlich einen ca. 3m tiefen und senkrecht eingeschnittenen Canyon links neben uns. Wir fuhren den Rücken weiter entlang und fanden an dessen Ende zum Glück einen unschwierigen Übergang (nur geneigtes Schutt bedecktes Eis, um zu Fuß hinunter zu steigen, übers Wasser dann ne Schneebrücke und drüben mit Skiern wieder hoch; siehe Foto). Um möglichst wenig Höhe zu verlieren machen wir einen Fehler, indem wir von der festgefahrenen Hauptspur noch weiter nach links abbiegen: Der Schnee trägt nicht, sondern ist sehr faulig. Wir kämpfen uns mühsam tiefer!
Zwischen 2400m und der Einfahrt in die Schlucht bei 2300m gibts die ein oder andere steinschlaggefährdete Zone: von links von den Felsen "Lichenbretter" herunter, waren in erstaunlich großem Abstand zur Felswand einige frische, nicht kleine Einschlaglöcher im Schnee (s. Foto).
Die Schlucht wird immer schmäler, das Wasser mehr und der Schnee weniger. An einer Stelle mit einem großen Fels, um den links das Wasser herum fließt, meinen wir deshalb wir müssten rechts. Es geht aber doch links vorbei. Unter dem großen Fels ist ein kleiner eingeklemmt an dem eine Bandschlinge zwecks Abseilen hinterlassen war. Mangels Alternativen nutzen wir diese gerne, weil es danach mit z.T. Blankeis, glattgeschliffenem Fels, sprudelndem Schmelzwasser und bröckelndem Schnee weiter geht (s. Foto). Gesichert am Seil hatten wir wenigestens die Gewissheit nicht in dem großen Eiswassertümpel unterhalb zu landen.
Weiter unten hat man vorgesorgt: einen tiefen Wassertümpel zwischen glatten Felswänden übergeht man auf Holzbohlen, die auf Eisenträgern angebracht sind; es gibt dem Fels entlang sogar ein Seilgeländer.
Auf diversen Schneeresten können wir bis 2100m abfahren. Nach zweimaligem Tragen und nochmal Anschnallen, erreichen wir die Staumauer bei 2007m. Zu Fuß bis zur Brücke runter und wieder hoch zur Piste. Sulzige Piste mit aperen Stellen bis Furi, dann Gondel (9,60 CHF).
Für die 1060m "Abfahrt" haben wir wegen der "besonderen Verhältnisse" unerwartet lange, nämlich 3 Std. gebraucht.
Letzte Änderung: 19.05.2010, 20:02Aufrufe: 2041 mal angezeigt

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