Menu öffnen Profil öffnen
SkitourAusgezeichneter EintragMit GPS-Track
1 Person
20-50 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Oben: Sulz
Unten: Sulz
Gleich wie Lawinenbulletin wahrgenommen
Heute wieder einmal eine lange E-Bike & Skitour Kombination.
Start morgens um 04:00 vom Val Müstair mit dem E-Bike nach Prad und hoch nach Sulden (47km, 2.05 Std mit einer Restbatterie von 5%). Heute hielt meine Ski-am-Bike-Fixation, so, dass ich meinen Rücken etwas schonen konnte (dies war am 11.05.24 beim Ortler anders). Bei der Talstation in Richtung Schaubachhütte hat es am Anfang noch keinen Schnee. Ab ca. 2008Hm hat es am Bach entlang noch Restschneeflecken, die ich halbwegs benutzen konnte. Erst kurz vor der Mittelstation bei ca. 2150Hm hat es aktuell eine geschlossene Pistendecke.
Auf pickelharter Piste ging es mit vielen anderen Skitourengänger (01.05. ist im Vinschgau ein Feiertag) hoch bis unterhalb der Schaubachhütte. Hier statt die Kurve zur Hütte nach E muss man gerade aus in SW-Richtung, wobei eine Moräne traversiert wird.
Der Einstieg in die NE-Rinne, resp. die Steigeisenmontage mit Pickel und die Skifixation am Rucksack, habe ich südlich ausholend oberhalb der steilen Felsen bei ca. 2900Hm vorgenommen, wo man dann die eigentliche Rinne leicht oberhalb einsteigt.

Steinschlag war heute in der Rinne bereits um 09:00 vorhanden. Somit brauchte ich ein Auge für das Hochsteigen und das andere für den Steinschlag.

Es ist zu erwähnen, dass diese NE-Rinne kurz nach dem Einstieg zwei separate Rinnen aufweist. Die mit der kurzen 2.5 Meter engen Stelle liegt nördlich und die andere liegt parallel südlich davon. Ich bin die nördliche hoch und die südliche hinabgefahren.
Hinauf wurde jedoch nur die nördliche, abgefahren wurden beide.

Die nördliche Rinne wies viele kleine Rillen von Schneerutschen auf, aufgrund dessen ich für die Abfahrt aktuell eher die südlichere Rinne empfehle.

Die Rinne wies guten Sulzschnee auf, nur waren leider die Aufstiegsspuren von den Abfahrenden Tourengänger abgedeckt, so, dass man doch noch selber hoch spuren musste. Die Rinne war heute angenehm hochzusteigen (40°) und die kurze enge Passage in der Mitte mit 45° wies keine nennenswerte Schwierigkeiten auf. Nach 420Hm kommt der Ausstieg aus der NE-Rinne und flacheres Gelände kommt zum Vorschein. Hier habe ich wieder die Ski montiert. Einige sind sogar schon von da mit den Steigeisen weiter bis zum Gipfel hochgestiegen. Da fragt man sich schon, warum man überhaupt Felle an den Ski hat? Nichts desto trotz ging es wieder gemütlich südlich ausholend in Richtung Gipfel. Westlich sieht man dann die Spuren und Aspiranten, die von der Rif. L. E. Pizzini hochkommen. Dort hat es nach S nur noch wenig Schnee vorhanden. Viele fuhren von dort nicht mit den Ski hinab, sondern gingen das erste Steilstück mit Steigeisen hinab.

Der S-Rücken von der Königsspitze zog sich in 35°-Gelände auf bestem Sulz hoch. Unter den Felsen gibt es zwei Wege. Entweder steigt man bei wenig Schnee und viel Fels direkt nördlich hoch zum Gipfelkreuz oder, was die meisten taten, östlich zu Fuss ausholend zum E-Grat und dieser etwas ausgesetzt folgend zum Gipfel. Die meisten machten unter den Felsen, wo ich am Fels eine Stahlkette ausmachen konnte, bei ca. 3720 Skidepot. Ich schnallte wieder meine Steigeisen an und nahm die Ski trotzdem mal mit hoch zum Grat. Wie oft habe ich die Ski unten gelassen und oben hätte ich sie mir dann bei mir gewünscht... Östlich war das Gelände um die 50° und mir schien, dass die Verhältnisse heute eine Abfahrt mit den Ski hier zulassen würden. Auf dem ausgesetzten E-Grat hatte es eine sehr gute Spur. Südlich davon konnte man in sehr steilem Gelände mit den Ski parallel zum Grat abrutschen. Dennoch habe ich die Ski 20 Meter vor dem Gipfel zurückgelassen; zuoberst schauten zu viele Steine raus und ein einhängen mit den Ski wäre hier fatal.
Nach 4.45 Std stand ich alleine (wie war das möglich bei so vielen Leuten?) auf der Königsspitze. Die Leute hinter mir waren zum Glück so langsam unterwegs, dass ich hier oben 45 Minuten seelenruhig die Sicht geniessen konnte. Was für eine grandiose Aussicht zum Ortler und zum Monte Cevedale.

Bei Ankunft weiterer Tourengeher ging ich wieder zurück zu den Ski. Nach dem Anschnallen fuhr ich südlich vom Grat steil und schräg die sehr steile Traverse parallel zum E-Grat und anschliessend fuhr ich das steile 50°-Gelände auf gutem Sulzschnee östlich hinab. Der ganze S-Rücken von der Königsspitze hatte Sulz und machte wirklich Spass hinabzufahren. Wie schon oben erwähnte wählte ich für die NE-Rinne die südlichere Variante, die weniger Rillen aufwies. Auch hier gab der Sulz einen guten Halt und man konnte hinab gute Kurven machen. Man beachte, dass das Gelände hier meist 40°, max. mal kurz 45° vorweist.

Von Sulden mit dem E-Bike hinab nach Prad (die kleinen Gegenanstiege verbrauchten auch noch die letzten 5% Akku Reserven) und ohne Strom hinein nach Glurns. Ab da Veloverlad aufs Postauto und zurück ins Val Müstair.
Aktuell herrschen in Sulden top Verhältnisse!
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 03.05.2025, 23:40Aufrufe: 7699 mal angezeigt

Metadaten