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Verhältnisse vom 08.08.2012

Mont Avic (3007m): Südflanke und Westgrat

Hochtour
1 Person
Hauptziel erreicht
Auf dem Wanderweg noch 2 - 3 kleine Schneefelder angetroffen, ansonsten völlig schneefrei. Trotz "Feragosto" war ich bei bestem Wetter erstaunlicherweise der einzige Hüttenbesucher mit Ziel Mont Avic.
Schuttkegel und Aufstieg in die Lücke des Westgrates machten - entgegen den Befürchtungen aus der Ferne - keinen besonders steinschlägigen Eindruck.
Kein Thema, nur ein paar kleine Schneeflecken. Es hat in der Gegend auch keinen einzigen noch so kleinen Gletscher.
Grossartige, freundliche Bewirtung im Rifugio Barbustel. Mann kann täglich zwischen zwei Vorspeisen (Pasta an Tomatensauce oder hervorragende Minestrone) und zwei "Secondi" (Fleisch und meist etwas Vegetarisches) wählen. Dessert oft auch auswählbar. Der Hüttenwart und Autor eines Tourenführers gibt gerne und zuverlässig Auskunft über die Besteigung des Mont Avic.
Der Mont Avic ist der letzte Dreitausender in der östlichen Verlängerung der Gran-Paradiso-Kette, bevor sie vom hier Nord-Süd verlaufenden Aostatal durchschnitten wird. Er bietet eine herausragende Aussicht auf den Kranz vom Mont Blanc über die südlichen Walliser Viertausender. Der gletscherfreie Zustieg und die recht einfachen, gutgriffigen Felsen machen die Tour auch für Alleingänger geeignet.
Diesmal habe ich den "Normalaufstieg" zum Rifugio Barbustel aus dem Valle di Champorcher über den Col de Lac Blanc gewählt. Nach Möglichkeit empfiehlt es sich, von Chevrère (in einem kleinen Tal oberhalb Champdepraz) via Lac de Servaz aufzusteigen. Problem ist, dass es keine öV-Verbindung in dieses Tal gibt. Empfehlung: Wenn man in der Nähe in einem Hotel im Haupttal (Aostatal) übernachtet, z.B. in Verrès, das Personal fragen, ob es einen Transport nach Chevrère organisieren könnte. Hat bei mir bei einem Hüttenbesuch letztes Jahr geklappt.
Der Aufstieg führt unweit eines alten Schmelzofens vorbei (kurzer Abstecher empfehlenswert) durch schöne Föhrenwälder mit der seltenen Art Pinus uncinata (Hakenkiefer) zum wunderbaren Lac de Servaz und dann durch herrliche Rundhöckerlandschaften mit Lärchenbeständen zur Hütte. Diese bietet einen schönen Blick zu den Viertausendern an der südlichen Schweizergrenze von Dent d' Hérens über Matterhorn bis ins Monte-Rossa-Massiv. In der Umgebung der Hütte eine Reihe von herrlichen Bergseen.
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Routeninformationen

Mont Avic (3007m)

Südflanke und Westgrat
Vom Rifugio Barbustel (2200 m) auf gut ausgebautem Weg über Gran-Lac und Lac Gelé bis an den Fuss des Col de Raye Chevrère. Weiter auf einer Terrasse mit zahlreichen kleinen Seen (Steinmänner) und dann in zunehmend steinigem Gelände bis an den Fuss eines Schuttkegels unter einer ausgeprägten Lücke im Westgrat. Auf diesem Kegel führen Wegspuren (Steinmänner) ohne jede Schwierigkeit bis zur erwähnten Lücke.
Hier beginnt der (recht kurze) alpinistische Teil der Besteigung über den Westgrat, der hier als "Grat" meist nicht sehr ausgeprägt ist. Der Schwierigkeitsgrad wird mit II angegeben. Die Route ist weit einfacher, als es von unten scheint. Die Felsen sind gut gestuft, sodass sie eine Fülle von Griffen und Tritten aufweisen. Immer den Steinmännern folgen (und gelegentlich einen Blick zurück werfen, um im Abstieg die richtige Route wiederzufinden), der wenig ausgeprägten "Gratkante" z.T. links und rechts ausweichend. Ein paar wenige Stellen sind etwas ausgesetzt, was durch sehr gute Griffe und Tritte entschäft wird. Eine letzte kleine Scharte wird rechts (südlich) umgangen, und man erreicht den Gipfel, der zum grossen Teil aus Serpentin besteht und eine Madonnenstatue trägt.
Zeitbedarf: laut Führer "Parco Naturale Mont Avic" von Naldo Finco (= Hüttenwart des Rifugio Barbustel) & Luca Zavatta 5:30 h und 4 h für den Rückweg. Zwischen Hütte und Gipfel auf dem Papier nur 800 Höhenmeter, aber sehr langer Weg bis an den Fuss des Gipfels mit ein paar saftigen Gegensteigungen, was die Anzahl der effektiven Höhenmeter vergrössert.
Letzte Änderung: 08.09.2012, 21:43Aufrufe: 1932 mal angezeigt

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