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Verhältnisse vom 19.08.2013

Nesthorn (3821m): Nordostgrat

HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
Aufstieg NE-Grat: Gute Verhältnisse. Die Zustiegsrinne auf den namenlosen Gletscher, der zum eigentlichen Grat westlich von Punkt 3440 führt, ist mehrheitlich trocken und schneefrei. Der Gletscher ist immer noch gut eingeschneit und bequem begehbar. Alle Felspassagen auf dem NE-Grat sind schneefrei. Der Schnee/Eisgrat ist mit einer 2 - 8cm dicken, gut eingefirnten Schneedecke bedeckt. Nur ganz wenige Stellen sind blank.
Abstieg über den Westgrat und via Gredetschjoch und Gredetschtal nach Mund: Der Westgrat ist ebenfall mehrheitlich gut verfirnt. Nur gerade die Flanke unmittelbar nach dem Felsgrätchen nach dem Gredetschjoch ist fast blank. Der Gredetschgletscher ist gut eingeschneit und bequem passierbar.
Bleibt gut, wird aber zunehmend mehr ausapern.
Das Nesthorn ist eine ausserordentlich schöne Hochtour. Der Gipfel wird nur selten bestiegen, so dass Einsamkeit fast sicher garantiert ist!
Wir wollten eigentlich vor dem NE-Grat noch den südlichen Sporn klettern. Um aber überhaupt auf den Grat zu gelangen muss man zuerst durch ein Couloir, das komplett mit Sand gefüllt ist, 2 - 3 Seillängen hochsteigen. Die Steilheit im unteren Teil beträgt stellenweise 70 Grad. Wir sind beides erfahrene Eiskletterer und wir hatten zwei Pickel dabei. Trotz solider Vorsteigerpsyche waren wir am Schluss nicht mutig genug mit den Frontzacken ungesichert durch das uns nicht vertraute Medium "hartgepresster Sand" zu klettern. Wir haben den Aufstieg ebenfalls über die linken Begrenzungsfelsen des Couloirs versucht. Diese sind aber nicht nur griffarm, sondern auch sehr, sehr brüchig, so dass wir schliesslich unverrichteter Dinge den Normalaufstieg über den namenlosen Gletscher genommen haben.
Der Felsaufstieg vom namenlosen Gletscher auf den eigentlichen NE-Grat ist im unteren Teil infolge des Gletscherschwundes sehr brüchig, oben aber fest.
Wir sind bis zum Gipfelschneefeld immer ganz nahe an der Gratscheide hochgestiegen. Da das Eis mehrheitlich nur durch eine relativ dünne Firnschicht bedeckt ist, haben wir fast durchgehend Zwischensicherungen im Fels und Eis gelegt. Den Bergschrund unter dem Gipfel haben wir auf der rechten Seite umgangen.
Zwei Pickel, Eisschrauben und ein kleines Sortiment Friends und Keile sind für diese Tour sehr zu empfehlen.
Im Gredetschjoch ist eine Abseilstelle für 2 x 30m eingerichtet. Es kann auch mittels Fixseil abgestiegen werden. Die Abstiegsrinne ist aber ziemlich steilschlägig.
Den Gredetschgletscher verlässt man am besten auf der in Abstiegsrichtung rechten Seite. Nach dem Gletscher steigt man zuerst ca. 300m Höhenmeter eher auf der rechten Seite ab und wechselt schliesslich in die Mitte der Abstiegsflanke, um sich zwischen zwei markaten Felsbastionen einen Weg durch die abschüssigen Platten zu suchen.
Die Oberaletschhütte ist eine der wirklich gut geführten Hütten. Die Hütte ist gut organisiert, das Essen weit über der normalen Hütten-Standard-Kost und das Hüttenteam kennt sich im Gebiet hervorragend aus und kann wertvolle Informationen zu allen Touren geben. Bei unserem Besuch war die Hütte an einem Abend ziemlich voll, nichtsdestotrotz hat das Hüttenteam nichts von seiner Freundlichkeit und Ruhe verloren.
Die Tour hat effektiv am 15.8.2013 stattgefunden.
Unterwegs mit j_sp, der auch einen informativen Blog mit weiteren Informationen und Fotos geschrieben hat: http://j-sp.blogspot.ch/2013/08/fels-und-firn-im-oberaletsch.html
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 19.08.2013, 22:08Aufrufe: 5550 mal angezeigt

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